PETA fordert Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) auf, Mopszucht ebenfalls zu untersagen

Zuchtverbot von kurzköpfigen, sogenannten brachycephalen „Hunderassen“ wie dem Mops in den Niederlanden.Stuttgart. Entscheidung mit Vorbildcharakter: Die nie­der­län­di­sche Regierung gab in der ver­gan­ge­nen Woche bekannt, die Zucht von kurz­köp­fi­gen, soge­nann­ten brachy­ce­pha­len „Hunderassen“ wie dem Mops ab sofort zu ver­bie­ten. Aufgrund die­ser weg­wei­sen­den Regelung hat der nie­der­län­di­sche Zuchtverband Commedia beschlos­sen, die Zucht kurz­köp­fi­ger Möpse – die zucht­be­dingt unter ande­rem oft lebens­lang unter Atemproblemen lei­den – sofort ein­zu­stel­len. Nun for­dert PETA den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) mit Sitz in Dortmund auf, sich eben­falls end­lich gegen die Qualzucht aus­zu­spre­chen und Mopszüchter aus dem Verband aus­zu­schlie­ßen. Die Tierschutzorganisation erwar­tet zudem von den VDH-Verantwortlichen, brachy­ce­pha­le „Hunderassen“ nicht mehr auf Ausstellungen zur Schau zu stel­len und sie dar­über hin­aus von der Internetseite des Vereins zu verbannen.

„Der VDH muss sich dem mas­si­ven Leid die­ser Hunde end­lich stel­len und darf den Züchtern die­ser ‚Rassen‘ kei­ne Plattform mehr bie­ten. Auf Qualzuchten spe­zia­li­sier­te Züchter müs­sen rigo­ros aus dem Verband aus­ge­schlos­sen wer­den“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tie­ri­sche Mitbewohner bei PETA. „Das nied­li­che Aussehen bezah­len die Tiere mit lebens­lan­gen Qualen und teil­wei­se mit ihrem Leben. Manche Vierbeiner kön­nen nicht ein­mal im Liegen schla­fen, weil sie ersti­cken wür­den, ande­re fal­len ohn­mäch­tig um, wenn sie sich zu sehr auf­re­gen. Dieses Leid darf vom VDH und der Politik nicht mehr hin­ge­nom­men werden.“

Hunde bewusst auf extre­me Merkmale gezüchtet
Brachycephalie ist ein haus­ge­mach­tes Problem der Zucht durch den Menschen. Bei den Tieren wur­den bewusst bestimm­te Merkmale ins Extreme gezüch­tet. Von der Brachycephalie sind unter­schied­li­che „Hunderassen“ betrof­fen. Am bekann­tes­ten sind soge­nann­te Moderassen wie der Mops oder die fran­zö­si­sche Bulldogge. Hierzu gehö­ren aber auch Amerikanische Bulldoggen, Boston Terrier, Boxer, Cavalier King Charles Spaniels, Pekinesen, Lhasa Apsos, Pinscher und vie­le mehr.

Qualzucht ver­ur­sacht lebens­lan­ges Leid
Aufgrund der kind­lich anmu­ten­den Köpfe und Glupschaugen emp­fin­den vie­le Menschen die Hunde einer brachy­ze­pha­len „Rasse“ als nied­lich. Daher wer­den sie immer wie­der für die Werbung miss­braucht, wie zuletzt für Toilettenpapier der Drogeriemarktkette dm. Neben PETA set­zen sich auch vie­le deut­sche Tierärzte und die bri­ti­sche Veterinary Association gegen Werbung mit soge­nann­ten Qualzuchten ein1. Die Auswirkungen der Zucht auf das Wohlbefinden der Tiere wer­den häu­fig ver­harm­lost. Möpse lei­den jedoch auf­grund der sehr kur­zen Schädelform meist lebens­lang unter Atemnot, Röcheln, Schnarchen und sogar Ohnmacht. Häufig wer­den sie auch durch star­ken Tränenausfluss, Eintrübungen und Entzündungen der Hornhaut, Übergewicht oder Gehirnentzündungen beein­träch­tigt. Viele der Tiere ster­ben verfrüht.

1. www​.wir​-sind​-tier​arzt​.de/​2​0​1​8​/​0​1​/​k​e​i​n​e​-​m​o​e​p​s​e​-​i​n​-​d​e​r​-​w​e​r​b​ung

PETA Deutschland e.V.