Mensch und HundBerlin. Viele Haustierbesitzer kön­nen oder wol­len auch wäh­rend des Urlaubs nicht auf ihre tie­ri­schen Familienmitglieder ver­zich­ten. Um lan­ge Anreisen und kom­pli­zier­te Einreisebestimmungen im Ausland zu umge­hen, eig­nen sich inner­deut­sche Ziele beson­ders für Reisen mit Haustieren. Doch eine Analyse der Tierarzt­pra­xis Rödiger – Das Veterinärmedizinische Zentrum Falkensee zeigt, dass es deutsch­land­weit gro­ße Unterschiede in Bezug auf den Anteil tier­freund­li­cher Unterkünfte gibt. Die Tierarztpraxis hat ins­ge­samt 30.067 Online-Inserate für Ferienunterkünfte in den 60 deut­schen Städten mit den meis­ten Gästeübernachtungen pro Jahr analysiert.

Das sind die Städte mit dem höchs­ten Anteil haus­tier­freund­li­cher Unterkünfte
Im Durchschnitt sind Haustiere in 34,04 Prozent aller ana­ly­sier­ten Unterkünfte erlaubt. Besonders haus­tier­freund­lich sind die Hotel- und Gastgewerbe in München, wo Tiere in 54,7 Prozent aller über­prüf­ten Unterkünfte mit­rei­sen dür­fen – Höchstwert der Analyse. Lediglich in Bonn (52,92 Prozent) und Aachen (52,7 Prozent) liegt der Anteil haus­tier­freund­li­cher Ferienunterkünfte und ‑woh­nun­gen eben­falls ober­halb von 50 Prozent.

Komplettiert wird die Top-Fünf der Städte mit den haus­tier­freund­lichs­ten Beherbergungsstätten durch Frankfurt am Main (47,29 Prozent) und Ulm (46,95 Prozent). Von den deut­schen Millionenstädten, die alle­samt auch zu den belieb­tes­ten inner­deut­schen Reisezielen zäh­len, lan­det neben München hin­ge­gen kei­ne Stadt in den Top Ten der Analyse: Hamburg ran­giert auf Platz 14 (41,1 Prozent), Berlin auf Platz 25 (36,87 Prozent) und Köln auf Platz 28 (33,15 Prozent).

Wenig haus­tier­freund­li­che Unterkünfte in den neu­en Bundesländern
Darüber hin­aus offen­ba­ren die Untersuchungsergebnisse ein Ost-West-Gefälle, wenn es um den Anteil haus­tier­freund­li­cher Unterkünfte geht. Von den zehn ana­ly­sier­ten Städten aus den neu­en Bundesländern lan­det ledig­lich Potsdam über dem bun­des­wei­ten Durchschnittswert in Höhe von 34,04 Prozent. In der Landeshauptstadt Brandenburgs sind Haustiere in 39,3 Prozent aller Unterkünfte will­kom­men (Platz 20).

Von den sechs Städten mit dem gerings­ten Anteil haus­tier­freund­li­cher Unterkünfte befin­den sich mit Weimar (24,17 Prozent), Magdeburg (23,52 Prozent), Erfurt (19,87 Prozent) und Stralsund (17,84 Prozent) zudem gleich vier in den neu­en Bundesländern. Hannover (22,68 Prozent) und Bremerhaven (19,9 Prozent) sind die ein­zi­gen ana­ly­sier­ten Städte aus den alten Bundesländern, in denen in weni­ger als einem Viertel der über­prüf­ten Unterkünfte Tiere erlaubt sind.

