Gut durch den Winter
- Warum Hunde im Winter nicht im Auto bleiben sollten
- Warum Schneefressen für Hunde gefährlich ist
- Welcher Hund ist empfindlich gegen Kälte?
- Was tun bei Erfrierungen beim Hund
- Ist ein Hundemantel im Winter notwendig?
- Hundepfoten im Winter schützen
- Hundeernährung: Gesund durch den Winter
Mit dem Hund gut durch den Winter
Themenserie von Stefan Richter
Eine unterschätzte Gefahr
Die Vorstellung, dass ein Hund bei Kälte im Auto sicher ist, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Während wir Menschen uns in warmen Jacken und Stiefeln gegen die Kälte schützen können, sind Hunde dieser Möglichkeit beraubt. Viele Hundehalter denken fälschlicherweise, dass ihr vierbeiniger Freund ein dichtes Fell hat und daher bei Kälte im Auto gut geschützt ist. Doch die Realität sieht anders aus: Auch Hunde können schnell unterkühlen, wenn sie bei niedrigen Temperaturen längere Zeit im Auto eingesperrt sind. Selbst bei milden Wintertemperaturen kann die Temperatur im Autoinneren schnell gefährlich sinken.
Viele denken auch, dass ein vorgeheiztes Auto ausreichend Schutz bietet. Doch die Temperatur im Auto kann sich rasant ändern. Sobald die Heizung ausgeschaltet wird, kühlt das Fahrzeug relativ schnell aus. Zudem können Wind und Kälte durch Ritzen und Fenster eindringen.
Die Gefahren der Kälte für Hunde
- Unterkühlung: Die größte Gefahr ist die Unterkühlung. Hunde können ihre Körpertemperatur nicht so effektiv regulieren wie Menschen. Wenn die Außentemperaturen sinken, kühlt der Körper des Hundes schnell aus. Dies kann zu schweren gesundheitlichen Schäden und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
- Erfrierungen: Besonders an den Extremitäten wie Ohren, Pfoten und Schwanz können Erfrierungen auftreten. Diese sind äußerst schmerzhaft und können zu dauerhaften Schäden führen.
- Stress: Allein gelassen zu werden, ist für viele Hunde bereits stressig. Bei Kälte verstärkt sich dieser Stress noch, da der Hund sich hilflos und bedroht fühlen kann.
- Krankheitsanfälligkeit: Durch Kälte geschwächte Hunde sind anfälliger für Krankheiten.
Warum ist das so gefährlich?
- Schnelle Temperaturabnahme: Die Temperatur im Autoinneren kann bei Kälte rasch sinken, auch wenn das Fahrzeug vorher geheizt wurde.
- Eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten: Im Auto hat der Hund kaum Möglichkeiten, sich aufzuwärmen oder seine Körpertemperatur zu regulieren.
- Individuelle Unterschiede: Kleine Hunde, Welpen, alte Hunde oder Hunde mit gesundheitlichen Problemen sind besonders anfällig für Unterkühlung.
- Organschäden: Eine starke Unterkühlung kann zu schweren Organschäden und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
- Feuchtigkeit: Kondenswasser kann sich bilden und den Hund zusätzlich auskühlen.
Welche Anzeichen deuten auf eine Unterkühlung hin?
- Zittern
- Apathie
- Steife Muskeln
- Atemnot
- Herzrasen
- Blasse Schleimhäute
Was, wenn ich den Hund kurz im Auto lassen muss?
- Kurze Aufenthalte: Wenn ein kurzer Aufenthalt unvermeidlich ist, sollte dieser so kurz wie möglich gehalten werden.
- Motor laufen lassen: Eine laufende Heizung kann die Temperatur im Auto zwar etwas erhöhen. Allerdings besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung. Zudem verbietet nicht nur die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) das Parken oder Halten mit laufendem Motor, sondern auch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) sowie die Landesimmissionsschutzgesetze (LImSchG). In der Regel wird ein Bußgeld in Höhe mindestens 80 Euro fällig.
- Warme Decke: Eine Decke kann den Hund etwas wärmer halten.
- Fenster einen Spalt offen: So kann frische Luft ins Auto gelangen.
Hund in einem kalten Auto gefunden
- Notruf absetzen: Informieren Sie umgehend die Polizei oder einen Tierarzt.
- Versuchen Sie, den Besitzer zu finden: Suchen Sie nach Hinweisen wie Telefonnummern im Auto.
- Schaffen Sie Wärme: Decken Sie den Hund mit einer Decke zu, sofern dies möglich ist.
- Bleiben Sie bei dem Hund: Beobachten Sie seinen Zustand und beruhigen Sie ihn.
Der beste Schutz für den Hund ist es, ihn bei Kälte nicht im Auto zu lassen. Wenn Sie einen Termin haben, suchen Sie nach Alternativen wie einem Hundesitter oder einer Tierpension. Denken Sie daran: Ihr Hund ist ein Familienmitglied und verdient es, warm und sicher zu sein. [Stefan Richter]