Keine Wartezeiten, keine Papierformulare, dafür getrennte Wartezonen für Hund und Katze, modernes Design und digitale Betreuung per App: Das Berliner Start-up „Rex“ bringt sein innovatives Tierarztpraxis-Konzept nach München. Ab Ende Mai eröffnet der erste Standort in Schwabing – mit langen Öffnungszeiten, eigener Software und einem klaren Fokus auf junge, urbane Haustiereltern. Gründer Jonathan Loesing erklärt, wieso das Erfolgskonzept auch in der bayerischen Hauptstadt dringend benötigt wird.
München (Schwabing). Der Hund zittert, die Katze miaut – und im Wartezimmer herrscht gedrückte Stimmung. Der Gang zum Tierarzt ist für viele Tierhalter mit Stress verbunden. Das Start-up Rex will das ändern – mit einer Tierarztpraxis, die sich eher wie ein Concept-Store anfühlt. Jetzt kommt das Unternehmen auch nach München: In der Hohenzollernstraße 36 eröffnet Ende Mai ein neuer Standort, der digital, designorientiert und durchdacht sein möchte. Und das passt zur Stadt: In München waren Ende 2023 laut offizieller Statistik 45.738 Hunde steuerlich gemeldet – so viele wie nie zuvor. Haustiere sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern feste Mitglieder im Familienalltag. In Bayern beispielsweise leben mehr Katzen als Kinder unter 18 Jahren, was die Bedeutung von Haustieren in der Gesellschaft unterstreicht (1). Besonders in urbanen Quartieren wie Schwabing leben viele junge Menschen, die Beruf, Mobilität und Tierverantwortung vereinen müssen. „Wir wollen, dass sich der Tierarztbesuch bequem in den Alltag einbauen lässt – und sich gleichzeitig wie ein Abstecher ins Wellness-Studio anfühlt“, sagt Jonathan Lösing, Gründer und Geschäftsführer von Rex. Gemeinsam mit Mitgründer Julian Lechner hat er ein Konzept entwickelt, das Digitalisierung mit tierärztlicher Versorgung verbindet. Mit dem neuen Standort im Haustierspot Schwabing sehen die beiden das „Perfect Match“ zwischen Angebot und Nachfrage.
Schwabing als Schlüsselstandort
München ist für Rex nicht irgendein nächster Standort, sondern ein strategischer Meilenstein. „Hier gibt es eine hohe Dichte an Haustieren, eine urbane, qualitätsbewusste Bevölkerung und eine starke Nachfrage nach moderner Versorgung“, berichtet Lösing. Gerade in Stadtteilen wie Schwabing, wo viele junge Familien, Berufstätige und digital affine Haustierhalter leben, trifft das Konzept auf einen spürbaren Bedarf. „Besonders bei Millennials zwischen 25 und 45 sehen wir, dass Haustiere längst keine Freizeitbeschäftigung mehr sind, sondern fester Teil der Familie – und damit auch Anspruch auf eine Versorgung, die sich am Alltag, an Mobilität und an modernen Standards orientiert“, erklärt Lösing. Für ihn war entscheidend: „Müncher legen Wert auf Qualität, Design und Effizienz – warum sollte das beim Tierarztbesuch anders sein?“
Digitalisierung statt langer Wartezeiten
Wer einen Termin bei Rex bucht, macht das online – ohne Papierkram, ohne Anruf, ohne Formular. Die App ist dabei der ständige Begleiter der Tierhalterinnen und Tierhalter: Sie dient nicht nur zur Buchung, sondern auch als zentrale Informationsquelle. Über sie laufen Terminvereinbarungen, Anamnesebögen, Behandlungsverläufe, sowie proaktive Erinnerungen und Updates in Echtzeit. Parallel dazu ist sie direkt mit der internen Software der Praxis verbunden – dem System, mit dem die behandelnden Tierärzte arbeiten. Beide Seiten greifen auf dieselbe, digital gespeicherte Patientenakte zu, in der Impfungen, Diagnosen, Laborwerte oder Medikationspläne erfasst sind. Das macht die Versorgung transparent, schnell und fehlerfrei – und verhindert Doppeluntersuchungen oder unnötige Wartezeiten. „Wenn man von Berlin nach München zieht, kennt das System die Katze bereits. Das spart Zeit und Nerven“, sagt Jonathan Lösing. Doch Rex geht noch weiter, um sich dem dynamischen Lebensstil vieler Tierhalterinnen und Tierhalter anzupassen: Die eigens entwickelte Software speichert alle Daten standortübergreifend, sodass Tier und Mensch überall gleich betreut werden – ganz ohne Neuanmeldung. Über die App erhalten Nutzer automatisch Erinnerungen an Impfungen, Vorsorgen oder empfohlene Folgebehandlungen. Und das individualisiert auf Gesundheitsdaten und Tierprofil abgestimmt. Auch die Gestaltung der Praxisräume folgt diesem Prinzip der Stressreduktion: Hunde und Katzen warten getrennt, begleitet von beruhigenden Düften und kleinen Leckerli-Stationen. Die Einrichtung ist offen, hell und warm. Statt Kacheln und Neonlicht erwartet Besucher Holz, Textil und Zurückhaltung. Klinische Kälte? Fehlanzeige.
