Boppard. Während einige Früchte unproblematisch sind (siehe „Gesunde Sommerfrüchte für den Hund“), gibt es andere, die Hunde nicht fressen sollten, da sie giftig oder gesundheitsschädlich sein können. Zu den gefährlichsten Sommerfrüchten für Hunde zählen:
- Weintrauben und Rosinen: Diese sind hochgiftig für Hunde und können zu akutem Nierenversagen führen, selbst in kleinen Mengen. Die genaue Ursache ist noch unbekannt, aber die Symptome reichen von Erbrechen über Durchfall bis zu Lethargie und Appetitlosigkeit. Im schlimmsten Fall kann der Verzehr tödlich enden.
- Avocado: Sie enthält Persin, einen Stoff, der für Hunde giftig ist und zu Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Herzproblemen führen kann.
- Steinobst ⇾ wie Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen: Die Kerne dieser Früchte enthalten Blausäure, die beim Zerbeißen freigesetzt wird und zu schweren Vergiftungen führen kann. Zudem können verschluckte Kerne zu einem Darmverschluss führen. Das Fruchtfleisch selbst ist ungiftig und kann in kleinen Mengen gegeben werden
· Zitrusfrüchte ⇾ wie Orangen, Zitronen, Limetten, Grapefruit: Sie enthalten viel Säure und ätherische Öle, die den Magen-Darm-Trakt reizen und zu Erbrechen sowie Durchfall führen können. - Sternfrucht (Karambole) und Quitten: Insbesondere die Sternfrucht kann bei Hunden mit einer Nierenerkrankung zu Problemen führen und in einigen Fällen sogar die Herzfunktion beeinträchtigen. Quitten enthalten Gerbstoffe, die für Hunde schwer verdaulich sind und Verdauungsbeschwerden verursachen können. Die Samen von Quitten enthalten Blausäure, die zu neurologischen Störungen führen kann.
- Wacholderbeeren: Diese Beeren sind für Hunde giftig. Wacholderbeeren enthalten ätherische Öle und die Diterpensäure (Isocupressinsäure), die bei Hunden zu Reizungen des Magendarms, zu Nierenschäden und bei trächtigen Tieren zu Gebärmutterreizungen führen können.
- Holunderbeeren: Sie sind für Hunde hochgiftig, weil sie das Glykosid Sambunigrin enthalten, das Blausäure freisetzen kann. Die Blausäure ist für Hunde giftig und kann zu Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, Krampfanfällen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
- Tollkirsche: Sie zählt zu den giftigsten Pflanzen überhaupt. Die Tollkirsche enthält Tropenalkaloide, L‑Hyoscyamin und Scopolamin. Diese Stoffe in der Tollkirsche sind hochgiftig und stellen eine hochgradige Gefahr für den Hund und den Menschen dar. Die Aufnahme kann zu Krämpfen, Atemlähmung, Herzrasen bis zum Herzstillstand – zum Tod führen.
- Rhabarber: Rhabarber ist für Hunde giftig, da er Oxalsäure enthält, insbesondere in den Blättern. Diese Säure kann die Aufnahme wichtiger Mineralien, wie Kalzium, blockieren und zu gesundheitlichen Problemen, wie Nierenschäden, führen. Zudem kann Rhabarber Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen oder Durchfall verursachen.
- Unreife Tomaten und grüne Pflanzenteile: Sie enthalten Solanin und Tomatin, die giftig für Hunde sind. Diese Stoffe können zu Vergiftungserscheinungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Erbrechen, Schläfrigkeit, Verlust der Koordination und Herzrhythmusstörungen auftreten. Reife, rote Tomaten in kleinen Mengen sind in der Regel unbedenklich.
Es ist wichtig darauf zu achten, dass der Hund keinen Zugang zu diesen gefährlichen Früchten hat. Bei Unsicherheiten oder Verdacht, dass der Hund eine giftige Frucht gefressen hat, immer sofort einen Tierarzt kontaktieren. [Stefan Richter]
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