Die Frankenwaldklinik setzt künf­tig auch auf tier­ge­stütz­te Therapie. Sie geht eine Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing ein.

Kronach. Hunde sind in den Räumlichkeiten von Krankenhäusern und Kliniken eigent­lich nicht gern gese­hen. In der Kronacher Frankenwaldklinik wird sich dies dem­nächst ändern. Wie die Klinik infor­miert, hat sie mit dem Therapiehundezentrum der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing einen Kooperationsvertrag geschlos­sen und wird damit neue Wege in Richtung tier­ge­stütz­te Therapie gehen.

Vierbeiner als Helfer im KrankenzimmerZiel die­ser Kooperation sei es, die Ausbildung von Therapiebegleithundeteams zu för­dern, die tier­ge­stütz­te Therapie und Intervention zu bewer­ten und die Weiterbildung in die­sem Bereich zu inten­si­vie­ren. Auch Praktikumsplätze wer­de es in naher Zukunft geben. “Das Angebot soll zunächst in der Geriatrie und in der Pflegeeinrichtung ‚Leben am Rosenberg’ imple­men­tiert wer­den”, erläu­tert Verwaltungsleiter André Naumann.

Die tier­ge­stütz­te Therapie erset­ze kei­nen Arzt oder Pfleger, kön­ne aber die Motivation des Patienten, aktiv an sei­ner Genesung mit­zu­ar­bei­ten, deut­lich erhö­hen. Die Patientensicherheit sei dabei gewähr­leis­tet. “Die ein­ge­setz­ten Hunde wer­den mehr­fach auf Aggressionsfreiheit getes­tet. Auch wer­den alle Hygienestandards nach aktu­el­len Expertenempfehlungen ein­ge­hal­ten”, betont Manfred Burdich, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing.

Therapie- und Besuchshunde sei­en sozia­le Servicehunde, die mit ihrem Hundeführer ver­su­chen, durch ent­spre­chen­de Aktivitäten das Wohlergehen und die Gesundheit der anver­trau­ten Patienten zu för­dern. Das Besondere bei der Begegnung mit einem Hund sei, dass die Vierbeiner grund­sätz­lich unvor­ein­ge­nom­men sei­en. Hunde hät­ten die Fähigkeit, Menschen so anzu­neh­men wie sie sind.

Die Forschung zei­ge, so Burdich, dass Hundebegegnungen direk­te Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlergehen haben: Der Blutdruck sin­ke, die Herzfrequenz wer­de lang­sa­mer und der Oxytocinspiegel (ein “Wohlfühlhormon”) stei­ge. Dies sei­en nur eini­ge weni­ge Beispiele über die Auswirkungen der tier­ge­stütz­ten Therapie. Mensch-Hunde-Begegnungen trü­gen dazu bei, das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein des Menschen zu stärken.

Therapiebegleithunde und Besuchshunde wür­den immer häu­fi­ger als Ergänzung von Therapieangeboten in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wohlfahrt ein­ge­setzt. In den meis­ten Fällen umfas­se die tier­ge­stütz­te Therapie die Arbeit in einem Team aus Pflege, Ärzten, Pädagogen, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten.

Foto: Burdich