Liebenswerte Begleiter im Alltag

Hannover. „Familie kann man sich nicht aus­su­chen“, so heißt es im Volksmund. Das gilt aller­dings nicht für die vier­bei­ni­gen Familienmitglieder. Sie wer­den im Idealfall wohl­über­legt aus­ge­wählt. Und das ist gut so, denn unter­schied­li­che Lebenssituationen erfor­dern unter­schied­li­che Hunde. Wer sich gera­de in der Familienphase befin­det, soll­te einen ent­spre­chen­den Hund wäh­len. Denn nicht jeder Hund passt in ein fami­liä­res Umfeld, weiß Franziska Obert von der Agila Haustierversicherung: „Ein guter Familienhund zeich­net sich durch ein freund­li­ches, aus­ge­gli­che­nes und gedul­di­ges Wesen aus. Er soll­te belast­bar und ner­ven­stark sein, ins­be­son­de­re im Umgang mit Kindern, die öfter mal laut sind und nicht immer vor­her­seh­bar agie­ren. Verschiedene Rassen haben sich als beson­ders geeig­net erwie­sen. Allerdings ist nicht nur die Rasse ent­schei­dend für die Eignung als Familienhund, auch das indi­vi­du­el­le Wesen und die Prägung des Hundes fal­len ins Gewicht.“ Um den Charakter eines Hundes bes­ser zu ver­ste­hen, soll­te man sein Verhalten in ver­schie­de­nen Situationen beob­ach­ten. Wie reagiert der Vierbeiner beim Kennenlernen auf die Familienmitglieder? Wirkt er neu­gie­rig, unsi­cher oder ängst­lich? Ein Hund mit einem aus­ge­gli­che­nen Charakter bleibt bei der Ankunft ihm unbe­kann­ter Menschen ruhig oder kommt sogar inter­es­siert auf sie zu, wäh­rend ein unsi­che­rer Hund ängst­li­ches Verhalten zeigt. Auch das Spielverhalten eines Hundes sagt viel über sei­nen Charakter aus. Verspielte Hunde haben oft einen fröh­li­chen und akti­ven Charakter, der gut zu Familien passt.

Familienhunde: Liebenswerte Begleiter im AlltagEinzig auf die Rasse kann man sich also nicht ver­las­sen, aber den­noch lie­fert auch sie Hinweise. Als idea­le Begleiter für Familien mit Kindern nennt der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) etwa Labrador und Golden Retriever. Sie sind bei­de freund­lich, gut­mü­tig und sehr men­schen­be­zo­gen. Dank ihrer hohen Reizschwelle und ihrer gro­ßen Lernfreude kom­men sie auch mit klei­ne­ren Kindern gut zurecht. Ihr Bedürfnis nach Nähe und Aktivität passt gut zu einem leben­di­gen Familienalltag. Der Berner Sennenhund ist eben­falls sanft­mü­tig und sehr fami­li­en­be­zo­gen. Diese sehr gro­ße Hunderasse eig­net sich beson­ders für Familien, die über aus­rei­chend Platz ver­fü­gen und Wert auf einen ruhi­gen, aber wach­sa­men Begleiter legen. Und last but not least: Pudel sind klu­ge und anpas­sungs­fä­hi­ge Hunde, die übri­gens auch für Familien mit Tierhaarallergikern eine Option sind. In ihren unter­schied­li­chen Größenvarianten pas­sen sie sich gut an ver­schie­de­ne Wohnsituationen an.

Bevor das neue Familienmitglied ein­zieht, soll­te man aller­dings ein paar Dinge für ein har­mo­ni­sches Miteinander von Hund und Kindern beden­ken. „Es gelingt vor allem durch kla­re Regeln, Geduld und gegen­sei­ti­gen Respekt. Ein Hund ist ein leben­di­ges Wesen mit eige­nen Bedürfnissen. Die Kinder müs­sen ler­nen, wie ein Hund kom­mu­ni­ziert und wann er Ruhe braucht. Auch das rich­ti­ge Streicheln und Verhalten im Umgang mit dem Tier wol­len geübt sein“, so Agila Expertin Franziska Obert. Bei klei­nen Kindern ist eine stän­di­ge Aufsicht im Umgang mit dem Hund not­wen­dig. Missverständnisse oder unsanf­te Gesten kön­nen zu Angst oder Abwehrverhalten beim Hund füh­ren. Ebenso benö­tigt jeder Hund einen geschütz­ten Bereich, in den er sich zurück­zie­hen kann – sei es ein Körbchen, eine Decke oder ein abge­trenn­ter Raum. Gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Spiele oder das Einüben klei­ner Tricks för­dern die Bindung zwi­schen Kind und Hund und stär­ken das Verständnis für­ein­an­der. Hunde lie­ben wie auch Kinder Routinen. Feste Fütterungs- und Gassizeiten geben nicht nur dem Tier Sicherheit, son­dern auch den Kindern Orientierung.

Berücksichtigt man die genann­ten Punkte, kann ein Familienhund eine enor­me Bereicherung dar­stel­len. Er bringt nicht nur Freude, son­dern lehrt auch Verantwortung, Rücksichtnahme und Geduld. Ein Hund ist kein kurz­fris­ti­ges Abenteuer – son­dern ein lang­jäh­ri­ges Familienmitglied und ein ver­läss­li­cher Begleiter im Alltag.