Kleine Plagegeister werden zum großen Problem!
Bad Oldesloe. Der vergangene Sommer war ein guter Sommer – zumindest für Flöhe. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Probleme mit Flohpopulationen nicht nur am Tier, sondern auch in der Wohnung deutlich zugenommen haben. Spätestens mit Beginn der Heizperiode vermehren sich Flöhe dann explosionsartig in der Wohnung. Matthias Hoffmann, Tierarzt bei Virbac Tierarzneimittel, rät zur Besonnenheit und gibt wertvolle Tipps, wie sich Flohgeplagte schnell wieder wohlfühlen können.
Stufe 1: Flöhe am Tier – was nun?
Wird der Befall bei Hund oder Katze rechtzeitig entdeckt, reicht häufig die Behandlung des Tieres mit einem Spot on- oder Spray-Präparat. Das auf Haut und Haarkleid aufgetragene Arzneimittel tötet die vorhandenen Flöhe bei Kontakt schnell ab. Die Anwendung sollte drei- bis viermal im monatlichen Abstand wiederholt werden, um den Flohbefall sicher zu kontrollieren. Die regelmäßige vorbeugende Behandlung schützt die geliebten Haustiere und verhindert, dass die Flöhe sich im Fell überhaupt erst einnisten können.
Wird der Flohbefall aber zu spät behandelt, lauert die eigentliche Plage längst im Verborgenen. Nur fünf Prozent der Flohpopulation lebt auf dem Tier, die restlichen 95 Prozent sind als Eier, Larven und Flohpuppen bereits in der Wohnung zu finden. Jedes Flohweibchen legt am Tag bis zu 50 Eier. Mit bloßem Auge nicht sichtbar, nimmt die Anzahl an Flöhen zu.
Stufe 2: Flöhe in der Umgebung – Zeit, einzugreifen
Indizien, dass der Befall mit den winzigen Parasiten zu spät entdeckt wurde, sind der ständig neue Befall an Hund und Katze trotz Behandlung, sowie stark juckende Flohstiche beim Menschen. Nun ist der Befall in der Wohnung so groß, dass kein Weg mehr an einer konsequenten Umgebungsbehandlung vorbeiführt. Der Tierarzt empfiehlt hierfür Indorex von Virbac. Bedeutend für den Erfolg der Behandlung tötet die Wirkstoffkombination die erwachsenen blutsaugenden Flöhe und bekämpft langfristig bis zu sechs Monate die Entwicklungsstadien der neuen Flohgeneration.
Bei einem Flohbefall dieser Art ist es wichtig, die Wohnung gründlich zu behandeln. Dies geht am besten mit einer Kombination aus Spray und Vernebler (Fogger).
Wohnungsbehandlung Schritt für Schritt
Zunächst sollten die Wohnung und Sitzmöbel gründlich gesaugt werden. Durch die Vibration schlüpfen die Puppen der Flöhe. Tipp: Zwei Pumpstöße des Sprays in den Staubsaugerbeutel geben. Dann muss der Beutel nicht nach jedem Durchsaugen ausgetauscht werden. Wichtig ist auch, Nahrungsmittel und Geschirr in geschlossene Schränke zu stellen. Haustiere sollten den Raum während der Anwendung verlassen.
Im ersten Schritt werden mit dem Spray all die Stellen behandelt, die der Vernebler nicht erreichen kann, wie Sofaritzen oder enge Nischen. „Vorab sollten auch Bereiche unter Tischen oder dem Sofa besprüht werden, um einen ‚Regenschirmeffekt‘ zu vermeiden, wie er bei alleinigem Einsatz der Fogger zu erwarten ist“, erläutert Matthias Hoffmann. „Diese Stellen werden häufig vergessen.“ Das Spray kann weiterhin für die Behandlung von kleinen Räumen (z. B. Flur) genutzt werden, in denen der Einsatz eines Foggers nicht sinnvoll ist.
Der Fogger sollte zentral in dem zu behandelnden Raum aufgestellt werden, um eine möglichst gleichmäßige Wirkstoffbenetzung der frei stehenden Flächen zu erzielen. Nach Aktivierung des Verneblers muss sofort der Raum verlassen werden. Türen und Fenster sollten für zwei Stunden geschlossen bleiben. Nach dieser Zeit muss mindestens eine Stunde durchgelüftet werden.
Frühestens 24 Stunden nach der Anwendung kann der Raum wie gewohnt geputzt werden (Staub wischen und saugen, feucht wischen). Dadurch wird der überschüssige Wirkstoff entfernt. Kleine, aber ausreichende Mengen des Wirkstoffs bleiben vorhanden und sorgen für eine Langzeitwirkung von bis zu sechs Monaten. Die Behandlung muss nicht zeitgleich in allen Zimmern erfolgen, sondern kann Raum für Raum durchgeführt werden.
Fakten zum Schluss
Trotz intensiver Wohnungsbehandlung sind weitere Behandlungen aller Tiere nach einem akuten Flohbefall über die nächsten Monate empfehlenswert. So wird sichergestellt, dass einzelne mögliche überlebende Flohstadien auf keinen empfänglichen Wirt treffen und sich eine erneute Flohgeneration aufbauen kann. Nach einem Flohbefall ist bei Hunden eine Entwurmung sinnvoll, da Flöhe Bandwürmer auf den Hund übertragen können.
Grafiken: Virbac Tierarzneimittel GmbH