Ein Adenovirus ver­ur­sacht Leberentzündung

Animal Adenovirus, 2009(ani­mal) Huskys haben fast immer blaue Augen, doch wenn Ihr Hund plötz­lich eben­falls aus­schaut, als tra­ge er far­bi­ge Kontaktlinsen, soll­ten Sie einen Tierarzt auf­su­chen. Die Blaufärbung des Auges könn­te ein Hinweis auf eine Leberentzündung (Hepatitis con­ta­gio­sa canis [Hcc]), auch Rubarth-Hepatitis genannt), eine Infektion mit dem soge­nann­ten cani­nen Adenovirus 1 (CAV‑1), sein. Das Hcc ist nicht ver­wandt mit den huma­nen Hepatitis-A-C-Erregern und für den Menschen nicht gefährlich.

Die anste­cken­de Virusinfektion kann Hunde jeg­li­chen Alters befal­len; jun­ge Hunde unter einem Jahr sind aller­dings häu­fi­ger betrof­fen. Begleitsymptom die­ser Krankheit etwa zehn Tage nach Infektion: Die Hornhäute erschei­nen vor­über­ge­hend blau oder sehr duns­tig (in Fachkreisen oft als „hepa­ti­tis blue eye“ bezeich­net), was durch eine Antigen-Antikörper-Reaktion her­vor­ge­ru­fen wird. Der befal­le­ne Hund schielt zudem oft. Weitere typi­sche Symptome sind Lethargie, gerin­ge oder gar kei­ne Nahrungsaufnahme, star­ker Durst sowie Übelkeit. Selten kann es auch zu Gehirnentzündungen (Enzephalitis und Hepatoenzephalopathie) kom­men. Im wei­te­ren Verlauf kön­nen auch Gelbfärbung von Haut und Augen auftreten.

Die Ansteckung kann durch direk­ten Kontakt zwi­schen einem kran­ken und einem gesun­den Hund erfol­gen oder durch indi­rek­ten Kontakt, d. h. durch ver­schmutz­te Gegenstände oder Nahrung. Auch das säu­gen­de Muttertier kann das Virus auf sei­ne Welpen über­tra­gen und dadurch die hyper­a­ku­te Form der Krankheit auslösen.

Eine spe­zi­fi­sche Behandlung der Rubarth-Hepatitis ist die Serumtherapie mit Infusionen, die aller­dings nur wirk­sam ist, wenn sie inner­halb der ers­ten 48 Stunden nach der Infektion ange­wandt wird. In der Regel kön­nen aber ledig­lich die Symptome der Erkrankung (Erbrechen, Durchfall, Hornhauttrübung) mit­hil­fe ent­spre­chen­der Maßnahmen gemil­dert wer­den. Schlägt die Therapie an, kla­ren sich die Augen des Hundes nach meh­re­ren Wochen wie­der auf. Nach über­stan­de­ner Infektion ist der Hund sehr lan­ge – wahr­schein­lich lebens­lang – gegen eine erneu­te Infektion geschützt.

Im Allgemeinen wird der Hund nach sechs bis zehn Tagen wie­der gesund. Die Infektion kann jedoch auch töd­lich sein, manch­mal schon weni­ge Stunden nach den ers­ten Symptomen. Oft wird das Krankheitsbild daher mit einer Vergiftung ver­wech­selt. Es emp­fiehlt sich aus die­sem Grund eine drei­jähr­li­che Impfung1, um die Krankheit zu ver­hin­dern. In sel­te­nen Fällen kommt es auch nach Impfung gegen die Adenovirus-Infektion als Immunantwort ohne Krankheitswert zu einer Blaufärbung des Auges.

Quellen: www​.vet​vi​ta​.de/​s​p​e​c​i​a​l​s​/​h​u​n​d​e​/​a​d​e​n​o​v​i​r​u​s​1​.​s​h​tml; Robert P. Favier et al.: Diagnosis, pro­gno­sis and the­ra­py of cani­ne chro­nic hepa­ti­tis – recent insights, in: Leipziger Blaue Hefte anläss­lich des 4. Leipziger Tierärztekongresses, Januar 2008, Schwerpunkt Hund/Katze (www​.vet​med​.uni​-leip​zig​.de/​b​l​a​u​e​-​h​e​f​t​e​/​a​r​c​h​i​v​/​0​0​0​1​_​L​T​K​4​/​f​r​e​e​-​o​n​l​i​n​e​/​H​u​n​d​-​K​a​t​z​e​.​pdf).

Foto: DGK / Heck