Ein Beitrag von Ernährungsberaterin Tanja Schneewind

Alpen. Die ers­ten wei­ßen Haare rund um die Schnauze, ein etwas gemäch­li­che­rer Gang, län­ge­re Ruhephasen – Anzeichen dafür, dass der Hund in die Jahre kommt. Viele Halter emp­fin­den Wehmut, wenn ihr Tier altert, doch das Seniorenalter ist kei­ne Krankheit, son­dern eine Lebensphase mit eige­nen Bedürfnissen. Wer die Veränderungen ver­steht und gezielt dar­auf ein­geht, kann sei­nem Hund vie­le erfüll­te Jahre schenken.

Wann beginnt das Alter beim Hund?
Wann ein Hund als alt gilt, lässt sich nicht pau­schal sagen. Größe, Rasse, gene­ti­sche Voraussetzungen und Lebensweise spie­len eine ent­schei­den­de Rolle. Kleine Hunde errei­chen oft 15 Jahre oder mehr und gel­ten erst ab etwa zehn Jahren als Senioren. Große Rassen altern schnel­ler und wer­den häu­fig schon mit fünf bis sechs Jahren als alt eingestuft.

Doch das kalen­da­ri­sche Alter ist nur bedingt aus­sa­ge­kräf­tig. Entscheidend ist der indi­vi­du­el­le Gesundheitszustand. Fachleute spre­chen von einem „funk­tio­nel­len Altern“ – das heißt, Altern wird nicht in Jahren gemes­sen, son­dern an Veränderungen in Stoffwechsel, Muskulatur, Sinnesleistung und Verhalten.

Was sich im Alter verändert
Alter Hund - HundeseniorDer Alterungsprozess betrifft Körper, Geist und Verhalten glei­cher­ma­ßen. Der Stoffwechsel ver­lang­samt sich, Muskeln bau­en ab, Gelenke wer­den weni­ger belast­bar. Viele älte­re Hunde bewe­gen sich vor­sich­ti­ger, schla­fen mehr und reagie­ren sen­si­bler auf Temperaturwechsel. Auch Hör- und Sehvermögen las­sen nach.

Neben kör­per­li­chen Veränderungen kommt es häu­fig zu Verhaltensänderungen. Senioren sind oft ruhi­ger, manch­mal ängst­li­cher oder anhäng­li­cher. Ihre Anpassungsfähigkeit sinkt – sie reagie­ren emp­find­li­cher auf Veränderungen im Umfeld, etwa auf Umzüge, frem­de Gerüche oder neue Tagesabläufe. Fachleute emp­feh­len daher, Routinen mög­lichst bei­zu­be­hal­ten und dem Hund Orientierung und Sicherheit zu geben.

Ernährung als Schlüssel zur Vitalität
Eine zen­tra­le Rolle spielt die Ernährung. Mit zuneh­men­dem Alter ver­än­dert sich der Nährstoffbedarf: Der Energieverbrauch sinkt, wäh­rend der Bedarf an hoch­wer­ti­gen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen steigt.

Tierernährungsberater wei­sen dar­auf hin, dass eine aus­ge­wo­ge­ne Fütterung ent­schei­dend ist, um Muskelabbau und Stoffwechselstörungen vor­zu­beu­gen. Hochwertige Eiweißquellen – etwa Geflügel, Fisch oder Ei – för­dern den Erhalt der Muskulatur. Gleichzeitig soll­te das Futter leicht ver­dau­lich und fett­är­mer sein, um Herz und Kreislauf nicht zu belasten.

Auch natür­li­che Zusätze gewin­nen an Bedeutung: Omega-3-Fettsäuren unter­stüt­zen Herz und Gelenke, Kollagen för­dert die Beweglichkeit, Antioxidantien wie Vitamin E schüt­zen die Zellen. Bei Bedarf kön­nen Nahrungsergänzungen indi­vi­du­ell abge­stimmt wer­den – idea­ler­wei­se nach Beratung durch einen Ernährungsfachmann.

Wer auf selbst zube­rei­te­te Mahlzeiten setzt, soll­te den Nährstoffgehalt regel­mä­ßig prü­fen las­sen, um Mangelerscheinungen zu ver­mei­den. Falsch ver­stan­de­ne Sparsamkeit oder unge­eig­ne­te Hausrezepte kön­nen im Alter schnell kon­tra­pro­duk­tiv wirken.

Ganzheitliche Unterstützung
Neben Ernährung und Bewegung spielt auch die ganz­heit­li­che Pflege eine zuneh­men­de Rolle. Tierheilpraktiker und Physiotherapeuten arbei­ten häu­fig mit sanf­ten Methoden, um Beschwerden zu lin­dern und das Wohlbefinden zu fördern.

Naturheilkundliche Ansätze wie Akupunktur, Lasertherapie oder homöo­pa­thi­sche Mittel kön­nen unter­stüt­zend wir­ken – ins­be­son­de­re bei chro­ni­schen Gelenkerkrankungen oder Stoffwechselproblemen. Physiotherapeutische Übungen hel­fen, Muskeln zu erhal­ten, die Beweglichkeit zu för­dern und Schmerzen zu redu­zie­ren. Mäntel oder Hundepullover unter­stüt­zen in der käl­te­ren Jahreszeit ebenfalls.

Die Autorin

Zur Autorin

Zur Autorin Tanja Schneewind - Tierheilpraktikerin, Lasertherapeutin und Ernährungsberaterin 3Tanja Schneewind, www​.thp​-schnee​wind​.de, ist Tierheilpraktikerin, Lasertherapeutin und Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt Hund mit einer mobi­len Praxis im Raum Alpen/Niederrhein. Sie kom­bi­niert indi­vi­du­ell ange­pass­te Ernährungsberatung mit ganz­heit­li­chen Methoden wie Laser- und Farblichttherapie, Bioresonanz und Laserakupunktur. Ihr Fokus liegt dar­auf, die Selbstheilungskräfte zu akti­vie­ren und den Hund lang­fris­tig ins Gleichgewicht zu brin­gen. Ziel ihrer Arbeit ist es, Beschwerden ursprüng­lich zu behan­deln und das Wohlbefinden nach­hal­tig zu fördern.