Urlauber kön­nen durch Boykott ihren Protest ausdrücken

Bonn. Nach einer umstrit­te­nen Gesetzesänderung geht die Türkei mas­siv gegen Straßenhunde im Land vor. Seit dem 2. August 2024 erlaubt ein Schlupfloch im neu­en Gesetz die Tötung der Tiere. Nach Schätzungen beläuft sich die Zahl der Straßenhunde in der Türkei auf vier Millionen Tiere. Der Deutsche Tierschutzbund rät Tierfreunden daher, die Türkei bei der Urlaubsplanung außen vorzulassen.

Straßenhund in einem Tierheim (Symbolbild)Seit der Gesetzesänderung häu­fen sich die grau­sa­men Informationen und Bilder aus der Türkei: Hunde, die bru­tal ein­ge­fan­gen wer­den, ver­hee­ren­de Zustände in städ­ti­schen Tierheimen, Kadaver getö­te­ter Straßenhunde, Berichte über Misshandlungen von Tieren und ein radi­ka­les Vorgehen gegen Tierschützer. „Die Türkei hat im Tierschutz einen gra­vie­ren­den Rückschritt gemacht, der der­zeit Leid und Tod über die tür­ki­schen Straßenhunde bringt. Unsere Appelle für eine tier­freund­li­che Lösung an das zustän­di­ge tür­ki­sche Landwirtschafts- und Forstministerium, die deut­sche Botschaft in der Türkei, die tür­ki­sche Botschaft in Deutschland sowie die deutsch-tür­ki­sche Parlamentariergruppe im Bundestag und die Appelle zahl­rei­cher Tierschützer aus der Türkei blie­ben bis­her lei­der unge­hört. Dabei gibt es mit dem Konzept ‚Fangen, Kastrieren, Freilassen’ eine tier­freund­li­che Alternative, um die Straßentierpopulation zu ver­rin­gern“, sagt Lisa Hoth-Zimak, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Wir kön­nen Tierfreunden aus Deutschland nur emp­feh­len, die Türkei als Urlaubsland zu mei­den und damit Druck auf die tür­ki­sche Regierung aufzubauen.“

Wer dar­über hin­aus hel­fen möch­te, kann Personen im eige­nen Umfeld über die Tierschutzproblematik auf­klä­ren oder an Tierschutzorganisationen spen­den, die sich in der Türkei um Straßentiere küm­mern. Dem Deutschen Tierschutzbund ange­schlos­sen ist der Verein „Datcadogs – Hilfe für die Straßentiere in Datca e.V.“, der sich um die Kastration und Versorgung von Straßentieren kümmert.