Stuttgart (ots). Ende April ist für ‚Dewi’, mit vollständigem Namen ‚Bumblebee´s Dewi Anju’, Schluss. Schluss mit Schichtdienst am Flughafen Stuttgart und auch Schluss mit der Suche nach verbotenen Betäubungsmitteln. Nach knapp neun Dienstjahren, also in Menschenjahren etwa 50 Jahren, beginnt im Mai für die elfjährige Labradorhündin der wohlverdiente Ruhestand.
Gemeinsam mit Zollhundeführerin Bettina Remppis hat ‚Dewi’ über die Jahre dutzende Drogenschmuggler entlarvt. ‚Dewi’ war dabei nach ihrer Ausbildung für den Zoll als Betäubungsmittelspürhund zur Suche an Personen im Einsatz. Erst bei einem mobilen Kontrollteam des Zolls in Bayern und dann mit dem Wechsel von Frauchen zum Stuttgarter Zoll am Flughafen der Landeshauptstadt. Die „Arbeit“ war für ‚Dewi’ dabei immer nur ein Spiel, schließlich suchte die Labradorhündin immer nur den Geruch auf den sie während der Ausbildung konditioniert worden war. Ihre Einstellung äußerst professionell: die Menschen – ob nun Schmuggler oder nicht – waren der Hündin bei der Suche weitgehend egal. Für Zollhauptsekretärin Remppis ist das Dienstende für ihre ‚Dewi’ verständlicherweise eine sehr emotionale Angelegenheit. „Mit ein paar grauen Stellen im Fell sieht man ihr langsam ihr Alter an. Aber greifbar ist solch ein Ruhestand nach all den wunderbaren gemeinsamen Erlebnissen dann doch nicht“, rekapituliert die 45-jährige Remppis die Zeit mit ‚Dewi’.
Am Montag, 28. April, hieß es für die Labradorhündin dann das letzte Mal, Kontrollen am Flughafen, Schnüffeln nach Betäubungsmitteln und als heimlicher Star unter den Zollhunden natürlich Kuscheln mit den zweibeinigen Kollegen. Für Bettina Remppis geht das Kapitel Zollhunde weiter: natürlich mit ‚Dewi’, die auch im Ruhestand bei der Zöllnerin bleibt, und mit ‚Cami’, einer zweijährigen Deutschen Schäferhündin, die die Beamtin als neue Diensthündin zukünftig begleiten wird. Momentan ist ‚Cami’, mit vollständigen Namen ‚Cami von der Buronstadt’, noch in der Ausbildung; wird aber ab Sommer ebenfalls in die Betäubungsmittelsuche an Personen einsteigen.
Für Remppis ein schwieriges Unterfangen, die Hunde nicht ständig zu vergleichen: „Jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit. Während ‚Dewi’ mit ihrer ruhigen Art und akribischen Suche Maßstäbe gesetzt hat, ist ‚Cami’, nicht zuletzt aufgrund ihres jugendlichen Alters, ein echter Heißsporn.“ Besonders gespannt ist die Zollhundeführerin auf die Wirkung der jungen Schäferhündin auf die Reisenden. Wenn Labradorhündin ‚Dewi’ an den Passagieren nach Drogen suchte, fragten zahlreiche Reisende sofort, ob sie den Hund streicheln dürften. Da nötigt Schäferhündin ‚Cami’ mit ihrem bestimmten Auftreten den Leuten schon mehr Respekt ab, obwohl sie nicht als Schutzhund ausgebildet wird. Auch in puncto Erwartungshaltung bei den Belohnungen unterscheiden sich die beiden Zollhündinnen: während ‚Dewi’ sich ganz Labbi-like nach dem Auffinden von Drogen besonders über ein Leckerli freute, trainiert Remppis bei ‚Cami’ ausschließlich mit einer Belohnung durch Spielen mit einem Ball.
Ab Mai wird ‚Dewi’ ihren Ruhestand ein wenig mehr im heimischen Körbchen genießen können und für ‚Cami’ die Kontrollen im Terminal oder am Busbahnhof ein Stück weit mehr Alltag werden. Für Remppis, der man im Umgang mit den Tieren die Leidenschaft für ihren Beruf wahrlich ansehen kann, auch ein tröstlicher Gedanke. „Schön, dass auch hier ein Ruhestand der Anfang etwas Neuen sein kann.“