Düsseldorf. Die Ohrenhygiene spielt eine zen­tra­le Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Hundes. Verunreinigungen oder Fremdkörper im Ohr kön­nen zu Schmerzen und Beeinträchtigungen füh­ren. Die regel­mä­ßi­ge Überprüfung und Pflege der Ohren sind wich­tig und schnell gemacht. Vor allem, wenn der Hund bereits als Welpe dar­an gewöhnt wurde.

Mindestens ein­mal in der Woche soll­ten Hundehalter die Ohren ihrer Tiere anschau­en und prü­fen, ob damit alles in Ordnung ist. Nicht für jeden Hund sind dann auch regel­mä­ßig Ohrenreinigungen not­wen­dig, es gibt aber Hunde, die beson­ders anfäl­lig sind. „Hunde mit lan­gen Schlappohren, wie Cocker Spaniels oder Basset Hounds, bekom­men schnel­ler Ohrenprobleme, da ihre Ohren weni­ger Luftzirkulation zulas­sen. Dadurch stau­en sich Wärme und Feuchtigkeit leich­ter. Aber auch star­ker Haarwuchs oder ein enger Gehörgang kön­nen leich­ter zu Entzündungen füh­ren“, erklärt Tierarzt Björn-Sirke Schwarz, Leiter der Tierarztpraxis Dr. Schwarz in Brandenburg an der Havel.

Allgemeine Pflege der Hundeohren
„Ein gesun­des Hundeohr ist sau­ber und geruch­los, die Haut leicht rosa gefärbt. Rötungen, Schwellungen oder unan­ge­neh­mer Geruch deu­ten hin­ge­gen auf ein Problem hin“, so der Experte. Bei leich­ten Verschmutzungen reicht dann bereits eine sanf­te Reinigung aus. „Wie bei uns Menschen soll­te man dabei nur sanft die Ohrmuschel mit einem feuch­ten Tuch rei­ni­gen, also nicht mit einem Wattestäbchen in den Gehörgang ein­drin­gen. Das kann sonst schnell zu Verletzungen füh­ren“, warnt Schwarz. „Wir emp­feh­len außer­dem, das Wasser oder die Reinigungsflüssigkeit vor­her leicht zu erwär­men. Das macht es für den Hund ange­neh­mer und beson­ders emp­find­li­che oder schmer­zen­de Ohren wer­den nicht zusätz­lich gereizt.“ Tierärzte kön­nen Haltern dazu alle wich­ti­gen Schritte zei­gen, die sie zukünf­tig selbst zu Hause anwen­den kön­nen. Auch für geeig­ne­te Ohrenreiniger für Hunde lohnt sich die Nachfrage beim Experten. Diese hel­fen etwa Sekrete zu lösen, sodass der Schmutz ein­fach ent­fernt wer­den kann.

Sind die Ohren eines Hundes stark behaart, soll­te der Bereich um den Gehörgang regel­mä­ßig gekürzt wer­den, um die Belüftung zu verbessern.

Anzeichen für Ohrenprobleme beim Hund
Hund beim Tierarzt – OhrenuntersuchungOhrenentzündungen, aber auch Parasiten oder Fremdkörper kön­nen dem Hund gro­ße Probleme berei­ten. Typische Anzeichen dafür sind etwa häu­fi­ges Kopfschütteln und Kratzen, Rötungen und Schwellungen am Ohr, ein unan­ge­neh­mer Geruch, Ausfluss oder in schwe­ren Fällen auch Gleichgewichtsstörungen. Dann wirkt der Hund unsi­cher auf den Beinen und hält womög­lich den Kopf schief. Schon bei den ers­ten Symptomen einer Ohrenentzündung soll­ten Halter einen Tierarzt auf­su­chen, der die Ursache bestimmt und das Tier behan­delt – eine rasche Behandlung kann ver­hin­dern, dass schlim­me­re Schmerzen ent­ste­hen oder sich die Entzündung erwei­tert. Nicht oder zu spät the­ra­piert kön­nen zudem dau­er­haf­te Folgen wie eine Verschlechterung des Hörsinns bleiben.

Vorbeugende Maßnahmen
Um ernst­haf­te Probleme gar nicht erst auf­kom­men zu las­sen, soll­ten Halter sich schon vor­beu­gend gut um die Ohren ihrer Vierbeiner kümmern.

Ein ers­ter Schritt dazu ist, bereits Welpen an das Gefühl zu gewöh­nen, wie sich die Kontrolle und Reinigung der Ohren anfühlt. Dafür darf der Welpe am Reinigungstuch schnup­pern und die Ohren wer­den erst nur kurz und spie­le­risch ange­fasst, wor­auf eine Belohnung folgt. Nach kur­zer Zeit gewöhnt er sich dar­an und lässt sich ent­spannt unter­su­chen. „Das ist auch bei den Hunden sinn­voll, die nicht anfäl­lig für Ohrenprobleme sind. Bei jedem Hund kann es irgend­wann ein­mal eine Ohrenentzündung geben und dann ist es sehr hilf­reich, wenn er sich ruhig behan­deln lässt“, so Schwarz.

Feuchtigkeit ist eine der Hauptursachen für Ohrenprobleme. Sammelt sich Wasser in den Ohren, kann das zu Entzündungen füh­ren. Entsprechend soll­ten die Ohren, wenn mög­lich, tro­cken gehal­ten wer­den. Besonders nach dem Schwimmen, Baden oder einem Spaziergang im Regen soll­ten Halter sie sorg­fäl­tig mit einem wei­chen Handtuch abtrock­nen. „Manche Hunde nei­gen auch dazu, bei ihren Artgenossen die Ohren sau­ber­zu­le­cken. Damit gelangt nicht nur Feuchtigkeit ins Ohr, son­dern auch die Keime aus der Mundhöhle“, so der Tierarzt. Auch hier kann eine regel­mä­ßi­ge Reinigung Abhilfe verschaffen.

Zudem soll­te man den Hundekorb oder sei­ne Decke nicht in direk­ter Nähe zu regel­mä­ßig offe­nen Fenstern oder Ventilatoren auf­stel­len. Denn auch auf Zugluft reagie­ren Hundeohren mit­un­ter empfindlich.

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.