TASSO gibt Tipps zum Umgang mit der Gefahr durch Zecken

Zecken lauern fast überall in der NaturSulzbach/Ts. Achtung Zeckengefahr! Diese Warnung gilt auch in die­sem Jahr wie­der sehr früh, denn die klei­nen Plagegeister sind längst unter­wegs – und mit ihnen die Gefahr für unse­re Hunde und Katzen, denn Zecken sind häu­fig Überträger ernst zu neh­men­der gefähr­li­cher Krankheiten. Deswegen gibt die Tierschutzorganisation TASSO, die Europas größ­tes kos­ten­lo­ses Heimtierregister betreibt, Tierhaltern Tipps zur Prävention und zum Umgang mit Zeckenbissen.

Die in Deutschland am häu­figs­ten vor­kom­men­de Zeckenart ist der Gemeine Holzbock, der für die Übertragung der Borreliose-Bakterien und FSME-Viren ver­ant­wort­lich ist. Durch das immer wär­me­re Klima sind zudem in den ver­gan­ge­nen Jahren wei­te­re Zeckenarten hin­zu­ge­kom­men. Unter ande­rem die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke, die Babesiose (soge­nann­te Hundemalaria) über­tra­gen können.

Die für TASSO täti­ge Tierärztin Dr. Anette Fach beob­ach­tet in ihrer Praxis, dass die durch Zecken über­tra­ge­nen Erkrankungen ins­ge­samt an Häufigkeit zuneh­men. „Speziell hat die Ansteckung mit Babesiose je nach Region stark zuge­nom­men. Hier ster­ben cir­ka 20 Prozent der erkrank­ten Hunde. Besonders häu­fig über­tra­gen wird die Lyme-Borreliose. Selten, aber durch­aus mög­lich, ist auch die Ansteckung mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME“, sagt Fach.

Grundsätzlich gilt: Je län­ger eine Zecke vom Blut des Tieres saugt, des­to höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass gefähr­li­che Erreger über­tra­gen wer­den. Daher ist es wich­tig, dass die klei­nen Spinnentiere so früh wie mög­lich ent­fernt wer­den – bes­ser noch, sie bei­ßen sich gar nicht erst fest.

Zeckenbissen gezielt vorbeugen
Wichtig zu wis­sen ist, dass Zecken nahe­zu über­all in der Natur zu fin­den sind. Es ist also daher auch schon nach einem Spaziergang im städ­ti­schen Park not­wen­dig, den Hund auf Zecken zu unter­su­chen. Streift die­ser durchs hohe Gras oder durch den Wald, ist eine gründ­li­che Suche umso wich­ti­ger. Auch Katzen, die Freigang genie­ßen, kön­nen von jedem Ausflug Zecken mit­brin­gen und soll­ten drin­gend gründ­lich und über­all abge­sucht werden.

Zecken lauern fast überall in der NaturDas Absuchen allein reicht aus Sicht von Tierärztin Fach jedoch nicht mehr: „Da die Gefahr, die von Zecken als Krankheitsüberträger aus­geht, so groß gewor­den ist und es beim Absuchen des Tieres oft­mals vor­kommt, dass Zecken über­se­hen wer­den, ist der geziel­te Einsatz von wirk­sa­men Insektiziden mitt­ler­wei­le unum­gäng­lich“, sagt die erfah­re­ne Tierärztin. Sie emp­fiehlt zudem einen ganz­jäh­ri­gen Zeckenschutz. Aufgrund der Vielfalt der Mittel soll­ten Tierhalter jedoch unbe­dingt eine Tierarztpraxis auf­su­chen und sich vor­ab dort indi­vi­du­ell bera­ten lassen.

Für Hunde gibt es zudem die Möglichkeit einer Impfung zum Schutz vor Borreliose. „Schutzimpfungen sind sehr sinn­voll, soll­ten aber eben­falls auf jeden Fall immer indi­vi­du­ell für den ein­zel­nen Hund bespro­chen wer­den“, ergänzt Fach.

Was tun bei Zeckenbiss?
Hat sich eine Zecke bereits fest­ge­bis­sen, kann sie meist ein­fach mit­hil­fe einer Zeckenzange oder einem ähn­li­chen Werkzeug – und der rich­ti­gen Technik – aus dem Fell des Tieres ent­fernt wer­den. Tierhalter soll­ten die Zecke mög­lichst haut­nah grei­fen und lang­sam her­aus­zie­hen. Bleibt der Kopf ste­cken, soll­te an der betref­fen­den Stelle nicht gedrückt oder gequetscht wer­den. „In der Regel schafft es der Körper allein, den Zeckenkopf abzu­sto­ßen. Wenn jedoch eine Rötung und Schwellungen auf­tre­ten, soll­te das Tier bes­ser dem Tierarzt vor­ge­stellt wer­den“, rät Fach.