Boppard. Der Sommer kann für unse­ren Hund eine erheb­li­che phy­sio­lo­gi­sche Belastung dar­stel­len. Hohe Umgebungstemperaturen for­dern die kör­per­ei­ge­ne Temperaturregulation von Hunden in beson­de­rem Maße her­aus. Im Gegensatz zum Menschen, der über die Haut schwit­zen kann, ver­fü­gen Hunde über einen ande­ren, weni­ger effi­zi­en­ten Kühlmechanismus, der eine erhöh­te Flüssigkeitszufuhr uner­läss­lich macht.

Müder HundHunde regu­lie­ren ihre Körpertemperatur vor­wie­gend über das Hecheln und den Flüssigkeitshaushalt. Bei war­mem Wetter steigt der Wasserverlust deut­lich an. Unzureichende Trinkmengen kön­nen schnell zu gesund­heit­li­chen Problemen füh­ren. Eine aus­rei­chen­de Flüssigkeitszufuhr ist daher wich­tig, um die Körpertemperatur zu regu­lie­ren. Das Wasser hilft, die inne­re Temperatur sta­bil zu hal­ten, wenn der Hund hechelt und schwitzt. Organe wie Herz, Niere und Darm sind auf eine kon­stan­te Flüssigkeitszufuhr ange­wie­sen, um opti­mal zu arbei­ten. Hunde soll­ten als Richtlinie täg­lich zwi­schen 40 und 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.

Es ist abso­lut wich­tig, eine Dehydration zu ver­mei­den, denn ein Flüssigkeitsmangel kann rasch zu Kreislaufproblemen, Erschöpfung und im Extremfall zu einem lebens­be­droh­li­chen Hitzschlag füh­ren. Bei beson­ders akti­ven Hunden ver­bes­sern befeuch­te­te Gelenke und Muskeln die Beweglichkeit und Ausdauer.

Anzeichen einer Dehydration

  • Trockener Maulraum und kleb­ri­ges Zahnfleisch.
  • Eingefallene Augen und ver­lang­sam­ter Puls.
  • Weniger Urinausscheidung und dunk­ler, kon­zen­trier­ter Urin.
  • Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Lethargie.
  • Schwindel oder Koordinationsprobleme.

Wenn meh­re­re die­ser Symptome beim Hund auf­tre­ten, soll­te er umge­hend fri­sches Wasser bekom­men und bei schwe­ren Fällen sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Tipps, um Hunde zum Trinken zu animieren
Manchmal ist es ganz ein­fach, sei­nen Hund zum Trinken zu ani­mie­ren: Wasser aus der Hand oder Flasche. Manche Hunde trin­ken lie­ber aus einer Trinkflasche oder direkt aus der Hand.

  • Bewegtes Wasser anbie­ten: Trinkbrunnen oder eine lang­sam trop­fen­de Leitung wecken die Aufmerksamkeit und laden zum Trinken ein.
  • Geschmack ver­fei­nern: Ein Spritzer natur­na­her Hühner- oder Rinderbrühe (ohne Zwiebeln, Salz und Gewürze) macht das Wasser schmack­haf­ter. Oder Kräuterwasser (unge­süßt) wie Kamillen- oder Fenchelwasser.
  • Abwechslung durch Eiswürfel: Gefrorene Brühewürfel oder Wasser mit ein paar gefro­re­nen Stückchen Hundesnack küh­len und rei­zen gleich­zei­tig zum Lecken (→ Erfrischende Snacks für den Hund).
  • Nassfutter und Wassereis: Feuchtes Futter ent­hält viel Wasser und kühlt von innen. Spezielles Wassereis für Hunde bie­tet eine will­kom­me­ne Erfrischung.

Alternative Flüssigkeitsquellen

  • Nassfutter hat teils bis zu 80 Prozent Wasseranteil. Nur hoch­wer­ti­ges, getrei­de­ar­mes Futter verwenden.
  • Hunde-Eiswürfel sind erfri­schend, jedoch kei­ne süßen oder für den Hund unver­träg­li­chen Zusätze bei­fü­gen (→ Selbstgemachtes Hundeeis).
  • Obst- und Gemüse-Snacks ent­hal­ten eine natür­li­che Feuchtigkeit, Vitamine und Mineralstoffe. Nur Früchte ver­wen­den, die für den Hund ver­träg­lich sind (→ Erfrischende Snacks für den Hund).
  • Selbst gemach­te Brühe ist aro­ma­tisch und appe­tit­an­re­gend. Ohne Zwiebel, Knoblauch, Salz oder Gewürze.

Trinken – spie­le­risch und kreativ

  • Trinkspielzeuge und Schleckmatten: Spezielle Kauspielzeuge mit einer Mischung aus Wasser und Nassfutter oder Brühe befüllen.
  • Schleckmatten mit ver­dünn­ter Leberwurst oder Brühe bestrei­chen – regt Speichelfluss und Durst an.
  • Eislecksteine: Größere Blöcke mit ein­ge­bet­te­ten Leckerlis, an denen der Hund leckt und gleich­zei­tig Flüssigkeit auf­nimmt (→ Selbstgemachtes Hundeeis).
  • Wasserwanderung: Den Hund aus einem sau­be­ren Bach oder einer Quelle trin­ken lassen.

Tipp: Trinken durch Nachahmung: Wenn man selbst demons­tra­tiv trinkt oder mit einem ande­ren Hund zusam­men ist, der ger­ne trinkt, kann das den sozia­len Anreiz erhö­hen – Hunde ler­nen durch Beobachtung!

Hund mit WassernapfGenügend Wasserzufuhr schützt den Hund vor Dehydration, Hitzeerschöpfung und Hitzeschlag. Am bes­ten soll­ten min­des­tens zwei Wassernäpfe in der Wohnung und im Garten auf­ge­stellt wer­den und regel­mä­ßig das Wasser mit fri­schem aus­tau­schen. Mit so ein­fa­chen Tricks und sinn­vol­len Wasserangeboten kann man sei­nen Hund moti­vie­ren, auch an hei­ßen Tagen aus­rei­chend zu trin­ken. [Stefan Richter]