Ausgangsbeschränkung: Fünf Tipps für Hundebesitzer

Heidelberg​. Das Coronavirus stellt unser alltägliches Leben auf den Kopf. Hundebesitzer und deren Vierbeiner sind nun gefragt trotz Ausgangsbeschränkungen, Kontaktsperren und Co. kreativ zu werden und die Zeit zu Hause bestmöglich zu gestalten. Hundetrainerin Julie Dillenkofer gibt einige praktische und hilfreiche Tipps gesammelt:

Gassi gehen
Gassi gehenHunde und auch ihre Besitzer brauchen Auslauf und Zeit zu zweit. Solange kein Verdacht auf eine Infektion vorliegt, ist es trotz der Beschränkungen natürlich erlaubt und weiterhin notwendig und sogar erwünscht, Gassi zu gehen. Selbstverständlich sollte man sich an die rechtlichen Vorschriften halten und ausreichend Abstand zu anderen halten. Außerdem tut tägliche Bewegung an der frischen Luft der Gesundheit von Mensch und Tier gut.

Im Falle einer häuslichen Quarantäne dürfen Betroffene nicht mehr mit dem eigenen Hund vor die Türe gehen. Damit der Vierbeiner während dieser zwei Wochen weiterhin spazieren gehen und sich vor allem ausreichend bewegen kann, können Nachbarn, Freunde, Verwandte oder Bekannte um Hilfe gebeten werden. Alternativ können Gassi-Services, sogenannte Dog Walker, beauftragt werden. Auch in den sozialen Netzwerken findet man aktuell viele Angebote von Institutionen und Privatpersonen, die Hundehaltern in Quarantäne das Gassigehen anbieten.

Damit Herrchen oder Frauchen den Liebling von zu Hause im Blick behalten können, kommt der Tractive GPS-Tracker zum Einsatz. Der GPS-Tracker von Tractive ermittelt den exakten Aufenthaltsort und zeigt via kostenloser Smartphone-App den genauen Standort in Echtzeit an. Dazu wird das kleine Ortungsgerät lediglich am Geschirr oder Halsband des Tieres befestigt und schon kann das Abenteuer losgehen. Mittels Aktivitätstracking sieht der Besitzer auch gleich, ob sich sein Hund auch ausreichend bewegt und sein Aktivitätsziel erreicht hat.

Des Weiteren können Hunde natürlich weiterhin soziale Kontakte mit anderen Vierbeinern pflegen. Da sich zwei haushaltsfremde Personen treffen dürfen, ist es kein Problem, sich mit einem weiteren Hundehalter zum gemeinsamen Spaziergang zu verabreden. Genauso kann man auch bei zufälligen Hundebegegnungen fragen, ob sich die Hunde kurz begrüßen dürfen, selbstverständlich unter Einhaltung des Mindestabstands zwischen den Menschen. Das zählt bereits als sozialer Kontakt für Hunde.

Home-Office mit Hund
Viele arbeiten mittlerweile im Home-Office, was für einige Hunde, die sonst alleine zu Hause oder in Hundetagesstätten untergebracht waren, eine große Veränderung darstellt. Die meisten Hunde freuen sich natürlich über die erhöhte Aufmerksamkeit, die ihnen von Herrchen oder Frauchen zuteil wird. Ein geregelter Tagesablauf sollte aber dennoch eingehalten werden, sodass sich der Hund schnell an die neue Situation gewöhnen kann. Regelmäßige Gassirunden sowie eine ausreichende Auslastung (physisch als auch psychisch) vor und nach der Arbeitszeit sollten unbedingt gegeben sein. Ein gemütlicher Rückzugsort für den Hund während der Arbeitszeit ist auch im Home-Office wichtig.

