Bonn. Hundehalter leben länger, zumindest statistisch betrachtet. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Uppsala aufgrund einer landesweiten Kohortenstudie in Schweden.
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Sie machten 2016 in Europa 45 Prozent aller Todesfälle bei Menschen aus. Das nahmen Forscher der Universität Uppsala zum Anlass, Zusammenhänge zwischen Todesfällen und Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und der Hundehaltung zu entschlüsseln.
Für die im Journal „Scientific Reports“ veröffentlichte Studie griff das Team rund um Prof. Dr. Tove Fall auf die Daten von 3,4 Millionen schwedischen Einwohnern zurück. Von gut 34.000 Personen standen zudem selbst gemachte Angaben zu Lebensgewohnheiten zur Verfügung. Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf Personen im Alter von 40 bis 80 Jahren, die anfangs an keiner Herz-Kreislauf-Krankheit litten. Zwölf Jahre später betrachteten die Forscher die Daten dieser Gruppe erneut.
Der Analyse zufolge können Hunde ihre Halter unter Umständen vor lebensbedrohlichen Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, vor Schlaganfällen und Herzinfarkten bewahren. „Hundehaltung geht mit einem geringeren Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen in Ein-Personen-Haushalten und mit einer geringeren Mortalität in der Gesamtbevölkerung einher“, fassen die Forscher zusammen. Die Gründe: Hunde motivieren ihre Frauchen und Herrchen zur Bewegung und wirken Einsamkeit entgegen.
So lag die Todesrate der Hundehalter im Studienzeitraum um 13,1 Prozent unterhalb jener der Nicht-Hundehalter. Insbesondere für die Single-Haushalte kristallisierte sich ein starker Zusammenhang zwischen Hundehaltung und der Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems heraus. Die Wissenschaftler räumen indes einschränkend ein, dass die Hundehalter ihrer Kohorte möglicherweise mehrheitlich bereits vor der Anschaffung der Vierbeiner gesünder waren als die Nicht-Hundehalter.
Quelle: Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft