Drei hart­nä­cki­ge Mythen über Senioren-Hunde und wel­che Anzeichen für eine Erkrankung sprechen.

Berlin „Er wirkt mor­gens etwas steif, aber er ist eben ein Senior.“ oder „Die Treppen mei­det sie neu­er­dings, aber sie ist ja nicht mehr die Jüngste.“ Solche Sätze hören Tierärzte täg­lich, denn vie­le Hundehalter glau­ben, dass ihr älte­rer Hund ein­fach in die Jahre kommt. Was eini­ge nicht wis­sen: Hinter ver­meint­lich harm­lo­sen Alterserscheinungen kann die schlei­chend auf­tre­ten­de, aber schmerz­haf­te Krankheit Arthrose stecken.

Arthrose ist eine chro­ni­sche, fort­schrei­ten­de Gelenkerkrankung und nicht heil­bar – aller­dings kön­nen Arthrose-beding­te Schmerzen mit einer geeig­ne­ten, ganz­heit­li­chen Therapie effek­tiv und lang­fris­tig gelin­dert wer­den. Studien zei­gen, dass rund 40 Prozent aller Hunde [1–3] im Laufe ihres Lebens von Arthrose und den damit ein­her­ge­hen­den Schmerzen betrof­fen sind. Die Erkrankung kann bei allen Hunden unab­hän­gig von Rasse und Alter vor­kom­men, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkran­ken, wie beim Menschen, im Alter.

Vierbeiner sind grund­sätz­lich sehr gut dar­in, ihre Schmerzen zu ver­ber­gen. Daher wer­den ers­te Anzeichen oft über­se­hen oder als „nor­ma­le Alterserscheinung“ fehl­in­ter­pre­tiert. Besonders hart­nä­ckig hal­ten sich drei Mythen über älte­re Hunde, die immer wie­der dazu füh­ren, dass ernst zu neh­men­de Anzeichen ver­harm­lost wer­den. Als Experte mit über 70 Jahren Erfahrung in der Tiergesundheit möch­te Zoetis Klarheit schaffen.

Mythos 1:
„Alte Hunde sind faul.“
Zoetis - Arthrose bei HundenViele Hundehalter ver­mu­ten hin­ter der nach­las­sen­den Aktivität ihres Vierbeiners schlicht alters­be­ding­te Trägheit. Oft ist es aber nicht das Alter, das den Hund aus­bremst, son­dern der Schmerz. Probleme beim Aufstehen, das Meiden von Treppen oder Sprüngen sowie das Zurückbleiben bei Spaziergängen kön­nen Anzeichen dafür sein, dass die Bewegungen Arthrose-beding­te Schmerzen ver­ur­sa­chen. Auch wenn der Hund weni­ger spielt oder häufi­ger schläft als frü­her, kann dies dar­auf hin­wei­sen, dass Bewegung ihm Schmerzen berei­tet und er sich des­halb bewusst zurücknimmt.

Mythos 2:
„Verhaltensänderungen sind nor­mal, wenn ein Hund älter wird.“
Natürlich kann sich das Verhalten eines Hundes im Laufe sei­nes Lebens ver­än­dern. Doch wenn ein Hund sich ver­mehrt an unge­wohn­ten Orten schla­fen legt, plötz­lich empfind­li­cher bei Berührungen wird oder aggres­siv auf ande­re Hunde oder sogar Menschen reagiert, soll­ten Halter auf­merk­sam wer­den. Solche Veränderungen kön­nen auf Unwohlsein hin­deu­ten und damit Anzeichen für Arthrose-beding­te Schmerzen sein.

Mythos 3:
„Es bringt nichts mehr, einen alten Hund noch medi­zi­nisch behan­deln zu lassen.“
Auch im fort­ge­schrit­te­nen Alter ist die Lebensqualität der Vierbeiner ent­schei­dend. Im Fall von Arthrose kann eine ganz­heit­li­che Therapie inklu­si­ve regel­mä­ßi­ger Schmerzbehandlung Hunden neue Bewegungsfreude geben und es ihnen im Alltag erleich­tern, ins Auto zu sprin­gen oder Treppen zu stei­gen. Auch Verhaltensänderungen wie sozia­ler Rückzug und erhöh­te Reizbarkeit kön­nen damit vor­ge­beugt wer­den. Mittlerweile gibt es inno­va­ti­ve und gut ver­träg­li­che Behandlungsmöglichkeiten, um Arthrose-beding­te Schmerzen zu lin­dern. Eine aus­führ­li­che Beratung durch die Tierarztpraxis des Vertrauens ist der ers­te Schritt, um die best­mög­li­che Behandlung für den eige­nen Hund zu fin­den und ihm so einen akti­ven und vor allem schmerz­frei­en Lebensabend zu ermöglichen.

Grundsätzlich und unab­hän­gig vom Alter des Hundes gilt: 
„Hundehalter ken­nen ihren Hund am bes­ten und spü­ren meist sofort, wenn der Vierbeiner nicht mehr ganz der Alte ist. Das ist der Moment, in dem genau­es Hinschauen zählt. Denn häufig ver­ber­gen sich hin­ter den Veränderungen ernst zu neh­men­de Erkrankungen wie Arthrose. Umso wich­ti­ger ist es, nicht abzu­war­ten und zeit­nah eine Tierarztpraxis auf­zu­su­chen. Eine früh­zei­ti­ge Diagnose und geziel­te Behandlung hel­fen, Beschwerden zu lin­dern und dem gelieb­ten Vierbeiner ein ange­neh­mes und glück­li­ches Leben zu ermög­li­chen“, so Dr. Charlotte Reimann, Fachtierärztin für Innere Medizin der Kleintiere bei Zoetis Deutschland.

Quellen
1. Wright A., et al., JSAP 2022 1–10
2. IHS Markit und Stonehaven Consulting: Marktanalyse für Schmerzmittel bei Hunden und Katzen, Tiergesundheit, 2021
3. Enomoto M., et al. Sci Rep. 2024 Feb 3;14(1)