Ebenfalls sollte man generell einen Notfallplan im Hinterkopf haben, falls der eigene Alltag in großem Maße anders verläuft. Wer kann beispielsweise mit dem eigenen Hund spazieren gehen, sollte man selbst erkranken und/oder unter Quarantäne stehen? Freunde und Verwandte kann man oft kurzfristig erreichen, doch Gassi-Services oder Hundetagesstätten setzen meist Kennenlerntermine voraus, bevor sie einen neuen Hund aufnehmen und in Gruppen integrieren. Daher empfiehlt sich, immer einen Plan B parat zu haben – auch nach der Coronakrise.

Futterbesorgung
Wie die Lebensmittelgeschäfte für Menschen, sind die Futtermittelgeschäfte für Tiere weiterhin geöffnet. Lieferengpässe sind daher nicht zu befürchten, der Futterkauf kann problemlos wie zuvor vorgenommen werden. Man sollte sich weiterhin natürlich rechtzeitig um Nachschub kümmern – Grund zur Sorge oder Anlass für Hamsterkäufe gibt es allerdings nicht. Eine weitere Option sind Online-Einkäufe, die aktuell von vielen vermehrt durchgeführt werden. Generell ist das Thema Futter sehr individuell. Man möge es aufgrund der #stayhome Situation anders vermuten, doch viele bewegen sich in dieser Zeit tatsächlich mehr oder gehen deutlich länger spazieren. Generell gilt es, die Ration auf das Individuum abzustimmen. Hier spielt nicht nur die Bewegung im Allgemeinen eine Rolle, sondern der jeweilige Energiebedarf, das heißt Alter, Rasse, individuelles Temperament, Gesundheitszustand, Haltungsbedingungen usw. Prinzipiell ist jedem Mensch-Hund-Team eine professionelle, unabhängige Ernährungsberatung zu empfehlen, sodass der eigene Hund ausgewogen und artgerecht ernährt wird.

Hundetraining trotz geschlossener Hundeschule
Als Hundetrainerin ist vor allem das Training mit dem eigenen Hund ein wichtiger Punkt: Das Trainieren mit dem Hund ist weiterhin möglich! Die Erziehung und Beschäftigung muss (und sollte) keinesfalls pausiert werden. Viele Hundeschulen haben mittlerweile auf Online-Training umgestellt. Es funktioniert nicht nur technisch problemlos, sondern macht genauso großen Spaß. Gruppentrainings wie auch Einzel-Coachings und Beratungen werden per Webcam-Meetings und/oder Telefon durchgeführt. Zudem gibt es eine große Auswahl an Online-Kursen von verschiedenen Hundetrainern, an denen von zu Hause aus bequem teilgenommen werden kann, wie beispielsweise reguläres Welpen- und Junghundetraining oder mehrwöchige Trainings.

Tierarztbesuche
Wie auch die Futtermittelgeschäfte sind Tierarztpraxen weiterhin geöffnet. Diese dürfen auch aufgesucht werden, jedoch mit genauer Vorüberlegung, ob der Tierarztbesuch dringend notwendig ist oder nicht noch ein paar Wochen warten kann. Falls Unsicherheiten bestehen, ist ein Anruf beim Tierarzt ebenfalls möglich. Vor einem Besuch ist dies sowieso ratsam, um Termine zu vereinbaren und sich nach neuen „Spielregeln“ (beispielsweise bezüglich Wartezimmer) zu erkundigen.

Über Julie and Bonnie

Julie ist eine ausgebildete, geprüfte und zertifizierte Hundetrainerin. Mit ihrer rumänischen Mischlingshündin Bonnie lebt sie in Heidelberg und betreibt eine mobile Hundeschule namens Julie & Bonnie. Der Fokus liegt auf modernem, gewaltfreiem Hundetraining auf Basis positiver Verstärkung. Ihre fundierte Hundetrainerausbildung hat Julie 2019 bei Viviane Theby und Michaela Hares abgeschlossen. Das Kursangebot ihrer Hundeschule ist vielfältig: Ob Welpenschule, Junghundetraining, Alltagstraining, Hundeführerschein, Problemverhalten oder Schnüffelstunde – die individuelle Unterstützung bietet sie entweder in Form von Einzel- oder Gruppencoachings an.

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