Teil 1 von 7 der Serie HN-Thema

Boppard. Fasten ist ein belieb­tes Konzept, um die eige­ne Gesundheit zu för­dern und den Körper zu ent­las­ten. Doch wie sieht es aus, wenn es um unse­re Hunde geht? Immer mehr Hundebesitzer fra­gen sich, ob es auch für ihre Vierbeiner Vorteile brin­gen könn­te. Können auch sie vom Fasten pro­fi­tie­ren, oder birgt dies Risiken für ihre Gesundheit?

Was bedeu­tet Fasten für Hunde?
Fasten beim Hund bedeu­tet nicht, ihn tage­lang ohne Futter zu las­sen, son­dern viel­mehr kon­trol­lier­te Essenspausen ein­zu­le­gen. In der frei­en Natur sind Caniden wie Wölfe dar­an gewöhnt, unre­gel­mä­ßig zu fres­sen. Diese natür­li­chen Fastenzeiten kön­nen den Verdauungsorganen eine Pause geben und die kör­per­ei­ge­nen Regenerationsprozesse unterstützen.

Es gibt ver­schie­de­ne Fastenmethoden, wie den Fastentag oder das Intervallfasten. Beim Fastentag wird an einem Tag in der Woche dem Hund kein Futter gege­ben. Beim Intervallfasten wird die Fütterung auf bestimm­te Zeitfenster (16/8‑Methode: 16 Stunden Fasten, 8 Stunden Zeitfenster zum Fressen) beschränkt. Die Meinungen von Experten zum Thema Fasten beim Hund gehen aus­ein­an­der. Einige Tierärzte und Hundeexperten sehen Vorteile im Fasten, wäh­rend ande­re davon abraten.

Vorteile des Fastens
DiatEinige Experten gehen davon aus, dass das Fasten die Zellregeneration anre­gen und den Körper ent­gif­ten kann. Ein Tag ohne Futter gibt dem Magen-Darm-Trakt Zeit zur Regeneration, und der Organismus kann sich auf die Ausscheidung von Stoffwechselrückständen kon­zen­trie­ren. Bei aku­ten Magen-Darm-Problemen wie Durchfall oder Erbrechen kann ein Fastentag sinn­voll sein, um den Verdauungstrakt zu ent­las­ten. Zur Vorbeugung von Übergewicht kön­nen kon­trol­lier­te Fastentage hel­fen, das Gewicht des Hundes zu regulieren.

Risiken des Fastens
Hunde haben einen ande­ren Stoffwechsel als Menschen. Längere Fastenperioden kön­nen zu Unterzuckerung und ande­ren gesund­heit­li­chen Problemen füh­ren. Besonders für Welpen, älte­re Hunde oder Hunde mit Vorerkrankungen kann das Fasten gefähr­lich sein.

Wie gestal­te ich einen Fastentag?
Ein Fastentag soll­te immer gut geplant sein. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund Zugang zu fri­schem Wasser hat, um Dehydration zu ver­mei­den. Vermeiden Sie strik­tes Fasten bei Welpen, kran­ken Hunden oder träch­ti­gen Hündinnen. Neben gele­gent­li­chem Fasten ist eine aus­ge­wo­ge­ne Ernährung essen­zi­ell. Achten Sie dar­auf, dass das Futter hoch­wer­ti­ge Proteine, gesun­de Fette, Kohlenhydrate und Vitamine ent­hält. Einige gesun­de Lebensmittel für Hunde sind:

  • Karotten: Reich an Vitamin A, gut für die Augen und das Fell.
  • Kürbis: Unterstützt die Verdauung und sorgt für eine gute Ballaststoffversorgung.
  • Hühnchen (gekocht, ohne Gewürze): Leicht ver­dau­lich und reich an Protein.

Worauf soll­te man achten?
Nicht alle Lebensmittel sind für Hunde geeig­net. Lebensmittel wie Schokolade, Zwiebeln oder Trauben sind gif­tig und soll­ten strikt ver­mie­den wer­den. Außerdem soll­te das Fasten oder eine Diät nie­mals ohne Rücksprache mit dem Tierarzt erfol­gen, denn eine plötz­li­che Futterumstellung kann zu Verdauungsproblemen führen.

Das Fasten beim Hund ist ein kon­tro­ver­ses Thema. Bevor Sie Ihren Hund fas­ten las­sen, soll­ten Sie unbe­dingt mit Ihrem Tierarzt oder einem Tierernährungsberater spre­chen. Eine Diät kann für über­ge­wich­ti­ge oder kran­ke Hunde sinn­voll sein, soll­te aber immer unter tier­ärzt­li­cher Aufsicht erfol­gen. Achten Sie auf das Verhalten Ihres Hundes wäh­rend die­ser Zeit. Wenn er Anzeichen von Schwäche oder Unwohlsein zeigt, bre­chen Sie das Fasten ab. Stellen Sie Ihrem Hund wäh­rend des Fastens immer aus­rei­chend fri­sches Wasser zur Verfügung. [Stefan Richter]

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