Zecke mit Zeckenzange. Foto: Thorben Wengert/pixelio.deBerlin. Bereits ab einer Außentemperatur von sie­ben Grad ver­las­sen sie die schüt­zen­de Laubschicht und lau­ern im Gras und Gebüsch auf einen warm­blü­ti­gen Wirt. Und je wär­mer es wird, des­to agi­ler wer­den die acht­bei­ni­gen Blutsauger … Darum soll­ten Hundehalter und Katzenfreunde, deren Tiere ins Freie dür­fen, spä­tes­tens jetzt auf einen wirk­sa­men Parasitenschutz set­zen. Der Blutverlust durch die sau­gen­de Zecke ist für das Tier dabei uner­heb­lich. Das Gefährliche am Zeckenbefall ist, dass der Parasit mit sei­nem Speichel Krankheitserreger aus­schei­den und so unter ande­rem die Borreliose oder Babesiose über­tra­gen kann.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl wirk­sa­mer Präparate gegen Zecken, die ent­we­der einen repel­lie­ren­de Wirkung haben (die Zecke wird davon abge­hal­ten, einen Hund oder Katze zu befal­len) oder Wirkstoffe, die die frisch ange­so­ge­ne Zecke schnell abtö­ten. Da die Auswahl schwie­rig ist und eini­ge die­ser Mittel bei unsach­ge­mä­ßer Anwendung beson­ders für Katzen gefähr­lich oder wir­kungs­los sein kön­nen, soll­ten sie nur nach Beratung durch den Tierarzt ein­ge­setzt werden.

„Der wich­tigs­te Schutz vor einer Übertragung der gefähr­li­chen Erreger ist es aber, die Zecke unver­züg­lich zu ent­fer­nen, denn die krank­ma­chen­den ein­zelli­gen Erreger gelan­gen erst nach zwölf bis 24 Stunden durch den Speichel der Zecke ins Blut“, erklärt Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. Das gel­te auch für den Hundehalter sel­ber, denn er sei beim Streifzug durch Feld und Flur ein belieb­tes „Zeckenopfer“.

  • Zecken suchen auf ihrem Wirt bis zu zwei Stunden lang nach einer geeig­ne­ten dünn­häu­ti­gen Körperstelle (Innenseite der Schenkel, Kopf, Ohren, Zwischenzehenbereich, Afterregion oder Unterbauch), um sich dort fest zu bohren.
  • Mensch und Tier nach lan­gen Spaziergängen, beson­ders durch lich­ten Wald, feuch­te Wiesen oder auf Flächen, die als Hundeauslaufgebiet genutzt wer­den, auf Zecken hin kontrollieren.
  • Die Zecke mit einer spe­zi­el­len Zeckenzange oder mit den Fingern so dicht an der Einstichstelle wie mög­lich (zwi­schen Haut und Zecken“kopf“) fest fas­sen ohne sie zu quet­schen. Dann vor­sich­tig, gefühl­voll aber beherzt und mög­lichst gera­de her­aus­zie­hen. Ein Drehen soll­te ver­mie­den wer­den! Bei Unsicherheit sofort zum Tierarzt.
  • Nagellack, Öl oder Ähnliches nie­mals auf die Einstichstelle und die Zecke träu­feln! Das wur­de frü­her gera­ten, begüns­tigt aber die Übertragung von Krankheitserregern, weil die Zecke durch den „Stress“ ihren mit Erregern „ver­seuch­ten“ Mageninhalt in die Wunde entleert.
  • Achtung: Wenn ein Teil der Zecke in der Haut ste­cken­bleibt – meist der win­zi­ge schwar­ze Kopf, an dem noch die acht Beine hän­gen – kann sich die­se Stelle ent­zün­den. In die­sem Falle unbe­dingt den Tierarzt aufsuchen!

Foto: Thorben Wengert/pixelio.de