Stutensee (ots). Nach über neun­stün­di­ger Rettungsaktion konn­te am Samstag, 1. März, ein Mischlingshund wohl­be­hal­ten an sei­ne Halter über­ge­ben wer­den. Zuvor hat­ten Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks gemein­sam dar­an gear­bei­tet, den Hund aus einem vier Meter tie­fen Schacht zu ret­ten. Gegen 21.30 Uhr konn­ten sie ihn dann aus sei­ner miss­li­chen Lage befrei­en und den Hundehaltern über­ge­ben. Er wur­de zur Untersuchung in eine Tierklinik gebracht.

Feuerwehr Stutensee - Hund aus Brunnen gerettet Feuerwehr Stutensee - Hund aus Brunnen gerettet Feuerwehr Stutensee - Hund aus Brunnen gerettet

Die Freiwillige Feuerwehr Stutensee war gera­de dabei, einen aus­ge­dehn­ten Dachstuhlbrand im Stadtteil Friedrichstal zu löschen, als über die Integrierte Leitstelle der Alarm für eine Tierrettung, eben­falls in Stutensee (Landkreis Karlsruhe, Baden Württemberg), ein­ging. Die Einsatzleitung in Friedrichstal hat­te für die­sen Fall vor­ge­beugt. Für den Einsatz in Friedrichstal waren auch Fahrzeuge und Mannschaften aus Graben-Neudorf und Karlsdorf-Neuthard ange­for­dert wor­den. Sie hat­ten auch die Aufgabe, für Folgeeinsätze in Stutensee ver­füg­bar zu sein. So eil­te Feuerwehrkommandant Gregor Peters dann mit zwei Fahrzeugen aus Graben-Neudorf und Karldorf-Neuthard zum Einsatz nach Blankenloch. Aus Graben-Neudorf wur­den noch wei­te­re Fahrzeuge hin­zu beor­dert. „Es war schnell klar, dass es kei­ne leich­te Aufgabe sein wird, den Hund in die­ser Tiefe aus sei­ner Lage zu befrei­en“, stell­te Gregor Peters zu der Aufgabe für die Einsatzkräfte fest.

Feuerwehr Stutensee - Hund aus Brunnen gerettetEr hat dann auch gleich Spezialisten des THW und den Bagger einer ört­li­chen Baufirma zur Einsatzstelle beor­dert. „Gemeinsames Ziel war es, in dem Hof neben der Waschküche, in der sich der Brunnenschacht befand, einen wei­te­ren Schacht zu gra­ben“, erläu­ter­te Peters zum Vorgehen der Rettungskräfte. Da die Grabtiefe für den ein­ge­setz­ten Bagger begrenzt war, wur­de noch der Saugbagger einer Fachfirma aus Waghäusel hin­zu­ge­zo­gen. „Wir haben in unse­rer Feuerwehr eine Fachgruppe Tierrettung. Zur ihr gehö­ren auch zwei Tierärztinnen und bei­de waren im Einsatz. Sie betreu­ten das Tier und stan­den uns mit ihrem fach­li­chen Rat beim Vorgehen zur Seite“, erläu­ter­te Peters wei­ter. Feuerwehr und THW haben dann den Schacht bis in die Tiefe des ein­ge­schlos­se­nen Tieres gegra­ben. Mit Schalmaterial einer Baufirma und des THW wur­de der Schacht an sei­nen Außenwänden gesi­chert damit Einsatzkräfte gefahr­los in die­ser Tiefe dann arbei­ten konn­ten. Außerdem konn­te die Außenwand der angren­zen­den Waschküche somit auch gesi­chert wer­den. Bei 4,50 Meter Tiefe wur­de eine hori­zon­ta­le Verbindung zum Rohr des Brunnenschachtes getrie­ben. Hier wur­de ein gro­ßes Rohr ein­ge­bracht, um nach­rut­schen­des Material abzufangen.

Feuerwehr Stutensee - Hund aus Brunnen gerettetWährenddessen haben die Tierärztinnen den Hund ‚Loki’, ein 13 Jahre alter Mischlingsrüde mit Sauerstoff über eine Leitung ver­sorgt. Mit einem Gebläse wur­de war­me Luft in den Brunnenschacht gebla­sen. Das Tier lag größ­ten­teils im kal­ten Brunnenwasser. Die Helfer des THW haben mit Spezialgeräten eine Öffnung in das Brunnenrohr getrie­ben und so den Zugang zum ein­ge­schlos­se­nen Hund ermög­licht. Eine Tierärztin befes­tig­te am Körper des Hundes meh­re­re her­ab­ge­las­se­ne Leinen. So konn­te die­ser scho­nend über den Brunnenschacht nach oben gezo­gen und damit sicher geret­tet werden.

Feuerwehr Stutensee - Hund aus Brunnen gerettetDie Hundehalter haben ihn in einer bereit­ge­stell­ten Transportkiste zur Untersuchung in eine Tierklinik gebracht. Die Feuerwehr war unter der Leitung von Gregor Peters mit 33 Frauen und Männern aus Stutensee, Graben-Neudorf und Karlsdorf-Neuthard im Einsatz. Aus den Ortsgruppen Dettenheim, Pforzheim und Karlsruhe war das THW mit 17 Helfern im Einsatz. Angehörige der DRK-Bereitschaften Blankenloch und Spöck ver­sorg­ten die Einsatzkräfte in ihrem neun­stün­di­gen Einsatz mit Getränken und einem Imbiss. „Es freut mich, dass wir die­sen stun­den­lan­gen Einsatz gemein­sam zum Erfolg brin­gen konn­ten“, stell­te Gregor Peters bei der Abschlussbesprechung fest. Den Einsatzkräften war die Erleichterung nach der erfolg­rei­chen Rettung des Tieres und auch nach dem sehr lan­gen Einsatz anzu­se­hen. „Unser Erfolg ist umso bemer­kens­wer­ter, da wir es wegen des Einsatzes heu­te Morgen mit Kräften aus ver­schie­de­nen Feuerwehren und Einheiten gear­bei­tet haben“, bemerk­te Peters abschlie­ßend zur beson­de­ren Zusammensetzung der ein­ge­setz­ten Kräfte. Oberbürgermeisterin Petra Becker mach­te sich vor Ort ein Bild vom Geschehen und den Rettungsarbeiten. Beamte vom Polizeirevier Karlsruhe-Waldstadt sicher­ten die Einsatzstelle ab.

Fotos: © Feuerwehr Stutensee