Neuer Leitfaden defi­niert erst­mals Qualitätskriterien

Leitfaden_ESAAT_ISAAT-1Hunde, Katzen, Pferde oder Kleintiere wer­den dank ihrer posi­ti­ven Wirkung zuneh­mend in Therapie und Pädagogik ein­ge­setzt. Jetzt haben die inter­na­tio­na­len Verbände ISAAT und ESAAT erst­mals die wich­tigs­ten Kriterien für sol­che Einsätze defi­niert. Mit Unterstützung der Initiative Zukunft Heimtier ist ein Leitfaden ent­stan­den, der den Einsatz von Tieren wei­ter pro­fes­sio­na­li­sie­ren soll – eine wich­ti­ge Voraussetzung für die brei­te Anerkennung im Gesundheitswesen.

Bremen. Welche Ausbildung ist nötig, um tier­ge­stütz­te Therapie durch­zu­füh­ren? Welche Bedürfnisse haben die Vierbeiner dabei? Was ist zum Schutz der Patienten wich­tig? Diese und wei­te­re Fragen rund um den Einsatz von Tieren im the­ra­peu­ti­schen und päd­ago­gi­schen Kontext beant­wor­tet der neue deutsch­spra­chi­ge Leitfaden „Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Praxis tier­ge­stütz­ter Interventionen“.

Mit der Publikation haben sich die bei­den wich­tigs­ten euro­päi­schen Verbände für tier­ge­stütz­te Interventionen erst­mals auf Qualitätskriterien für prak­ti­sche Einsätze geei­nigt. Das Autorenteam Dr. Rainer Wohlfarth, Präsident des Verbands ESAAT, sowie Prof. Dr. Erhard Olbrich vom Verband ISAAT behan­delt dar­in unter ande­rem Aspekte zur Ausbildung von Mensch und Tier, die Auswahl geeig­ne­ter Tiere, Haltung und Beförderung von Tieren, Versicherungsfragen sowie Ziele und Dokumentation der Arbeit.

„Da es kaum recht­li­che Regelungen für den Bereich der tier­ge­stütz­ten Therapie gibt, haben wir uns auf die wich­tigs­ten Merkmale einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Intervention ver­stän­digt“, sagt Dr. Rainer Wohlfarth, Präsident des euro­päi­schen Verbands ESAAT. „Zum Wohl von Mensch und Tier ist es drin­gend erfor­der­lich, dass sich unser Feld pro­fes­sio­nell auf­stellt und die­se Qualitätskriterien erfüllt.“

Um den Anwendern von tier­ge­stütz­ter Therapie und Pädagogik die Umsetzung die­ser Kriterien zu erleich­tern, haben die Autoren zwei Checklisten ange­legt. Damit kann jeder über­prü­fen, ob sein Projekt die wich­tigs­ten Qualitätsanforderungen erfüllt. „Mit der Unterstützung die­ser Publikation möch­ten wir einen Beitrag leis­ten, dass sich Qualitätsstandards in der tier­ge­stütz­ten Arbeit durch­set­zen kön­nen – eine wich­ti­ge Voraussetzung auch für eine brei­te Anerkennung im Gesundheitswesen und die Finanzierung durch Krankenkassen“, sagt Rolf Zepp von der Initiative Zukunft Heimtier.

Der Leitfaden „Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Praxis tier­ge­stütz­ter Interventionen“ steht unter www​.zukunft​-heim​tier​.de/​l​e​i​t​f​a​den zum Gratis-Download bereit.