Graue Schnauze, großes Herz

Bonn. Viele Hunde beglei­ten uns ein gan­zes Leben lang – vom tap­si­gen Welpen bis zum sou­ve­rä­nen Senior tei­len sie Alltag wie Abenteuer. Dank guter Ernährung, Pflege und moder­ner Tiermedizin wer­den Hunde heu­te älter als je zuvor. Mit den zusätz­li­chen Lebensjahren stei­gen jedoch die gesund­heit­li­chen Herausforderungen. Das Problem: Viele Erkrankungen ent­wi­ckeln sich schlei­chend und zei­gen sich zunächst durch unspe­zi­fi­sche Symptome. Wer sei­nen Hund auf­merk­sam beob­ach­tet und regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Vorsorge nutzt, kann viel dazu bei­tra­gen, dass die Lebensfreude bis ins hohe Alter erhal­ten bleibt.

Herz oder Schmerz?
Typische Altersleiden beim Hund

Ein „biss­chen ruhi­ger wer­den“ gilt oft als nor­mal, kann aber ein Hinweis auf ernst­haf­te Erkrankungen sein. So deu­ten Müdigkeit, Husten oder Atemnot häu­fig auf Herzprobleme hin. Bei Routineuntersuchungen fal­len Herzgeräusche oft als Erstes auf – moder­ne Diagnostik wie Röntgen oder Ultraschall bringt Klarheit. Auch Arthrose ist ein häu­fi­ges Altersleiden. Betroffene Hunde bewe­gen sich weni­ger, stei­gen ungern ins Auto oder ver­wei­gern Treppen. Eine pas­sen­de Medikation, Physiotherapie oder gelenk­scho­nen­de Bewegungskonzepte stei­gern die Lebensqualität erheblich.

Mehr als graue Haare: Zähne, Gehirn + Ernährung
Ein unter­schätz­tes Thema ist die Zahngesundheit. Zahnstein, Entzündungen oder locke­re Zähne sind nicht nur schmerz­haft, sie belas­ten den gesam­ten Körper. Regelmäßige Maulkontrollen und Zahnbehandlungen gehö­ren des­halb fest zur Vorsorge.

HundeseniorAuch die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle. Senior-Hundefutter ist spe­zi­ell auf den Stoffwechsel älte­rer Hunde abge­stimmt. Es ent­hält ange­pass­te Mengen an Nährstoffen und Energie, unter­stützt die Gelenkgesundheit, ent­las­tet Herz und Nieren und leis­tet damit einen wich­ti­gen Beitrag zur lang­fris­ti­gen Gesundheit. Hunde kön­nen im Alter auch an einer Form von Demenz leiden.

Orientierungslosigkeit, nächt­li­che Unruhe oder ver­än­der­te Routinen sind ernst zu neh­men­de Signale. Ein tier­ärzt­li­ches Beratungsgespräch klärt, wel­che Maßnahmen den Alltag für Hund und Halter erleichtern.

Vorsorge schafft Lebensqualität
Einmal pro Jahr einen Gesundheitscheck beim Tierarzt ein­pla­nen – das ist der Schlüssel, um Erkrankungen früh­zei­tig zu erken­nen. Neben der Auskultation von Herz und Lunge, einem „Arthrose-Check“ der Gelenke sowie einer Kontrolle von Maulhöhle und Zähnen kön­nen auch Blut- und Ultraschalluntersuchungen Teil der Vorsorge sein.

Fazit: Alt wer­den gehört zum Leben – auch beim Hund. Mit Aufmerksamkeit, recht­zei­ti­ger Diagnose und tier­ärzt­li­cher Unterstützung bleibt die graue Schnauze auch im Alter glücklich.

Checkliste: Worauf Hundehalter im Alter ach­ten sollten

  • Bewegung: Lahmheit, Steifheit oder Vermeiden von Treppen kön­nen auf Arthrose hindeuten.
  • Atmung + Ausdauer: Husten, schnel­le Ermüdung oder Atemnot sind mög­li­che Signale auf ein kran­kes Herz.
  • Appetit + Gewicht: Veränderungen beim Fressen oder Ab- bzw. Zunahme ernst nehmen.
  • Zähne: Mundgeruch, Zahnbelag oder Zahnverlust regel­mä­ßig kon­trol­lie­ren lassen.
  • Verhalten: Orientierungslosigkeit, Unruhe oder ver­än­der­te Schlafmuster beobachten.
  • Vorsorge: Jährlicher Gesundheitscheck beim Tierarzt einplanen.

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)