Zuletzt aktualisiert am 20. April 2019 von Stefan Richter
VIER PFOTEN fordert globale Kleinanzeigen-Plattformen auf, nachzuziehen
Hamburg. Die Schweiz setzt einen großen Schritt gegen den anonymen Tierhandel im Internet: Ab 1. März 2018 müssen Online-Händler ihren vollständigen Namen und ihre Adresse sowie das Herkunfts- und Zuchtland der zum Verkauf angebotenen Hunde angeben. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sieht im Schweizer Beschluss einen Umbruch in der Branche. Seit über einem Jahr fordert VIER PFOTEN nationale und internationale Anbieter von Kleinanzeigen-Webseiten – allen voran den US-Internetriesen eBay – auf, eine verpflichtende Verkäufer-Verifizierung einzuführen, um den anonymen Online-Tierhandel zu stoppen. Fast 100.000 Unterstützer weltweit haben diese Forderung an eBay seit Mitte Dezember 2017 unterschrieben.
Julie Sanders, Leiterin des Fachbereichs Heimtiere bei VIER PFOTEN International: „Dies ist eine enorm wichtige Trendwende. Die Schweiz nimmt damit eine Vorreiterrolle in Punkto Tierschutz im Internethandel ein. Wir hoffen, dass viele andere Länder diesem Beispiel folgen und dem anonymen und teilweise illegalen Tierhandel den Kampf ansagen. Denn nur so können Tiere und Käufer vor skrupellosen Welpenhändlern geschützt werden.“
Online-Plattformen in der Pflicht
Zukünftig müssen die Anbieter von Kleinanzeigen-Portalen in der Schweiz dafür sorgen, dass die Daten der Tierhändler vollständig erfasst werden. An der genauen Umsetzung wird derzeit noch gearbeitet. „Die Einforderung der vollständigen Verkäufer-Daten ist ein guter Anfang. Doch leider befürchten wir, dass die Echtheit der Angaben nicht ausreichend kontrolliert wird. Deshalb fordern wir alle Kleinanzeigen-Portale – auch außerhalb der Schweiz – auf, eine verpflichtende Verkäufer-Verifizierung mittels Identitätsscheck einzuführen“, sagt Sanders.
Kampagne gegen eBay
Bereits Mitte Dezember 2017 lancierte VIER PFOTEN eine Kampagne, bei der das US-Unternehmen eBay im Mittelpunk steht. Aufgrund der möglichen Anonymität auf seinen zahlreichen Kleinanzeigen-Portalen, wie „eBay Kleinanzeigen“ in Deutschland oder „Gumtree“ in England, bietet der Internetkonzern ideale Rahmenbedingungen für dubiose Geschäfte mit Tieren. Jüngste Recherchen von VIER PFOTEN und die Aussagen eines ehemaligen Online-Händlers belegen, dass skrupellose Welpendealer massenhaft zu junge und auch schwerkranke Tiere von osteuropäischen Hundefarmen auf diesen Plattformen verkaufen.
Zur neuen Kampagne: www.dankeebay.de
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz