Wiesbaden. Was wäre Weihnachten ohne Lebkuchen und Gänsebraten? Für vie­le Menschen undenk­bar. Aber nicht alle fest­li­chen Leckereien sind auch für Hund & Co. gesund. Zu viel Fett, zu viel Zucker – und oft sogar gif­tig: So man­che Köstlichkeiten stel­len für Hunde und Katzen eine ech­te Gefahr dar. Schokolade, Rosinen und eini­ge ande­re Lebensmittel sind für Vierbeiner (nicht nur) an Weihnachten tabu.

Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) emp­fiehlt, Heimtiere auch wäh­rend der Feiertage nur mit tier­ge­rech­ter Kost zu ver­wöh­nen. Vom zucker­frei­en Adventskalender für Katzen bis zum Plätzchen aus Kräutern für Nager, der Zoofachhandel hält eine gro­ße Auswahl geeig­ne­ter Alternativen bereit. Manche der ange­bo­te­nen Leckerlis im Winter-Design bie­ten einen Zusatznutzen, unter­stüt­zen etwa die Zahnpflege oder redu­zie­ren Zahnstein.

Ob mit Santa Claus auf der Verpackung oder ohne, für alle Snacks gilt auch an Weihnachten: „Sie soll­ten gera­de bei sen­si­blen Tieren zum Hauptfutter pas­sen und in die berech­ne­ten Nährwerte der Tagesration ein­flie­ßen”, erin­nert ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Die Extras zur Belohnung ent­hal­ten oft mehr Energie als gedacht und kön­nen bereits einen beträcht­li­chen Anteil des täg­li­chen Bedarfs aus­ma­chen. „Wenn nur die Mahlzeiten im Napf gezählt wer­den, kön­nen Snacks oder Kauartikel zu zusätz­li­chen Pfunden führen.“

Schokolade ist für Hunde und Katzen pures Gift
Weihnachten - Hund nascht SchokoladeDie meis­ten Halter wis­sen zwar, dass ihre Vierbeiner kei­ne Schokolade essen dür­fen. Aber steht der Teller mit Plätzchen oder Pralinen unbe­ob­ach­tet auf dem Tisch, ist es lei­der schnell pas­siert, dass Bello & Co. nicht wider­ste­hen kön­nen. „Schokolade ent­hält das für Hunde und Katzen gif­ti­ge Theobromin”, erklärt Holthenrich. „Abhängig von der Dosis und der Körpermasse des Tieres, kann Theobromin Durchfall, Erbrechen oder Zitteranfälle aus­lö­sen, im schlimms­ten Fall führt die Aufnahme zum Tod.”

Die Dosis macht das Gift. Als Richtlinie gilt: Je weni­ger der Hund wiegt und je dunk­ler die Schokolade ist, des­to schäd­li­cher ist die Süßigkeit. Der Anteil an Theobromin ist in Kakaopulver und dunk­ler Schokolade am höchs­ten. Für klei­ne Hunde wie Yorkshire Terrier etwa kann eine Tafel Bitterschokolade töd­lich sein.

Auch Zimt und Rosinen sind gif­tig für Vierbeiner
In Plätzchen und Lebkuchen lau­ern meh­re­re Gefahren: Viele der Zutaten wie Zucker, Kakao, Zimt, Muskatnuss oder Macadamia kön­nen für Vierbeiner extrem schäd­lich sein. Bittermandeln, die sich äußer­lich nicht von süßen Mandeln unter­schei­den, ent­hal­ten das Blausäure frei­set­zen­de Amygdalin. Die Folgen für das Tier kön­nen Erbrechen, Krämpfe und Atemnot sein. Der Zuckerersatzstoff Xylit (auch Xylitol oder Birkenzucker) ist eben­falls hochgiftig.

Welcher Stoff in Weintrauben, frisch oder getrock­net als Rosinen, für Hunde und Katzen toxisch ist, hat die Wissenschaft bis­her nicht geklärt. Sicher ist aber, dass schon klei­ne Mengen zu Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Apathie und Nierenversagen füh­ren kön­nen. Der belieb­te Christstollen ist also für die Tiere eben­falls tabu. „Geben Sie Ihrem Hund auch nie­mals rohen Hefeteig”, macht Holthenrich deut­lich. „Die im Magen auf­ge­hen­de Hefe kann unter ande­rem schmerz­haf­te Blähungen auslösen.”

Geflügelknochen sind lebensgefährlich
Duftet das Festmahl all­zu ver­füh­re­risch, ist der bet­teln­de Blick meist nicht weit. Die fet­ti­gen, gewürz­ten Speisen kön­nen Heimtieren aber schnell auf den Magen schla­gen. „Bleiben Sie bes­ser stand­haft und geben Sie kein Essen vom Tisch“, rät Holthenrich.

Die Reste der Weihnachtsgans sind für Hunde und Katzen abso­lut tabu. Die gekoch­ten Knochen split­tern beim Zerbeißen sehr leicht, sodass scharf­kan­ti­ge Stückchen Magen und Darm ver­let­zen kön­nen. Ob roh oder gekocht, auch Zwiebeln und Knoblauch ent­hal­ten für Vierbeiner gif­ti­ge Substanzen.