Tierarzt ord­net die Untersuchungsergebnisse ein und gibt Reisetipps
„Reisen im Inland sind bei den Deutschen beson­ders beliebt und eig­nen sich auch für Haustierbesitzer sehr gut, da die Anreise im Optimalfall nicht all­zu lan­ge dau­ert und kei­ne grenz­über­schrei­ten­den Einreisebestimmungen beach­tet wer­den müs­sen. Unsere Analyse zeigt jedoch, dass der Anteil haus­tier­freund­li­cher Unterkünfte in deut­schen Städten höchst unter­schied­lich aus­fällt. Daher soll­ten sich Haustierbesitzer mög­lichst früh um die Buchung ihrer Unterkunft küm­mern, denn in eini­gen tou­ris­tisch belieb­ten Städten sind Haustiere nicht ein­mal in jeder vier­ten Unterkunft erlaubt“, kom­men­tiert Tierarzt Kai S. Rödiger, Gründer und Leiter der Tierarztpraxis Rödiger – Das Veterinärmedizinische Zentrum Falkensee.

Er ergänzt: „Im bes­ten Fall soll­ten Haustierbesitzer bei der Wahl der Unterkunft zudem nicht nur dar­auf ach­ten, dass dort Tiere gene­rell erlaubt sind, son­dern das jewei­li­ge Hotel oder die Ferienwohnung auch mit Blick auf die indi­vi­du­el­len Bedürfnisse des eige­nen Haustiers begut­ach­ten. So sind bei­spiels­wei­se Unterkünfte in lau­ten Umgebungen ins­be­son­de­re für geräusch­emp­find­li­che Tiere wie Hunde oder Katzen nicht geeig­net. Exotische Tiere und bestimm­te Hunderassen wer­den in vie­len Unterkünften zudem gar nicht gestat­tet. Wer meh­re­re Tiere mit­bringt, kann vor Ort eben­falls auf Probleme sto­ßen. Insofern ergibt es Sinn, die jewei­li­ge Unterkunft vor der Buchung zu kontaktieren.

Darüber hin­aus soll­te die Reise mit Haustier gut geplant wer­den. Beispielsweise soll­ten Kleintiere vor Bahnfahrten dar­auf vor­be­rei­tet wer­den, sich für eine län­ge­re Zeit in einer Transportbox auf­hal­ten zu müs­sen. Wenn die Anreise mit dem Auto erfolgt, ergibt es zudem Sinn, das jewei­li­ge Haustier im Vorfeld stu­fen­wei­se an län­ge­re Fahrten zu gewöh­nen, um den Stress des Tieres wäh­rend der Reise zu mini­mie­ren. In dem Fall sind auch regel­mä­ßi­ge Pausen in ruhi­gen Gebieten rat­sam. Eine Autobahnraststätte ist auf­grund des Verkehrslärms hin­ge­gen kein guter Ort für eine erhol­sa­me Pause.“

Die tabel­la­risch auf­be­rei­te­ten Analyseergebnisse ste­hen unter www​.vet​zen​trum​-fal​ken​see​.de bereit.

Das ist die Untersuchungsgrundlage
Um her­aus­zu­fin­den, in wel­chen deut­schen Städten der Anteil haus­tier­freund­li­cher Unterkünfte beson­ders hoch ist, hat das Team der Tierarztpraxis Rödiger – das Veterinärmedizinische Zentrum Falkensee – mit­hil­fe der Regionaldatenbank des Statistischen Bundesamts die 60 deut­schen Städte (kreis­frei) mit den meis­ten Gästeübernachtungen pro Jahr (Stand 2022) ermittelt.

Anschließend hat das Praxisteam auf den Websites der Buchungsportale Booking​.com, Trivago und Check24 die Anzahl ver­füg­ba­rer Unterkünfte für zwei Personen in die­sen Städten unab­hän­gig von Reisezeitraum oder ‑dau­er ermit­telt und gefil­tert, in wie vie­len die­ser Unterkünfte Haustiere erlaubt sind (Stand: 19. Januar 2024). Dabei wur­den ledig­lich Unterkünfte, die maxi­mal fünf Kilometer vom jewei­li­gen Stadtzentrum ent­fernt sind, berück­sich­tigt. Unterkünfte, die auf meh­re­ren Plattformen gleich­zei­tig gelis­tet wur­den, konn­ten nicht her­aus­ge­fil­tert werden.