labrador-pb_1280Düsseldorf. Gejaule beim Abendessen, bet­teln­der Blick beim Picknick im Grünen oder die Hundepfote auf dem Schoss beim nach­mit­täg­li­chen Stück Kuchen – Welpen und auch erwach­se­ne Hunde kön­nen sehr über­zeu­gend sein, wenn sie etwas vom Essen ihrer Halter abbe­kom­men möch­ten. Meist hat der Mensch selbst den Grundstock dafür gelegt, denn ein Welpe käme von allein gar nicht dar­auf zu betteln.

„Vier Mahlzeiten am Tag soll­te ein Welpe erhal­ten und ist dann auch nicht mehr hung­rig“, sagt Claudia Blank, Hundetrainerin und Tierverhaltenstherapeutin aus Gütersloh. „Wird ihm grund­sätz­lich nichts vom Essen sei­ner Halter abge­ge­ben, beginnt er im Normalfall auch nicht zu betteln.“

Fällt aller­dings regel­mä­ßig etwas vom Tisch, so merkt sich das der klei­ne Hund schnell: „Insbesondere wenn klei­ne Kinder anwe­send sind, kann schon mal ein Krümelchen auf die Erde fal­len – ver­an­lasst durch solch eine posi­ti­ve Erfahrung, lernt der Welpe, dass es sich lohnt, unter dem Tisch aus­zu­har­ren und auf Nachschub zu war­ten“, sagt Blank.

Hundebesitzer soll­ten von Beginn an dafür sor­gen, dass der Welpe sein Futter unge­stört zu sich neh­men kann und ihn bei ihren eige­nen Mahlzeiten kom­plett ignorieren.

Nimmt man einen älte­ren Hund zu sich, der bis­lang bet­teln durf­te, kann ihm das nach und nach durch kon­se­quen­tes Verhalten wie­der abge­wöhnt wer­den: „Der Hund soll­te zwar beim Essen anwe­send sein dür­fen, also nicht in einen ande­ren Raum gesperrt wer­den, aber kei­ne Aufmerksamkeit bekom­men“, emp­fiehlt Blank. „Wichtig ist, Nervenstärke zu zei­gen, wenn er mit allen Mitteln ver­sucht, etwas vom Tisch zu bekom­men. Denn ist er damit ein­mal erfolg­reich, war das bis­he­ri­ge Training umsonst.“

Besonders wich­tig ist, grund­sätz­lich kei­ne Ausnahmen zu machen. Denn auch wenn der Hund nun gelernt hat, nicht zu bet­teln, so ist das alte Verhalten zwar ver­lernt, aber nicht ver­ges­sen und wird bei Inkonsequenz wie­der die Überhand gewinnen.

IVH