Mitarbeitende fühlen sich hier besonders wohl
Doch Rex denkt nicht nur an Tiere und deren Halter, sondern nutzt die Digitalisierung auch, um das Praxispersonal zu entlasten. In einer Branche, in der enormer Bürokratieaufwand und emotional sowie körperlich belastende Arbeitsbedingungen zum Alltag gehören, setzt das Unternehmen auf eine moderne Arbeitskultur, ganz nach dem Vorbild der Berliner Startup-Welt. „Wir haben digitale Schichtplanung, faire Gehälter und klare Strukturen. Unser Ziel ist es, ein Arbeitgeber zu sein, der Tiermedizinerinnen und Tiermediziner langfristig hält“, sagt Lösing. Die Mitarbeiter, intern ‚die Rexies’ genannt, organisieren regelmäßig Teamevents – auch mit Hund und Co. Weiterbildung und klare Entwicklungspfade sind ebenfalls Teil des Konzepts und werden finanziell gefördert. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Qualität der Versorgung aus. Loesing erklärt: „Durch das automatisierte und digitale Datenmanagement fällt viel bürokratischer Aufwand weg. Statt Zeit und Papier zu verschwenden, können sich die Angestellten so auf das Tierwohl konzentrieren.“
Startschuss für die nächste Generation Tiermedizin
Die Münchner Praxis ist bereits der siebte Standort von Rex. Weitere Städte sollen folgen. Das Wachstum ist dabei strategisch gedacht und soll den wichtigsten Vorteil des Konzepts für die Tiereltern verstärken: medizinische Versorgung in höchster Qualität, doch auch modern und jederzeit zugänglich. „Was für uns zählt, ist, dass der Besuch beim Tierarzt nicht mehr stressiger als nötig ist – weder emotional noch organisatorisch.“ Die Öffnungszeiten, die räumliche Gestaltung und der digitale Service sollen genau das ermöglichen. Mit inzwischen über 100 Mitarbeitern und mehreren tausend durchgeführten Behandlungen sieht sich Rex gut aufgestellt. Dass sich der Markt gerade bewegt, sei kein Zufall. Der Trend zu mehr Haustieren – besonders nach Corona – trifft auf eine unterdigitalisierte Branche mit großem Nachholbedarf. Was beim Friseur, Zahnarzt oder Optiker längst Standard ist, soll auch in der Tiermedizin ankommen: guter Service, transparente Prozesse, weniger Stress. Dass diese Vision nun ausgerechnet in Schwabing weitergeht, dürfte nicht nur die Tiere freuen.
Über Rex
Rex ist ein 2021 in Berlin von Jonathan Loesing und Julian Lechner gegründetes Start-up. Rex betreibt einerseits eigene, moderne, technologiegestützte Tierarztpraxen. Andererseits bietet Rex auch eine digitale Plattform für Haustierbesitzer für Tierarzttermine, Telemedizin und eine elektronische Patientenakte. Schwerpunkt bei Rex liegt auf einer angenehmen Kundenerfahrung, digitalisierten Prozessen und erstklassiger tierärztlicher Versorgung. Das Unternehmen hat bereits über fünf Millionen Euro von Investoren eingesammelt und strebt an, den Markt für tierärztliche Versorgung zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Mehr Informationen auf www.rex.app.