Erna-Graff-Stiftung startet Petition an den Deutschen Bundestag

Illegaler Welpenhandel im Internet muss gestoppt werdenBerlin. Die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz for­dert in einer schrift­li­chen Petition an den Deutschen Bundestag, den Tierhandel auf Internetplattformen wie bei­spiels­wei­se Ebay an eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz zu kop­peln. „Der ille­ga­le Welpenhandel spielt sich heut­zu­ta­ge größ­ten­teils im Internet ab“, so Dr. Eisenhart von Loeper, 1. Vorsitzender der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz. „Online lässt sich das Tierschutzgesetz bis­her umge­hen, das den sons­ti­gen Handel von Tieren regu­liert. Das Schlupfloch wol­len wir zum Wohl der Tiere mit unse­rer Petition schließen.“

Konkret for­dert die Petition den Bundestag auf, in § 11 Abs. 1 Nr. 7 des Tierschutzgesetzes zum Begriff „Tierbörsen“ die Begriffe „Internetplattformen“ oder „Onlinebörsen“ hin­zu­zu­fü­gen, um den Tausch und Verkauf von Tieren auch auf jenen Plattformen zu regu­lie­ren. Nach der­zei­ti­ger Rechtslage benö­tigt jeder, der Tierbörsen zum Zwecke des Tausches oder Verkaufs von Tieren durch Dritte durch­führt, eine Erlaubnis der zustän­di­gen Behörde. Bisher wer­den Tierbörsen vom Gesetzgeber aber als ört­lich gebun­de­ne Veranstaltung ver­stan­den. Tierschutzrechtliche Verstöße dro­hen aber nicht nur hier, son­dern gera­de auch beim Tierhandel im Internet.

In den ver­gan­ge­nen Jahren hat sich der Verkauf von Tieren fast voll­stän­dig auf Internetplattformen ver­la­gert. Insbesondere die weit­ge­hen­de Anonymität, die die Onlinebörsen den jewei­li­gen Händlern gewährt, erhöht die Gefahr von Rechtsverletzungen auf signi­fi­kan­te Weise. Daher sind Internetplattformen mitt­ler­wei­le zum Hauptumschlagsplatz des ille­ga­len Welpenhandels gewor­den. Kriminelle Händler tren­nen Welpen oft­mals viel zu früh von den Muttertieren, kran­ke und unge­impf­te Tiere wer­den im Zuge der Verkaufstransaktion zusam­men­ge­bracht und ver­hal­tens­auf­fäl­li­ge Tiere an Käufer abge­ge­ben. Nach einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel kommt rund die Hälfte der bil­lig erwor­be­nen Welpen krank an ihre neu­en Besitzer, die meis­ten davon sind im Internet erwor­ben wor­den. Auf das Problem des flo­rie­ren­den ille­ga­len Welpenhandels im Internet hat unlängst auch die Berliner CDU hin­ge­wie­sen. Mehrere CDU-Landesverbände kri­ti­sier­ten feh­len­de staat­li­che Möglichkeiten gegen den Welpenhandel und for­der­ten ein bezirks­über­grei­fen­des Meldesystem für Berlin.

Wer Onlinebörsen zum Zwecke des Tausches oder Verkaufs von Tieren durch­führt, könn­te nach der von der Erna-Graff-Stiftung gefor­der­ten Gesetzesänderung Auflagen durch die zustän­di­ge Behörde erhal­ten, falls nicht sogar ein voll­stän­di­ges Verbot des Internethandels zu erwä­gen ist. „Was für klas­si­sche Tierbörsen gilt, muss auch für Tierbörsen im Internet gel­ten“, so Eisenhart von Loeper. „Deswegen ist es erklär­tes Ziel der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz, dass auch Betreibern von Onlinebörsen in Zukunft Prüfpflichten zukom­men sollen.“