Kunst trifft Kynologie

Nerdlen/Daun. Fast vier­hun­dert Hunderassen aus aller Welt erkennt die FCI, der inter­na­tio­na­le Dachverband der Hundezucht mit Sitz in Belgien, der­zeit an – und jähr­lich kom­men neue hin­zu. Dabei han­delt es sich bei den „Neuen“ kei­nes­wegs zwangs­wei­se um Neuzüchtungen, son­dern meist um jahr­hun­der­te­al­te Rassen wie den Kazakh Tazy, einen Windhund aus Kasachstan, oder den „Corb“, einen impo­san­ten schwar­zen Herdenschutzhund aus Rumänien. Wenn man so möch­te, „sam­melt und kata­lo­gi­siert“ die FCI die­se Rassen, erfasst die vor­han­de­nen Tiere, erlässt einen Zuchtstandard und über­wacht zusam­men mit den jewei­li­gen natio­na­len Rassezuchtverbänden die wei­te­re Entwicklung der Zucht: ein Mammutprojekt.

Heinz Grundel und Gisela Rau - Atlas der HunderassenEine eben­so gro­ße Aufgabe ist es, all die­se viel­fäl­ti­gen Rassen in Bild und Text zu erfas­sen, sind man­che von ihnen doch bei uns so gut wie gar nicht vor­han­den, wie der Kintaman Bali Dog oder der Cimarrón Uruguayo. Kennen Sie nicht? Bitteschön, im neu­en Atlas der Hunderassen, erschie­nen im Kynos Verlag, sind sie alle ver­tre­ten. Das Besondere dabei: Jede ein­zel­ne Rasse wur­de sorg­fäl­tig von Künstlerhand gezeich­net und in ihrem ganz beson­de­ren Ausdruck erfasst. Das gelang kei­nem Geringeren als Heinz Grundel aus Osnabrück, seit Jahrzehnten bekannt für sei­ne wit­zi­gen und tref­fen­den Hunde-Cartoons sowie den Bestseller „Der Struwwelköter“. In jah­re­lan­ger Arbeit an die­sem Projekt hat er nicht nur bewie­sen, dass er ein her­vor­ra­gen­der Künstler, son­dern ein eben­so guter Hundekenner ist, denn nur so kann es gelin­gen, den jeweils typi­schen Charakter ein­zu­fan­gen. Und so schau­en uns in der Tat von den 776 Seiten des groß­for­ma­ti­gen und edel in Leinen gebun­de­nen Wälzers nicht nur irgend­wel­che Hunde, son­dern ech­te Individuen und Persönlichkeiten an.

Die Texte dazu ver­fass­te Gisela Rau, als lang­jäh­ri­ge Geschäftsführerin des Kynos Verlags geübt in Recherche und Quellenkenntnis. Zu jeder Rasse wer­den die wich­tigs­ten Daten und Fakten über­sicht­lich in der lin­ken Seitenspalte prä­sen­tiert, ein Auszug aus dem Original-Rassestandard der FCI bringt die wich­tigs­ten Merkmale wei­ter auf den Punkt. Immer dabei im Fokus: der ursprüng­li­che Verwendungszweck der Rasse, der ent­schei­dend für die Anlagen und Eigenschaften auch der heu­ti­gen Nachkommen ist. So soll­te sich nie­mand wun­dern, wenn ein Terrier den Garten umgräbt oder einem Schlittenhund das Ziehen an der Leine so schwer abzu­ge­wöh­nen ist.

Überhaupt gibt der Atlas einen guten Überblick und ers­te Entscheidungshilfen, wenn die Anschaffung eines Hundes geplant ist. Oder man nutzt ihn ein­fach zum genuss­vol­len Blättern und Entdecken der Welt der Rassehunde.

Zusätzlich ist eine auf ein­hun­dert Stück limi­tier­te, ein­zeln num­me­rier­te und signier­te Sonderedition mit exklu­si­vem Goldschnitt und wei­te­ren Extras erhält­lich, die sicher­lich in den kom­men­den Jahren gute Chancen auf stei­gen­den Sammlerwert hat.

Heinz Grundel und Gisela Rau
Atlas der Hunderassen
Alle FCI-Rassen in Wort und Bild.
776 Seiten
Leineneinband
Kynos Verlag
ISBN 978−3−95464−348−6
Preis: 120,00 Euro