VIER PFOTEN: Meiden Sie Getreidefelder, um Ihren Hund zu schützen

Hamburg. Für vie­le Hunde ist es der­zeit eine wah­re Freude, an einem sanft wie­gen­den Getreidefeld oder durch hohes Gras spa­zie­ren zu gehen. Die glo­ba­le Tierschutzstiftung VIER PFOTEN ruft Halter dazu auf, dabei äußers­te Vorsicht wal­ten zu las­sen. Sogenannte Grannen – das sind schar­fe, bors­ti­ge Pflanzenteile an Süßgräsern wie Getreide und ver­schie­de­nen Wiesenpflanzen – kön­nen für Hunde lebens­ge­fähr­lich werden.

Grannen – eine Gefahr für HundeGrannen sind mit vie­len klei­nen, nach hin­ten gerich­te­ten Widerhaken aus­ge­stat­tet. Diese Widerhaken ermög­li­chen es ihnen, sich an ver­schie­de­nen Körperstellen des Hundes anzu­haf­ten. Sobald Grannen sich im Fell des Hundes fest­ge­setzt haben, wer­den sie mit jeder Bewegung tie­fer geführt. So sind die Fremdkörper in der Lage, sich durch die Haut des Tiers zu boh­ren und dort fest­zu­set­zen. An den betrof­fe­nen Stellen kön­nen sie dann Infektionen, Entzündungen oder Abszesse ver­ur­sa­chen. Dabei kön­nen Grannen auch durch Körperöffnungen wie Nase, Mund oder Ohren in den Körper des Hundes gelan­gen und somit zum Beispiel durch den Magen-Darm-Trakt und die Atemwege wan­dern und dort lebens­be­droh­li­che Schäden anrichten. 

„Vermeiden Sie aktu­ell, Ihren Hund durch hohes Gras oder Getreidefelder lau­fen zu las­sen. Halten Sie gege­be­nen­falls das Fell, beson­ders das an den Pfoten, kurz und bürs­ten Sie die Unterwolle aus. Nach jedem Spaziergang gilt: Unbedingt den Hund nach Grannen absu­chen“, sagt Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN. „Es ist mög­lich, den Fremdkörper zu ent­fer­nen, solan­ge er noch im Fell oder nur leicht in die Haut des Hundes ein­ge­drun­gen ist. Nehmen Sie dafür gege­be­nen­falls eine Pinzette zur Hilfe. Ist eine Granne jedoch schon tie­fer in der Haut, muss der Hund umge­hend in tier­ärzt­li­che Behandlung, damit die Granne dort ent­fernt und der Hund ent­zün­dungs­hem­men­de und schmerz­lin­dern­de Medikamente erhal­ten kann.“

So erken­nen Sie einen Grannen-Befall beim Hund
Sollte der Vierbeiner trotz aller Vorsicht mit Grannen in Berührung gekom­men sein, soll­te man zunächst beob­ach­ten, ob er sich plötz­lich auf­fäl­lig ver­hält: „Je nach­dem, wo sich eine Granne fest­ge­setzt hat, reagiert der Hund ent­spre­chend. Sitzt sie im Ohr, zeigt er das durch Kratzen am Ohr oder häu­fi­ges Kopfschütteln. Es kann außer­dem sein, dass der Hund sei­nen Kopf schief hält und dabei übel rie­chen­de Flüssigkeit aus dem Ohr aus­tritt“, erklärt die VIER PFOTEN Expertin. „Grannen in der Nase kön­nen Niesen, aus­lau­fen­des Nasensekret oder Nasenbluten aus­lö­sen. Wandern Grannen über die Nase und Luftröhre des Hundes zur Lunge, führt dies zu plötz­li­chem und anhal­ten­dem Husten oder Atemnot: Es besteht abso­lu­te Lebensgefahr für den Hund.“

Im Auge bewir­ken die Fremdkörper Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit. Ein betrof­fe­ner Hund wird sein Unbehagen ver­mut­lich durch ver­mehr­tes Kratzen am Auge zum Ausdruck brin­gen. Zudem set­zen sich Grannen ver­mehrt im Zwischenzehenbereich an der Pfote fest. Mögliche Anzeichen: der Hund leckt und beißt an der Pfote, mit­un­ter kommt es zum Humpeln. Sollte die Granne schon in die Pfote gewan­dert sein, ist ein klei­nes Loch und Sekret dar­in zu erkennen. 

„Im Zweifel gilt: Ab zum Tierarzt, denn die Folgen kön­nen von eher harm­lo­sen Abszessen oder Infektionen über Mittelohrentzündungen oder Lungenentzündungen bis schlimms­ten­falls zum Tod des Tieres rei­chen“, warnt Sarah Ross.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz