PETA kommentiert die wichtige Maßnahme zum Schutz von Hund und Mensch
Berlin/Stuttgart. Wichtiger Schritt zur tiergerechteren Haltung von Hunden: Der Berliner Senat plant die Einführung eines Hundeführerscheins. Dieser fundierte Sachkundenachweis für alle Hundehalter soll dann auch die sogenannte Rasseliste ersetzen, die bestimmte Hunde als besonders gefährlich einstuft. Experten haben sich bei einer Anhörung im Abgeordnetenhaus für diese Vorgehensweise ausgesprochen. Die Tierrechtsorganisation PETA fordert schon seit Jahren die einzelnen Bundesländer auf, den Hundeführerschein einzuführen. Denn so kann den Vierbeinern ein tiergerechteres Leben geboten und Beißvorfällen vorgebeugt werden. Allein in Berlin wurden 2024 insgesamt 523 Beißvorfälle mit verletzten Personen, 357 mit verletzten Hunden registriert.
Jana Hoger, Tierpsychologin mit dem Schwerpunkt Hund und Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, kommentierte: „Tag für Tag erreichen uns Meldungen zu Beißvorfällen, bei denen Menschen oder andere Lebewesen teils lebensgefährlich von Hunden verletzt werden. All das passiert, weil Hundehalter oftmals die Körpersprache und die Signale ihres Vierbeiners nicht frühzeitig erkennen oder falsch interpretieren. Ein Hundeführerschein kann solche Beißvorfälle verringern. Das Zusammenleben von Mensch-Hund-Teams wird harmonischer, wenn wir unsere vierbeinigen Freunde besser verstehen, ihre Bedürfnisse kennen und auf diese eingehen können. So können wir auch brenzlige Alltagssituationen vorausschauend identifizieren und entsprechend handeln. Die Hunde lernen wiederum, uns auch in diesen Situationen besser zu vertrauen. Zudem kann ein Hundeführerschein dazu beitragen, dass die Tierheime entlastet werden. Wenn sich Menschen nicht mehr spontan für einen Hund entscheiden, werden auch unüberlegte Internetkäufe endlich weniger. Wir freuen uns, wenn Berlin diesen wichtigen Schritt in der kommenden Legislaturperiode umsetzt und unterstützen dieses Vorhaben vollumfänglich.“