Gefahr im Grünen

Köln. Die Gartensaison beginnt und vie­le Gartenfreunde kön­nen es kaum erwar­ten, neue Pflanzen ein­zu­set­zen, Beete umzu­ge­stal­ten und ihre grü­ne Oase auf­blü­hen zu las­sen. Doch wer einen Hund hat, soll­te bei der Auswahl der Pflanzen beson­ders acht­sam sein.

Giftige Gartenpflanzen für HundeFingerhut, Maiglöckchen, Engelstrompeten und Goldregen sind als Giftpflanzen am bekann­tes­ten. Doch es gibt auch eini­ge wei­te­re belieb­te Zier- und Nutzpflanzen, die Giftstoffe ent­hal­ten und für Hunde gesund­heit­li­che Risiken ber­gen können.

Als erfah­re­ner Tierfachhändler möch­te ZooRoyal Gartenliebhaber für die­ses oft unter­schätz­te Thema sen­si­bi­li­sie­ren und gibt einen Überblick über gefähr­li­che Pflanzen.

Schön, aber gefährlich:
Gartenspaziergang mit Risiko

Viele Hundebesitzer legen gro­ßen Wert auf einen schö­nen und abwechs­lungs­rei­chen Garten – mit üppi­gen Blühpflanzen, deko­ra­ti­ven Sträuchern oder selbst ange­bau­tem Gemüse. Doch eini­ge die­ser Pflanzen sind für Hunde hoch­gif­tig. Vor allem Hunde, die ger­ne Blätter oder Blüten knab­bern, sind gefähr­det. Schon klei­ne Mengen kön­nen schwe­re gesund­heit­li­che Folgen haben.

Pfoten weg!
Diese Pflanzen soll­ten Hunde meiden:

  • Azaleen + Rhododendren: Bereits klei­ne Mengen kön­nen Erbrechen, Durchfall, Zittern und im schlimms­ten Fall Herzrhythmusstörungen auslösen.
  • Buchsbaum: Verursacht Magen-Darm-Probleme, Krämpfe und kann das Nervensystem schädigen.
  • Eibe: Ihre Nadeln und Beeren ent­hal­ten star­ke Gifte, die zu Krämpfen, Atemnot und Herzstillstand füh­ren können.
  • Kirschlorbeer: Enthält Blausäure, gefähr­lich beim Verzehr der Blätter oder Beeren.
  • Narzissen + Tulpen (Zwiebeln): Besonders gefähr­lich im Frühjahr – der Verzehr der Zwiebeln kann Erbrechen, Durchfall und Herzprobleme auslösen.
  • Oleander: Eine der gif­tigs­ten Gartenpflanzen – selbst das Kauen auf einem ein­zi­gen Blatt kann töd­lich sein.
  • Tomaten- und Kartoffelpflanzen: Beide ent­hal­ten Solanin, das bei Hunden zu Verdauungsproblemen und Schwäche füh­ren kann.

Verhalten im Vergiftungsfall:
Erste Hilfe für vier Pfoten

Sollte der Vierbeiner im schlimms­ten Fall doch gif­ti­ge Pflanzen gefres­sen haben, gilt zunächst: Ruhe bewah­ren, den Hund von der Giftquelle ent­fer­nen und nach Pflanzenresten im Maul schau­en. Bei Vergiftungserscheinungen, wie Erbrechen, Durchfall oder Zittern, ist sofort der Tierarzt oder eine Giftnotrufzentrale zu kontaktieren.

„Ohne tier­ärzt­li­chen Rat soll­te aller­dings kein Erbrechen aus­ge­löst wer­den“, rät Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit, bekannt aus dem ZooRoyal YouTube-Format ‚Tierarzt Tacheles‘. „Auch Wasser oder Milch soll­ten nicht gege­ben wer­den, da so das Gift noch schnel­ler in den Körper gelangt.“

Hund im GartenHilfreich ist es, zu notie­ren, was der Hund gefres­sen hat und wann dies gesche­hen ist, denn so kann der Tierarzt die Kunst und das Fortschreiten einer Vergiftung bes­ser ein­schät­zen. Auch even­tu­ell bereits auf­tre­ten­de Vergiftungssymptome (Erbrechen, Durchfall, Schaum vor dem Maul etc.) oder Verhaltensauffälligkeiten des Hundes (Unruhe, ver­än­der­ter Gang etc.) soll­ten beob­ach­tet und dem Tierarzt mit­ge­teilt werden.

„Die bes­te Vorsorge gegen Vergiftungen ist, dem Hund früh bei­zu­brin­gen, nichts Unbekanntes zu fres­sen – kon­se­quen­tes Training kann lebens­ret­tend sein“, so Goßmann-Jonigkeit.

Sichere Alternativen für einen hun­de­freund­li­chen Garten
Gartenfreunde müs­sen den­noch nicht auf eine schö­ne Bepflanzung ver­zich­ten. Ein bewusst gestal­te­ter Garten schafft nicht nur einen grü­nen Rückzugsort für Menschen, son­dern auch einen siche­ren Lebensraum für Hunde.

Es gibt vie­le ungif­ti­ge Alternativen, die sowohl optisch anspre­chend als auch tier­freund­lich sind. Pflanzen wie Ringelblumen, Lavendel oder Sonnenblumen sind unbe­denk­lich und brin­gen Farbe in den Garten.

Wer auf Nummer sicher gehen möch­te, soll­te sich vor der Bepflanzung im Fachhandel infor­mie­ren und sei­nen Hund bei Streifzügen durch den Garten gene­rell im Auge behalten.