Besonders vie­le Tiere in Bayern auf­ge­grif­fen: 80 Welpen in 16 Einsätzen

Hamburg. VIER PFOTEN beob­ach­tet seit Jahren aktu­el­le Entwicklungen im ille­ga­len Welpenhandel. Die glo­ba­le Stiftung für Tierschutz konn­te von Januar bis Ende Juni 2025 bereits 369 ille­gal gehan­del­te Tiere ver­mer­ken – dar­un­ter 315 Hunde und 54 Katzen. Besonders vie­le Tiere wur­den in Bayern auf­ge­grif­fen: 80 Welpen in 16 Einsätzen. Die Dunkelziffer im ille­ga­len Welpenhandel dürf­te laut VIER PFOTEN noch weit höher lie­gen, denn die Mehrheit der ille­ga­len Transporte und ille­ga­len Zuchten bleibt unentdeckt.

„369 Hunde und Katzen – das sind 369 schreck­li­che Einzelschicksale. Denn hin­ter jedem ent­deck­ten Tier steht unvor­stell­ba­res Leid. Dabei müs­sen wir davon aus­ge­hen, dass die Zahl der ille­gal gehan­del­ten Tiere gegen Herbst und Winter stär­ker anstei­gen wird, wie wir es bereits in den ver­gan­ge­nen Jahren beob­ach­ten konn­ten“, sagt Saskia Dauter aus dem Investigations- und Rechercheteam bei VIER PFOTEN Deutschland.

Kleine Rassen und soge­nann­te „Designerhunde“ wei­ter beliebt
Hunde aus illegalem HandelIm ille­ga­len Welpenhandel sind beson­ders klei­ne Hunderassen wei­ter­hin sehr beliebt, wie Pomeranians, Französische Bulldoggen oder Dackel. Aber auch grö­ße­re Rassen wie Labradore oder Rottweiler wur­den in der ers­ten Jahreshälfte 2025 ver­mehrt im ille­ga­len Handel auf­ge­grif­fen. Sogenannte „Designerhunde“, Mischlinge zwei­er Rassen, ste­chen eben­falls her­vor: „Illegale Händler haben sich längst auf die gro­ße Nachfrage nach Pudel-Mischlingen wie Maltipoos oder Labradoodle ein­ge­stellt und bie­ten die­se erfolg­reich ille­gal auf Online-Plattformen oder über Social Media an“, so Saskia Dauter von VIER PFOTEN.

Im ille­ga­len Katzenhandel sind wei­ter­hin beson­ders Kitten der Rasse British Kurzhaar beliebt. Aber auch ande­re Rassekatzen wie Maine-Coons, Burma-Katzen oder sogar exo­ti­sche Savannah-Katzen wur­den im ers­ten Halbjahr 2025 von den Behörden beim ille­ga­len Grenzübertritt – teil­wei­se mit gefälsch­ten Papieren – oder aus ille­ga­len Zuchten entdeckt.

Illegaler Heimtierhandel durch EU-Abstimmung mas­siv erschwert
Das Europäische Parlament hat sich in einer weg­wei­sen­den Abstimmung am 19. Juni gegen den ille­ga­len Heimtierhandel ent­schie­den und die voll­stän­di­ge Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen unter mensch­li­cher Obhut unter­stützt. Diese längst über­fäl­li­ge Maßnahme wird es ille­ga­len Händlern deut­lich erschwe­ren, anonym zu han­deln, da in Zukunft jedes Tier rück­ver­folg­bar sein muss. Auch im Online-Handel sind erheb­li­che Verbesserungen geplant: Verbraucher sol­len die Möglichkeit bekom­men, die Registrierung des Hundes oder der Katze, für die sie sich inter­es­sie­ren, selbst über ein Online-Überprüfungssystem kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Die Verabschiedung der end­gül­ti­gen Verordnung steht noch aus.