PETA-Experte gibt Tipps zur Vorbeugung
und Behandlung von Flohbefall bei Hunden und Katzen

Stuttgart. Die Tage wer­den län­ger und lang­sam wär­mer, Menschen und Tiere ver­brin­gen wie­der mehr Zeit an der fri­schen Luft. Damit steigt auch die Gefahr von Flohbefall, der ziem­lich läs­tig wer­den kann. Denn Flöhe sind schwie­rig zu bekämp­fen und sehr unan­ge­nehm für betrof­fe­ne Tiere und ihre Umgebung. Aus die­sem Grund soll­ten Hunde und Katzen unbe­dingt vor­beu­gend vor den blut­saugen­den Insekten geschützt wer­den. PETA-Fachreferent Björn Thun hat Tipps für Tierhalter zusammengestellt.

„Flohbefall ist bei Tieren, die Spaziergänge in der Natur unter­neh­men, kei­ne Seltenheit. Die immer wär­me­ren Winter und mil­de­ren Temperaturen sor­gen zusätz­lich dafür, dass soge­nann­te Parasiten län­ger aktiv blei­ben und frü­her wie­der aktiv wer­den“, so Björn Thun. „Sind Flöhe erst ein­mal im Haus, kann es ziem­lich schwie­rig sein, Tiere und vor allem ihre Umgebung wie­der floh­frei zu bekom­men. Besonders in den war­men Monaten ist eine gründ­li­che Prophylaxe gegen Flohbefall des­halb wichtig.“

Wie sehen Flöhe aus?
Flöhe sind win­zi­ge, etwa zwei Millimeter gro­ße, meist brau­ne Insekten. Sie bewe­gen sich flink zwi­schen den Haaren auf der Haut tie­ri­scher Mitbewohner – und dank ihrer kräf­ti­gen Hinterbeine kön­nen sie erstaun­lich weit springen.

Wie zeigt sich ein Flohbefall?
Das Leitsymptom der Flohspeichelallergie beim Hund ist intensiver Juckreiz.Plötzlich ein­tre­ten­der stär­ke­rer Juckreiz kann ein Warnzeichen sein. Manche Tiere reagie­ren auf die Flohstiche all­er­gisch und krat­zen sich regel­mä­ßig blu­tig. Teilweise las­sen sich die soge­nann­ten Parasiten auch direkt im Fell der Hunde und Katzen erken­nen. Flohbisse lie­gen häu­fig nah bei­ein­an­der und äußern sich in soge­nann­ten Flohleitern, die als in Gruppen auf­tre­ten­de rote Pusteln auf der Haut der Tiere zu fin­den sind. Auch Rötungen, Schwellungen und Haarausfall sind an den betrof­fe­nen Stellen möglich.

So ist ein Flohbefall erkennbar
Als ers­tes Warnzeichen gilt oft ein ver­mehr­tes Kratzen. Mit einem Flohkamm kön­nen Tierhaltende durch das Fell strei­chen, die aus­ge­bürs­te­ten Haare mit­samt den dunk­len „Krümeln“ auf ein wei­ßes Tuch auf­brin­gen, dann mit etwas Wasser vor­sich­tig befeuch­ten und ver­strei­chen. Färben sich um die Krümel beim Verstreichen röt­lich brau­ner Bereiche, kann es sich hier­bei um Flohkot han­deln. In die­sem Fall soll­te eine pro­fes­sio­nel­le Flohkontrolle durch tier­me­di­zi­ni­sches Fachpersonal erfolgen.

WICHTIG: Sind Tiere befal­len, ist auch immer von einem Befall der Umgebung aus­zu­ge­hen. Denn nur fünf Prozent der Flohpopulation befin­den sich auf dem Tier, 95 Prozent der Insekten leben in der Umgebung. Flöhe legen bis zu 50 Eier am Tag, die­se fal­len dann oft in der Wohnung her­un­ter. Abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ent­wi­ckeln sich aus den Eiern in einem Zeitraum von drei Wochen bis zu 16 Monaten Larven und Puppen. Deshalb ist es beson­ders wich­tig, die Wohnung gründ­lich zu rei­ni­gen, inten­siv zu put­zen, Teppiche und Tierkörbchen ent­we­der zu erneu­ern oder bei min­des­tens 60 Grad zu waschen. Auch Spielzeuge soll­ten heiß gewa­schen oder für min­des­tens zehn Tage in der Gefriertruhe gela­gert werden.

Wie kann dem Flohbefall vorbeugen?
Die Beratung durch tier­ärzt­li­ches Fachpersonal ist uner­läss­lich. Hunde- und Katzenhalter kön­nen Präparate in den Praxen kau­fen und sich dort auch über die Vorsorge infor­mie­ren. Dazu gibt es ver­schie­de­ne Möglichkeiten – von ent­spre­chend behan­del­ten Halsbändern über Spot-on-Präparate bis zu Sprays und ver­schie­de­nen Ölen. Aber Vorsicht: Manche Präparate sind zwar für Hunde ohne Probleme anwend­bar, für Katzen kön­nen sie jedoch lebens­ge­fähr­lich sein, da die Tiere einen ande­ren Stoffwechsel haben. Wenn Katzen und Hunde im sel­ben Haus woh­nen, ist unbe­dingt dar­auf zu ach­ten, dass die ver­wen­de­ten Präparate auch für Katzen geeig­net sind.

WICHTIG: Hunde und Katzen sind nach einem Flohbefall unbe­dingt zu ent­wur­men, denn Flöhe über­tra­gen den Gurkenbandwurm. Juckende Stellen bena­gen die Tiere häu­fig mit dem Mund, dabei wer­den Flöhe ver­schluckt. Flöhe tra­gen Bandwurmfinnen in sich, die sich im Darm des Wirts zu erwach­se­nen Bandwürmern ent­wi­ckeln. In sel­te­nen Fällen kön­nen sich auch Menschen infizieren.

Hundehaare: Gefahr für Wildvögel
Flohmittel kön­nen für Vögel zur töd­li­chen Gefahr wer­den. Studien zei­gen, dass Rückstände der Medikamente Singvögel gefähr­den, wenn sie behan­del­te Tierhaare für den Nestbau nut­zen. Um Vögel zu schüt­zen, soll­ten aus­ge­kämm­te Haare nicht in der Natur lie­gen lassen.