Wie Animal Rescue Kharkiv und PETA Tausenden zurückgelassenen ukrainischen Hunden eine sichere Zukunft ermöglichen

Animal Rescue Kharkiv – die mutigen Lebensretter im Krieg
Rund 85 Mitarbeiter und Helfer zählt Animal Rescue Kharkiv, von denen alle, die nahe der Front Tiere retten, über einen militärischen Hintergrund verfügen. Dieser ist dann besonders wichtig, wenn Befehlsketten eingehalten und Absprachen mit ukrainischen Soldaten getroffen werden müssen. In vermintem Sperrgebiet oder bei Luftalarm ist jeder Schritt lebensgefährlich. Das erfordert strategisches Vorgehen. Häufig wird das Team von Geflüchteten oder Anwohnern alarmiert und gebeten, zurückgelassene Hunde aus den Trümmern früherer Wohnhäuser herauszuholen. „Je näher sich der Abholort an der Frontlinie befindet, desto heikler gestaltet sich die Rettung. Um nicht selbst zum Ziel russischer Raketen zu werden, machen sich die Retter – mit Helmen und Schutzwesten ausgerüstet – sogar zu Fuß auf den Weg und tragen die Schützlinge kilometerweit zurück zum Transporter“, berichtet Sylvie Bunz.
Vier Rettungsteams rücken täglich aus und riskieren für unsere Mitgeschöpfe das eigene Leben. Haben sie vor Kurzem noch etwa 60 Tiere pro Woche gesichert, sind es inzwischen bis zu 450. Dabei ist die selbstlose, unermüdliche und mutige Arbeit der Tierschützer aus großer Not erwachsen: Schon zu Beginn des Krieges wurde das Tierheim der Organisation in Charkiw bei einem Raketenangriff völlig zerstört. Von 400 Hunden starben fast alle, und für die überlebenden Tiere gab es keine Unterkunft mehr. „Da musste eine schnelle, pragmatische Lösung her“, erinnert sich die PETA-Projektmanagerin. „Wir haben Pferdeställe umgerüstet, um circa 800 Hunde vor der Kälte geschützt und sicher durch den Winter zu bringen.“ Für die Katzen im Projekt wurde eine große Wohnung angemietet, umgebaut und liebevoll eingerichtet.
PETAs Projekt bietet Zuflucht und medizinische Versorgung
Derzeit können im Projekt über 1.300 Tiere in Not beherbergt werden. Neben zahlreichen Hunden nehmen dies auch Katzen, Pferde, Schafe, Ziegen, Hühner, Tauben, Gänse, Enten, Schwäne, Fische und andere Lebewesen dankbar in Anspruch.

Das Herzstück der Tierschutzarbeit ist eine zu großen Teilen von PETA mitfinanzierte Tierklinik in Charkiw. 130 schwer kranke und verletzte Tiere können pro Tag in der Klinik operiert und gepflegt werden – täglich wird diese Kapazität auch voll ausgeschöpft. Denn das Leid ist unbeschreiblich groß, und medizinische Hilfe und Versorgung werden dringend benötigt.


Im Umgang mit traumatisierten Tieren sind PETAs Partner sehr erfahren. Von Hunger und Durst geschwächt, laufen den Rettungsteams die Hunde oft direkt entgegen. Die meisten der Tiere hoffen förmlich auf menschliche Hilfe. Doch nicht immer lassen sich zurückgelassene Hunde so leicht mitnehmen. Von ihrer Angst geleitet versuchen einige größtmögliche Distanz zu den Tierschützern aufzubauen. Andere nehmen eine Verteidigungshaltung ein. Solche Verhaltensmuster berücksichtigt ARK auch bei der Vermittlung. „Hunde, die jahrelang an der Kette waren, werden tendenziell keine entspannten Familienhunde. Doch beherbergt unser Projekt überwiegend ‚Allrounder‘: ehemals heimatlose Hunde oder Hunde, die eine Familie hatten. Sie sind mit menschlicher Nähe und alltäglichen Begebenheiten vertraut“, erklärt Sylvie Bunz.
Vegane Tiernahrung stillt den Hunger zahlreicher Hunde

Die Gefahren sind groß und der Aufwand ist hoch, doch jedes Leben zählt – auch das der Tiere. „Darum appellieren wir an die Öffentlichkeit, das Leid von Mensch und Tier in der Ukraine nicht zu vergessen, denn die Lage verschlimmert sich täglich“, schließt Sylvie Bunz, Leiterin des Projekts PETA HELPS UKRAINE.
Fotos: © PETA Deutschland e.V.









































