Sulzbach/Ts. Kaum ist es warm, häu­fen sich die Meldungen von Hunden, die ent­we­der gera­de noch geret­tet wer­den konn­ten oder in auf­ge­heiz­ten Autos gestor­ben sind. Noch immer wird unter­schätzt, wie schnell Fahrzeuge für Hunde zur lebens­be­droh­li­chen Falle wer­den kön­nen. Die Tierschutzorganisation TASSO, die Europas größ­tes Haustierregister betreibt, hat es sich mit ihrer Aktion „Hund im Backofen“ zur Aufgabe gemacht, für brei­te Aufklärung zu sorgen.

Traurige Bilanz
Autos können bei Hitze für Hunde schnell zur lebensbedrohlichen Falle werdenDrei Hunde sind am Freitag, 20. April, in Hamm gestor­ben, weil ihr Halter sie bei som­mer­li­chen Temperaturen in einem Kleintransporter zurück­ge­las­sen hat­te. Auch die hin­zu­ge­ru­fe­ne Tierrettung Rhein-Neckar konn­te das Leben der Tiere nicht mehr ret­ten. Glück hat­te hin­ge­gen ein Hund, der in Andernach auf einem Krankenhausparkplatz zurück­ge­las­sen wur­de, ihn befrei­te die Polizei noch recht­zei­tig. Rettung aus dem back­ofen­hei­ßen Auto gab es auch für einen wei­te­ren Hund aus Andernach, der auf einem Supermarktparkplatz war­ten muss­te, einen Vierbeiner in Mühlheim-Kärlich, einen Mischling, des­sen Halter ihn an der Düsseldorfer Königsallee im Auto lie­ßen, sowie für einen Hund, der in Bielefeld im hei­ßen Fahrzeug auf einem Parkdeck aus­har­ren muss­te. Das ist die trau­ri­ge Bilanz des ers­ten som­mer­li­chen Wochenendes in Deutschland.

Die Dunkelziffer der Tiere, die in den ver­gan­ge­nen hei­ßen Tagen im Auto lei­den muss­ten, dürf­te deut­lich höher sein. Denn noch immer ist vie­len Menschen nicht bewusst, was sie ihren vier­bei­ni­gen Begleitern antun, wenn Sie sie im Auto zurück­las­sen. „Schon weni­ge Minuten rei­chen, um ein Auto in einen uner­träg­lich hei­ßen Backofen zu ver­wan­deln“, erklärt TASSO-Leiter Philip McCreight. Diese Gefahr beginnt nicht etwa erst, wenn es wirk­lich heiß wird, son­dern viel frü­her. Schon ab 20 Grad kann sich das Auto in eine töd­li­che Falle ver­wan­deln. Auch wenn der Himmel etwas bedeckt ist, bedeu­tet das kei­ne Sicherheit. „Dieses Jahr ist bereits Anfang März ein Hund gestor­ben, weil sei­ne Halterin ihn bei etwa 20 Grad im Wagen ließ, wäh­rend sie sich im Schwimmbad ver­gnüg­te“, unter­streicht Philip McCreight die Gefahr. Auch in den kom­men­den Tagen ist also Vorsicht gebo­ten. Der Vierbeiner soll­te daher unbe­dingt zu Hause blei­ben, wenn bei­spiels­wei­se der Einkauf, ein Ausflug ins Schwimmbad oder ein Arztbesuch ansteht.

Warum ist die Gefahr so groß?
Wird es heiß, schwit­zen wir Menschen. Unser Körper regu­liert so sei­ne Temperatur. Hunden ist dies nicht mög­lich. Ihnen bleibt nur das Hecheln, wobei sie viel Wasser ver­lie­ren. Überhitzen sie zu stark, droht ein Kreislaufkollaps und damit auch der Tod.

Wer an einem war­men Tag einen Hund im Auto sieht und eine Notsituation für das Tier erkennt, soll­te sofort ver­su­chen, den Halter aus­fin­dig zu machen und ande­ren­falls die Polizei infor­mie­ren. Weitere Tipps für den Ernstfall hat TASSO hier zusam­men­ge­fasst: www​.tas​so​.net/​h​u​n​d​-​i​m​-​b​a​c​k​o​fen.

© TASSO e.V.