Zuletzt aktualisiert am 22. April 2019 von Stefan Richter
Damit der prachtvolle Border Collie seine Gesundheit behält, sollte grundsätzlich natürlich eine artgerechte Haltung gegeben sein. Das heißt, dass durch eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und eine sinnvolle Beschäftigung schon vielen Krankheiten vorgebeugt werden kann. Nur ein gut gepflegter und trainierter Border Collie ist widerstandsfähig und manchen Krankheitsbildern gegenüber weniger empfindlich. Als Hütehund ist er in Bezug auf seine Bewegung besonders anspruchsvoll. Zur artgerechten Haltung gehören auch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt. Damit diese nicht zum Stressfaktor werden, haben wir Ihnen einige Tipps zur Verfügung gestellt.
Zu den gesundheitlichen Grundversorgungen gehört, dass die Ohren regelmäßig auf Dreck überprüft und eventuell gesäubert werden. Bei Milbenbefall sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Auch das Fell benötigt eine ständige Pflege. Damit sich die Unterwolle nicht verfilzt, sollte der Hund regelmäßig gebürstet werden. Dabei kann leicht festgestellt werden, ob sich eventuell Parasiten wie Zecken, Milben oder Flöhe eingenistet haben, die sofort behandelt werden müssen. Ebenso erkennt man am Glanz des Fells sowie an der Haut, ob der Hund gesund ist. Das Fell fungiert als eine Art Hinweisschild für die Gesundheit des Tieres. Wird das Fell stumpf und die Haut schuppig, sind dies Anzeichen für eine Erkrankung des Border Collies. Zur Krallenpflege gehört ein regelmäßiges Nachschneiden.
Zur richtigen Vorsorge beim Border Collie gehört natürlich eine regelmäßige Impfung des Hundes. Wichtig ist auch das regelmäßige Entwurmen. Sie schützen das Tier vor Parasiten, wie zum Beispiel Spulwürmern, Bandwürmer oder Hakenwürmer. Übrigens: Würmer können sich auch auf den Menschen übertragen. Deshalb schützt die Wurmkur des Hundes nicht nur das Tier sondern auch den Menschen. Zu dem Schutz ist insbesondere geraten, wenn Kleinkinder im Haushalt leben.
Selbstverständlich gehört zu einer gesunden Lebensweise beim Hund auch die regelmäßige Kontrolle und Pflege der Zähne. Auch Hunde können Zahnstein, Parodontose, Karies und andere Erkrankungen der Zähne bekommen. Mundgeruch, starker Speichelfluss und übervorsichtiges Fressen können Indizien dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Das „Zähneputzen“ ist daher ebenso wichtig wie beim Menschen. Um bei der Prozedur eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, kann es helfen den Hund durch Schmuseeinheiten zu entspannen. Wichtig ist, dass das Zähneputzen immer zu ungefähr der gleichen Uhrzeit stattfindet, denn der Hund ist ein Gewohnheitstier. Für das Putzen eignen sich spezielle Zahnbürsten oder auch für die Zahnpflege geeignete Fingerhandschuhe, die beide in Verbindung mit einer speziell für Hunde entwickelten Zahnpasta verwendet werden. Als Ergänzung dazu können Zahnpflege-Kaustreifen gereicht werden. Mit der Zahnpflege sollte schon früh begonnen werden, denn die jungen Zähne sollen sich von Anfang an gut und krankheitsfrei entwickeln. Lernt der Hund zudem schon im Welpenalter, dass die regelmäßige Kontrolle und Pflege keine Tortur ist, wird er im späteren Alter ruhiger auf die Behandlung reagieren.
Generell ist der Border Collie ein robuster und widerstandsfähiger Hund. Damit dies so bleibt, sollte bei der Ernährung auf gutes Qualitätsfutter geachtet werden. Zu den grundlegenden Inhaltsstoffen zählen Kohlenhydrate für den Zellaufbau und die Darmmotorik, Eiweiß für den Gewebeaufbau, Fett als Lieferant ungesättigter Fettsäuren für das Immunsystem, Spurenelemente und Vitamine für die Energie. Gefüttert werden können sowohl Nass- als auch Trockenfutter. Doch Vorsicht: Durch den geringen Anteil von Wasser im Trockenfutter, sind die Nährstoffe höher dosiert und es kann unter Umständen schnell zu einer Überfütterung kommen. Auch beim Hund können durch jahrelange einseitige Fehlernährung ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten entstehen. Dazu gehören zum Beispiel Ohr- und Analbeutelentzündungen, Allergien, Leber- und Nierenleiden, Arthrose, Arthritis, degenerative Herzleiden, Fettsucht und Stoffwechselstörungen. Zu den vererbten Krankheiten beim Border Collie gehören unter anderem verschiedene Augenkrankheiten. So ist der Katarakt, der graue Star, eine zunehmende Sehbeeinträchtigung, die bis zur Erblindung führen kann. Diese Trübung der Augenlinse ist allerdings operativ behebbar. Erblich bedingt ist auch die Hüftgelenksdysplasie. Sie ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenkes. Der Grad der Ausprägung dieser Krankheit kann durch gezielte Bewegung und hochwertige Fütterung ausgeglichen werden. Verantwortungsvolle Züchter achten jedoch schon bei der Zucht auf die Auswahl von gesunden Tieren. Mithilfe von DNA-Tests und regelmäßigen Tierarztbesuchen, in denen der Hund auf die gängigsten Erkrankungen untersucht wird kann das Risiko einer späteren Krankheit auf ein Minimum reduziert werden.
Am wichtigsten ist grundsätzlich und in jedem Alter, dass das Tier genau beobachtet wird, um dem Veterinärmediziner oder Tierheilpraktiker eine möglichst genaue Beschreibung des Krankheitsbildes zu liefern, damit eine etwaige Krankheit schnell und gut behandelbar bleibt.
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