Teil 2 von 6 der Serie Die Sommermonate mit Hund

Boppard. Für vie­le Hundebesitzer ist der Vierbeiner ein voll­wer­ti­ges Familienmitglied, das auch im Urlaub nicht feh­len darf. Doch das Reisen mit dem Hund erfor­dert sorg­fäl­ti­ge Planung und Kenntnis der aktu­el­len Bestimmungen. Während sich die grund­le­gen­den Regeln kaum geän­dert haben, gibt es doch Anpassungen und ver­schärf­te Kontrollen, die es zu beach­ten gilt. Was kommt in die­sem Jahr auf rei­sen­de Hundebesitzer zu und wor­auf soll­ten sie beson­ders ach­ten, egal ob man mit dem Flugzeug, der Bahn oder mit dem Auto unter­wegs ist?

Flugzeug: Neue Regel für Hunde 
Reisen mit dem Hund im FlugzeugEine bedeu­ten­de Neuerung betrifft das Fliegen mit Hunden. In Italien wur­de beschlos­sen, dass Hunde unab­hän­gig von ihrer Größe künf­tig in der Kabine rei­sen dür­fen, sofern ein eige­ner Sitzplatz für sie gebucht wur­de. Dies könn­te sich auch auf ande­re Länder und Fluggesellschaften aus­wei­ten. Dennoch müs­sen Hunde wei­ter­hin in einem Transportbehälter rei­sen, der sicher befes­tigt wird. Die Kosten für die­sen Service könn­ten vari­ie­ren, daher ist es rat­sam, sich vor­ab bei der jewei­li­gen Fluggesellschaft zu informieren.

Reisen mit dem Flugzeug:
Strikt und mit beson­de­ren Regeln
Hunde in der Kabine: Außer ita­lie­ni­schen Airlines, sind in der Regel nur klei­ne Hunde (bis 8 kg, inkl. Transporttasche) in der Kabine erlaubt, sofern sie in einer geeig­ne­ten, was­ser­dich­ten und ver­schließ­ba­ren Transporttasche unter dem Vordersitz Platz fin­den. Die genau­en Maße und Gewichtsgrenzen vari­ie­ren je nach Fluggesellschaft und soll­ten vor­ab erfragt wer­den. Ein Trend geht dahin, dass die Anzahl der Tiere in der Kabine pro Flug wei­ter begrenzt wird.

  • Hunde im Frachtraum: Größere Hunde müs­sen im kli­ma­ti­sier­ten Frachtraum rei­sen. Hierfür ist eine IATA-kon­for­me Transportbox (IATA ⇾ International Air Transport Association) vor­ge­schrie­ben. Achten Sie auf die rich­ti­ge Größe, aus­rei­chend Belüftung und dass der Hund dar­in auf­recht ste­hen, sich dre­hen und bequem lie­gen kann. Die Box muss mit absor­bie­ren­dem Material aus­ge­legt sein.
  • Rassenbeschränkungen: Viele Fluggesellschaften haben Rassenbeschränkungen, ins­be­son­de­re für kurz­na­si­ge (brachy­ce­pha­le) Rassen (wie Möpse, Französische Bulldoggen), da die­se Atemprobleme wäh­rend des Fluges ent­wi­ckeln kön­nen. Es ist mög­lich, dass die­se Liste in Zukunft noch erwei­tert oder die Auflagen für den Transport die­ser Rassen ver­schärft wer­den. Auch hier soll­te man sich früh­zei­tig bei der Airline erkundigen.
  • Buchung und Bestätigung: Den Hund früh­zei­tig bei der Fluggesellschaft anmel­den. Die Plätze für Tiere sind begrenzt und müs­sen bestä­tigt werden.
  • Transitausweis und Einreisebestimmungen: Bei inter­na­tio­na­len Flügen unbe­dingt die Einreisebestimmungen des Ziellandes beach­ten (z. B. Quarantäne, spe­zi­el­le Impfungen).
  • Am Flughafen: Immer aus­rei­chend Zeit für Check-in und Sicherheitskontrollen ein­pla­nen. Den Hund vor­ab an die Transportbox und die Geräusche am Flughafen gewöhnen.

Bahnreisen mit dem Hund
Reisen mit dem Hund im ZugFür Bahnreisen gibt es kei­ne grund­le­gen­den neu­en Regelungen, aber es bleibt wich­tig, sich über die Vorschriften der jewei­li­gen Bahngesellschaft zu infor­mie­ren. In vie­len euro­päi­schen Ländern dür­fen klei­ne Hunde kos­ten­los oder ver­güns­tigt mit­rei­sen, wäh­rend grö­ße­re Hunde oft ein eige­nes Ticket benö­ti­gen. Eine siche­re Transportbox oder Leine ist meist Pflicht. Hunde, die nicht in einer Transportbox rei­sen, müs­sen in der Regel ange­leint sein und einen Maulkorb tra­gen. Weitere Informationen auf der Homepage der Deutschen Bahn.

Auto
Reisen mit dem Hund im AutoBeim Reisen mit dem Auto bleibt die Sicherung des Hundes ein zen­tra­les Thema. Laut Straßenverkehrsordnung gel­ten Tiere als Ladung, die aus­rei­chend gesi­chert wer­den muss. Eine Transportbox oder ein spe­zi­el­ler Sicherheitsgurt für Hunde ist daher erfor­der­lich. Wer sich nicht an die­se Vorschriften hält, ris­kiert Bußgelder zwi­schen 35 und 75 Euro. Zudem soll­ten regel­mä­ßi­ge Pausen ein­ge­plant wer­den, damit der Hund sich bewe­gen und trin­ken kann.

Wichtige Tipps für das Reisen mit Hund

  • Frühzeitige Planung: Besonders bei Flugreisen soll­te der Hund recht­zei­tig ange­mel­det wer­den, da Airlines oft begrenz­te Kapazitäten für Haustiere haben.
  • Transportbox: Hunde soll­ten bereits vor der Reise an ihre Transportbox gewöhnt wer­den, um Stress zu vermeiden.
  • Gesundheitsvorschriften beach­ten: Innerhalb der EU ist ein Heimtierausweis erfor­der­lich, der Angaben zur Tollwutimpfung und Kennzeichnung des Hundes enthält.
  • Reisezeiten beden­ken: Extreme Temperaturen kön­nen für Hunde belas­tend sein. Einige Airlines erlau­ben in hei­ßen Sommermonaten kei­ne Tiere im Frachtraum.

Das Reisen mit Hund wird in die­sem Jahr durch neue Regelungen kom­for­ta­bler, ins­be­son­de­re beim Fliegen. Dennoch bleibt es wich­tig, sich vor­ab über die jewei­li­gen Vorschriften zu infor­mie­ren, um eine stress­freie Reise für Mensch und Tier zu gewähr­leis­ten. [Stefan Richter]

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