Teil 1 von 7 der Serie Gut durch den Winter

Mit dem Hund gut durch den Winter
Themenserie von Stefan Richter

Eine unterschätzte Gefahr

Die Vorstellung, dass ein Hund bei Kälte im Auto sicher ist, ist ein weit­ver­brei­te­ter Irrtum. Während wir Menschen uns in war­men Jacken und Stiefeln gegen die Kälte schüt­zen kön­nen, sind Hunde die­ser Möglichkeit beraubt. Viele Hundehalter den­ken fälsch­li­cher­wei­se, dass ihr vier­bei­ni­ger Freund ein dich­tes Fell hat und daher bei Kälte im Auto gut geschützt ist. Doch die Realität sieht anders aus: Auch Hunde kön­nen schnell unter­küh­len, wenn sie bei nied­ri­gen Temperaturen län­ge­re Zeit im Auto ein­ge­sperrt sind. Selbst bei mil­den Wintertemperaturen kann die Temperatur im Autoinneren schnell gefähr­lich sinken.

Viele den­ken auch, dass ein vor­ge­heiz­tes Auto aus­rei­chend Schutz bie­tet. Doch die Temperatur im Auto kann sich rasant ändern. Sobald die Heizung aus­ge­schal­tet wird, kühlt das Fahrzeug rela­tiv schnell aus. Zudem kön­nen Wind und Kälte durch Ritzen und Fenster eindringen.

Die Gefahren der Kälte für Hunde

  • Unterkühlung: Die größ­te Gefahr ist die Unterkühlung. Hunde kön­nen ihre Körpertemperatur nicht so effek­tiv regu­lie­ren wie Menschen. Wenn die Außentemperaturen sin­ken, kühlt der Körper des Hundes schnell aus. Dies kann zu schwe­ren gesund­heit­li­chen Schäden und im schlimms­ten Fall zum Tod führen.
  • Erfrierungen: Besonders an den Extremitäten wie Ohren, Pfoten und Schwanz kön­nen Erfrierungen auf­tre­ten. Diese sind äußerst schmerz­haft und kön­nen zu dau­er­haf­ten Schäden führen.
  • Stress: Allein gelas­sen zu wer­den, ist für vie­le Hunde bereits stres­sig. Bei Kälte ver­stärkt sich die­ser Stress noch, da der Hund sich hilf­los und bedroht füh­len kann.
  • Krankheitsanfälligkeit: Durch Kälte geschwäch­te Hunde sind anfäl­li­ger für Krankheiten.

Warum ist das so gefährlich?

  • Winter - Hund im kalten AutoSchnelle Temperaturabnahme: Die Temperatur im Autoinneren kann bei Kälte rasch sin­ken, auch wenn das Fahrzeug vor­her geheizt wurde.
  • Eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten: Im Auto hat der Hund kaum Möglichkeiten, sich auf­zu­wär­men oder sei­ne Körpertemperatur zu regulieren.
  • Individuelle Unterschiede: Kleine Hunde, Welpen, alte Hunde oder Hunde mit gesund­heit­li­chen Problemen sind beson­ders anfäl­lig für Unterkühlung.
  • Organschäden: Eine star­ke Unterkühlung kann zu schwe­ren Organschäden und im schlimms­ten Fall zum Tod führen.
  • Feuchtigkeit: Kondenswasser kann sich bil­den und den Hund zusätz­lich auskühlen.

Welche Anzeichen deu­ten auf eine Unterkühlung hin?

  • Zittern
  • Apathie
  • Steife Muskeln
  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Blasse Schleimhäute

Was, wenn ich den Hund kurz im Auto las­sen muss?

  • Kurze Aufenthalte: Wenn ein kur­zer Aufenthalt unver­meid­lich ist, soll­te die­ser so kurz wie mög­lich gehal­ten werden.
  • Motor lau­fen las­sen: Eine lau­fen­de Heizung kann die Temperatur im Auto zwar etwas erhö­hen. Allerdings besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung. Zudem ver­bie­tet nicht nur die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) das Parken oder Halten mit lau­fen­dem Motor, son­dern auch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) sowie die Landesimmissionsschutzgesetze (LImSchG). In der Regel wird ein Bußgeld in Höhe min­des­tens 80 Euro fällig.
  • Warme Decke: Eine Decke kann den Hund etwas wär­mer halten.
  • Fenster einen Spalt offen: So kann fri­sche Luft ins Auto gelangen.

Hund in einem kal­ten Auto gefunden

  • Notruf abset­zen: Informieren Sie umge­hend die Polizei oder einen Tierarzt.
  • Versuchen Sie, den Besitzer zu fin­den: Suchen Sie nach Hinweisen wie Telefonnummern im Auto.
  • Schaffen Sie Wärme: Decken Sie den Hund mit einer Decke zu, sofern dies mög­lich ist.
  • Bleiben Sie bei dem Hund: Beobachten Sie sei­nen Zustand und beru­hi­gen Sie ihn.

Der bes­te Schutz für den Hund ist es, ihn bei Kälte nicht im Auto zu las­sen. Wenn Sie einen Termin haben, suchen Sie nach Alternativen wie einem Hundesitter oder einer Tierpension. Denken Sie dar­an: Ihr Hund ist ein Familienmitglied und ver­dient es, warm und sicher zu sein. [Stefan Richter]

SerienmenüWarum Schneefressen für Hunde gefähr­lich ist »