Bellender Husten ist ein Alarmzeichen

Bonn. Ansteckender Husten ist auch bei Hunden weit­ver­brei­tet. Typisch für die Erkrankung ist ein plötz­lich auf­tre­ten­der, hef­ti­ger, tro­cke­ner und „bel­len­der“ Husten (Zwingerhusten). Bei Symptomen wie anhal­ten­dem Husten oder Fieber ist es rat­sam, tier­ärzt­li­chen Rat ein­zu­ho­len. Mit einer Impfung lässt sich das Risiko einer Atemwegsinfektion deut­lich senken.

Die cani­ne infek­tiö­se Tracheobronchitis (CIRD), infek­tiö­ser Husten oder land­läu­fig bes­ser bekannt als Zwingerhusten, ist eine hoch­an­ste­cken­de Atemwegserkrankung bei Hunden. Sie kann durch ver­schie­de­ne Viren und Bakterien ver­ur­sacht wer­den. Oftmals lie­gen Koinfektionen mit zwei, aber auch mehr Krankheitserregern vor. Haupterreger ist das Bakterium Bordetella bron­chisep­ti­ca. Es ist bei mehr als drei Viertel der Hundepatienten mit aku­ten respi­ra­to­ri­schen Symptomen zu fin­den und somit mehr als dop­pelt so häu­fig wie das cani­ne Parainfluenzavirus. Negative Umwelteinflüsse oder ein all­ge­mein schlech­ter Immunstatus des Hundes erhö­hen die Infektionsgefahr oder ver­stär­ken das Krankheitsgeschehen.

Atemwegsinfektionen beim HundAnders, als die Bezeichnung Zwingerhusten ver­mu­ten lässt, fin­det die Infektion auch außer­halb von Tierheimen, Hundepensionen oder bei Hundetreffen statt. Nur rund 45 Prozent der Infektionen las­sen sich inten­si­vem Kontakt mit ande­ren Hunden zuord­nen. Auch beim Beschnuppern im Park, beim Spazierengehen oder über Näpfe und Spielzeug ande­rer Hunde kön­nen die Erreger über­tra­gen wer­den. Ein Hund kann sich also über­all anste­cken, nicht nur im Zwinger.

Symptome erken­nen
Die typi­schen Anzeichen von infek­tiö­sem Husten sind leicht zu erken­nen. Der Hund ent­wi­ckelt oft einen tro­cke­nen bis wür­gen­den Husten. Weitere typi­sche „Erkältungssymptome“ sind Niesen und Nasenausfluss, bei einem schwe­re­ren Verlauf kann Fieber auf­tre­ten und eine Lungenentzündung hin­zu­kom­men. Vor allem Welpen, älte­re Hunde, Tiere mit geschwäch­tem Immunsystem oder nicht aus­rei­chen­dem Impfschutz sind anfäl­li­ger für sol­che schwer­wie­gen­den Verläufe.

Ansteckung und Risikofaktoren
Infektiöser Husten beim Hund ver­brei­tet sich ähn­lich wie eine Erkältung beim Menschen. Hunde ste­cken sich durch das Einatmen von Tröpfchen an, die infi­zier­te Tiere beim Husten oder Niesen abge­ben. Die Krankheit kann auch durch Kontakt mit kon­ta­mi­nier­ten Gegenständen, wie Wasser- oder Futternäpfen und Spielzeug, über­tra­gen wer­den. Tiere, die häu­fig Kontakt mit ande­ren Hunden haben – zum Beispiel auf Hundeplätzen, in Hundepensionen oder beim Training – haben ein höhe­res Ansteckungsrisiko.

Behandlung vom infek­tiö­sen Husten
Leichte Fälle von infek­tiö­sen Husten benö­ti­gen oft kei­ne spe­zi­el­le Behandlung und klin­gen in den meis­ten Fällen nach ein bis zwei Wochen ab. Erscheint das Tier matt, hat Fieber oder ver­wei­gert das Futter, soll­te es in jedem Fall vom Tierarzt unter­sucht wer­den. Er kann ent­zün­dungs­hem­men­de Medikamente oder Hustenmittel ver­schrei­ben, die dem Hund Linderung ver­schaf­fen. In schwe­ren Fällen kann auch die Gabe von Antibiotika erfor­der­lich sein. Als Hundehalter kann man sei­nem Hund wäh­rend der Genesung hel­fen, indem man ihm viel Ruhe gönnt und dar­auf ach­tet, dass er aus­rei­chend trinkt. Das Tragen eines Brustgeschirrs anstel­le eines Halsbands hilft, den Hals zu ent­las­ten und Hustenreiz zu ver­mei­den. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr soll­te der Kontakt zu ande­ren Hunden mög­lichst ver­mie­den werden.

Vorbeugung durch Impfung
Bei Hunden, die häu­fi­gen Kontakt zu ande­ren Hunden haben, wird die Impfung gegen die wich­tigs­ten Erreger des infek­tiö­sen Hustens, Bordetella bron­chisep­ti­ca und das cani­ne Parainfluenzavirus, emp­foh­len. Es ste­hen Impfstoffe jeweils als Einzel- oder als Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung. Nach erfolg­ter Grundimmunisierung, die je nach Impfstoff eine ein- oder zwei­ma­li­ge Impfung umfasst, beträgt die Immunität maxi­mal ein Jahr. Danach sind in der Regel jähr­li­che Auffrischungsimpfungen erfor­der­lich. Die Impfung schützt zwar nicht gegen jeg­li­che Atemwegsinfektionen, sie kann jedoch die Schwere der Krankheit min­dern und die Ansteckungswahrscheinlichkeit ver­rin­gern. 70 Prozent aller Hundehalter, die Erfahrungen mit infek­tiö­sem Husten haben, wür­den die Impfung ande­ren Hundebesitzern empfehlen.

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)