Besonders viele Hunde und Katzen in Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern aufgegriffen
Hamburg. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN konnte von Januar bis Ende März 2025 bereits 149 illegal gehandelte Hunde- und Katzenwelpen in 22 Fällen vermerken. Besonders viele Tiere wurden in Sachsen (48 Tiere), Baden-Württemberg (23 Tiere) und Bayern (22 Tiere) aufgegriffen. Auch über das VIER PFOTEN Meldetool sind von Januar bis Ende März bereits 56 Meldungen zu illegalem Welpenhandel eingegangen.
„149 illegale Welpen innerhalb der ersten drei Monate des Jahres 2025 – das sind 149 zu viel. Hinter jedem entdeckten Tier steht unvorstellbares Leid. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass die aufgedeckten und von VIER PFOTEN gezählten Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind.
Der Hauptverkaufskanal für illegale Welpenhändler sind noch immer Online-Plattformen und soziale Medien. Um den illegalen Welpenhandel endlich bekämpfen zu können, müssen alle Hunde und Katzen dringend mit einem Mikrochip identifizierbar sein und registriert werden. Bereits vor der Veröffentlichung einer Online-Verkaufsanzeige muss zwingend überprüft werden, ob die Hunde und Katzen wirklich auf die Inserenten registriert sind. Nur so können jeder Hund und jede Katze – und somit auch ihre künftigen Halter – vor illegalen Tierhändlern der EU geschützt werden“, sagt Birgitt Thiesmann, Expertin illegaler Welpenhandel bei VIER PFOTEN.
Besonders beliebt: kleine Rassen und sogenannte „Designer-Hunde“
Besonders beliebt sind im illegalen Welpenhandel auch weiterhin kleine Hunderassen wie Pomeranians, Französische Bulldoggen oder Malteser. Solche sogenannten Trendrassen werden online häufig zu denselben Preisen angeboten wie Tiere von seriösen Züchtern.
„Auffällig ist, dass auch immer mehr der sogenannten Designer-Hunde im illegalen Welpenhandel eine Rolle spielen: Besonders Pudel-Mischlinge wie Maltipoos oder Labradoodles werden immer beliebter. Auch illegale Händler rufen mittlerweile Spitzenpreise von bis zu 3.300 Euro für ein Tier auf – und das sogar ohne Papiere“, so Birgitt Thiesmann von VIER PFOTEN. Im illegalen Katzenhandel sind besonders Kitten der Rasse Britisch Kurzhaar beliebt.
VIER PFOTEN Meldetool: 56 Meldungen bereits im ersten Quartal 2025
Innerhalb des ersten Quartals 2025 sind bei der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN bereits 56 Meldungen zu Verdachtsfällen des illegalen Welpenhandels eingegangen. Über das Tool können Betroffene und Zeugen von Fällen illegalen Handels mit Welpen berichten. Ganze 47 von 56 Meldern haben angegeben, ihre Beobachtung oder ihre Erfahrung mit dem Kauf eines Welpen aus unseriöser Quelle im Internet gemacht zu haben.
Illegaler Welpenhandel ist ein EU-weites Problem
Der VIER PFOTEN Bericht zum illegalen Welpenhandel in Europa zeigt, dass allein 2022 fast sechs Millionen Welpen nötig gewesen wären, um die Nachfrage in der EU zu decken. Schockierend: 79 Prozent dieser Welpen stammten aus unbekannten Quellen. Zurzeit arbeitet ein Ausschuss von Mitgliedern des Europäischen Parlaments an einem Gesetzesentwurf, der dem illegalen Welpenhandel ein Ende setzen könnte. VIER PFOTEN hat einen Online-Protest eingerichtet, mit dem Unterstützer ihre Europaabgeordneten auffordern können, das längst überfällige Gesetz zu erlassen.
Den Online-Protest zur Aufforderung der Europaabgeordneten für ein strenges Gesetz im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel finden Sie hier. Das VIER PFOTEN Meldetool finden Sie hier.