VIER PFOTEN fordert globale Kleinanzeigen-Plattformen auf, nachzuziehen

Skrupelloser Welpenhandel von osteuropäischen Hundefarmen (Foto: © VIER PFOTEN)Hamburg. Die Schweiz setzt einen gro­ßen Schritt gegen den anony­men Tierhandel im Internet: Ab 1. März 2018 müs­sen Online-Händler ihren voll­stän­di­gen Namen und ihre Adresse sowie das Herkunfts- und Zuchtland der zum Verkauf ange­bo­te­nen Hunde ange­ben. Die inter­na­tio­na­le Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sieht im Schweizer Beschluss einen Umbruch in der Branche. Seit über einem Jahr for­dert VIER PFOTEN natio­na­le und inter­na­tio­na­le Anbieter von Kleinanzeigen-Webseiten – allen vor­an den US-Internetriesen eBay – auf, eine ver­pflich­ten­de Verkäufer-Verifizierung ein­zu­füh­ren, um den anony­men Online-Tierhandel zu stop­pen. Fast 100.000 Unterstützer welt­weit haben die­se Forderung an eBay seit Mitte Dezember 2017 unterschrieben.

Julie Sanders, Leiterin des Fachbereichs Heimtiere bei VIER PFOTEN International: „Dies ist eine enorm wich­ti­ge Trendwende. Die Schweiz nimmt damit eine Vorreiterrolle in Punkto Tierschutz im Internethandel ein. Wir hof­fen, dass vie­le ande­re Länder die­sem Beispiel fol­gen und dem anony­men und teil­wei­se ille­ga­len Tierhandel den Kampf ansa­gen. Denn nur so kön­nen Tiere und Käufer vor skru­pel­lo­sen Welpenhändlern geschützt werden.“

Online-Plattformen in der Pflicht
Zukünftig müs­sen die Anbieter von Kleinanzeigen-Portalen in der Schweiz dafür sor­gen, dass die Daten der Tierhändler voll­stän­dig erfasst wer­den. An der genau­en Umsetzung wird der­zeit noch gear­bei­tet. „Die Einforderung der voll­stän­di­gen Verkäufer-Daten ist ein guter Anfang. Doch lei­der befürch­ten wir, dass die Echtheit der Angaben nicht aus­rei­chend kon­trol­liert wird. Deshalb for­dern wir alle Kleinanzeigen-Portale – auch außer­halb der Schweiz – auf, eine ver­pflich­ten­de Verkäufer-Verifizierung mit­tels Identitätsscheck ein­zu­füh­ren“, sagt Sanders.

Kampagne gegen eBay
Bereits Mitte Dezember 2017 lan­cier­te VIER PFOTEN eine Kampagne, bei der das US-Unternehmen eBay im Mittelpunk steht. Aufgrund der mög­li­chen Anonymität auf sei­nen zahl­rei­chen Kleinanzeigen-Portalen, wie „eBay Kleinanzeigen“ in Deutschland oder „Gumtree“ in England, bie­tet der Internetkonzern idea­le Rahmenbedingungen für dubio­se Geschäfte mit Tieren. Jüngste Recherchen von VIER PFOTEN und die Aussagen eines ehe­ma­li­gen Online-Händlers bele­gen, dass skru­pel­lo­se Welpendealer mas­sen­haft zu jun­ge und auch schwer­kran­ke Tiere von ost­eu­ro­päi­schen Hundefarmen auf die­sen Plattformen verkaufen.

Zur neu­en Kampagne: www​.dan​kee​bay​.de

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz