VIER PFOTEN gibt Tipps zu effektivem Training durch positive Verstärkung
Hamburg. Hunde, Katzen und auch Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen, brauchen nicht nur artgemäße Pflege, Haltung und Fütterung, sondern auch geistige Beschäftigung. Besonders jetzt, wenn die Tage kürzer und dunkler werden, kann man sein Heimtier mit dem sogenannten Clickertraining gezielt fordern und fördern. VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Dr. Sabrina Karl erklärt, wie Clickertraining funktioniert und was es zu beachten gilt.
Beim Clickertraining wird einem Tier durch ein – meist akustisches – Signal gezeigt, dass es sich in einem bestimmten Moment richtig verhält. Das Signal kündigt darüber hinaus eine Belohnung an. Ein häufig verwendetes Signal ist ein „Click“-Laut, der durch Drücken eines kleinen Handgeräts erzeugt wird, was als „Clicker“ bekannt ist. Es kann für Erziehungsübungen über das Erlernen von Tricks oder Beschäftigungsübungen bis hin zur Arbeit an unerwünschten Verhaltensweisen, die im Alltag möglicherweise Probleme bereiten, eingesetzt werden.
„Clickertraining kann eine positiv verstärkende und bedürfnisorientierte Trainingsmethode darstellen. Auf jeden Fall ermöglicht der Verzicht auf jegliche Bestrafung und jeden Zwang selbst scheuen und ängstlichen Tieren ein Lernen, welches von Freude und Begeisterung geprägt ist. Dies sollte immer die erste Wahl sein. Die klare und unmissverständliche Form der Kommunikation bei der Clickermethode ist eine effektive und tiergerechte Art, einem Tier jegliches Verhalten anzutrainieren, zu dem es körperlich und geistig in der Lage ist. Im Hundetraining wird Clickertraining häufig benutzt, aber auch Katzen und sogar Kleintiere können damit Signale, wie Sicht- und Hörzeichen oder kleine Tricks erlernen“, sagt Dr. Sabrina Karl, Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN.
Vorbereitung für erfolgreiches Clickertraining
„Damit das Tier überhaupt etwas mit dem Clicker-Ton anfangen kann, muss es zunächst eine Verbindung zwischen dem Geräusch – das ein bestimmtes Verhalten markieren soll – und der positiven Verstärkung – also einer Belohnung – herstellen: Nach jedem Clicken bekommt das Tier dafür eine Belohnung, wie ein Leckerli. Wird dieser Vorgang ein paarmal wiederholt, verknüpft das Tier mit dem Signal schnell etwas Positives“, erklärt Dr. Sabrina Karl.
Clickertraining als positive Erziehungsübung

Ein Beispiel: Ein eigentlich nervöser Hund legt sich von allein ab und entspannt sich. Das regelmäßige Clicken und die Belohnungen zeigen ihm, dass der Mensch dieses Verhalten wünscht und fördert. Der Hund wird es somit öfter anbieten und sich in schwierigeren Situationen wohler fühlen und besser entspannen können.
Clickertraining bei unerwünschten Verhaltensweisen
Auch beim Umtrainieren von unerwünschtem Verhalten, wie übermäßigem Bellen oder Zerren an der Leine, kann Clickertraining beim Hund eingesetzt werden. Dabei wird der Hund bereits dann „geclickt“ und belohnt, bevor er dieses Verhalten üblicherweise zeigt, und so das entspannte Verhalten verstärkt. „Auch hierbei geht es um positive Verstärkung des gewünschten Alternativverhaltens. Im Training kann es ratsam sein, sich durch kompetente, zertifizierte Hundetrainer unterstützen zu lassen“, rät Dr. Sabrina Karl.
„Click“ und Belohnung gehören zusammen
Clickertraining ermöglicht es, ein Verhalten punktgenau einzufangen und zu markieren. „Der Griff zum Leckerlibeutel kann oft nicht so zeitgenau und präzise erfolgen wie die Bestätigung durch den Click. Idealerweise erfolgt die Belohnung nach getätigtem Click dennoch innerhalb weniger Sekunden“, sagt Dr. Sabrina Karl. Sobald ein erwünschtes Verhalten oft genug wiederholt wurde und gefestigt ist, kann man die Häufigkeit der Belohnung variieren, indem man nur noch gelegentlich die besten Wiederholungen markiert und belohnt oder ganz darauf verzichtet. „Dies sollte individuell angepasst werden – abhängig von der Lerngeschwindigkeit und Frustrationstoleranz des Tieres“, so die Expertin. „Zudem reagiert jedes Tier individuell auf Clickertraining, einige werden dabei sehr aufgeregt. Dann sollten etwa die Trainingseinheiten entsprechend reduziert werden.“
VIER PFOTEN empfiehlt: Nach einem Click muss immer eine Belohnung folgen. Passiert das nicht, kann dies zur Löschung der Verknüpfung zwischen Click und Belohnung führen.




































Susanne Reinke - Online-Hundeschule Jagdfieber



