Mein Spielzeug – dein Spielzeug

Düsseldorf. Wenn Kinder sich strei­ten, dann geht es oft um ein Spielzeug. Gleichaltrige unter sich fin­den im bes­ten Fall gemein­sam eine fried­li­che Lösung oder Eltern oder Erzieher schal­ten sich als Vermittler ein. Aber was ist, wenn der Rivale ums gelieb­te Spielzeug kein Kindergartenkumpel ist, son­dern der Fellfreund der Familie? Oder wenn das Spielzeug des Hundes plötz­lich Begehrlichkeiten beim Kind weckt? Hundeexpertin und Buchautorin Sabine Winkler erklärt die­sen wich­ti­gen Teil des Zusammenlebens von Hund und Kleinkind.

Kind + Hund - Mein Spielzeug – dein Spielzeug. Es gilt: Das Spielzeug des anderen ist tabu! (Foto: ©: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.)Achtung, hier wird nicht geteilt!
Bei bereits bestehen­den Kind-Hund-Gespannen gilt: Das Spielzeug des ande­ren ist tabu! Und das müs­sen auch bei­de Parteien ler­nen. „Der Hund muss zuver­läs­sig das Aus-Kommando beherr­schen. Bedient er sich doch ein­mal am Spielzeug des Kindes, muss er es wie­der abge­ben oder bei­spiels­wei­se gegen ein Leckerli tau­schen“, so Winkler. Aber das Kind muss eben­falls früh ler­nen, dass der Hund eige­ne Sachen besitzt. „Hierzu kann eine Hundebox in der Wohnung sinn­voll sein, in der der Hund sei­nen Rückzugsort mit Körbchen und Spielzeug hat.“ Diese Abgrenzung hilft auch dem Kind zu ver­ste­hen, dass der Ort und die Gegenstände des Hundes tabu sind.

„Hat der Hund beson­de­re Hobbies, wie bei­spiels­wei­se Apportieren oder Ball spie­len, soll­ten Hundehalter das Spielzeug auch nur anbie­ten, wenn sie mit ihrem Vierbeiner gera­de aktiv spie­len wol­len. So ist es für den Hund viel inter­es­san­ter, als wenn es dau­er­haft ver­füg­bar ist. Mit Ende des Spiels, wird auch das Spielzeug wie­der außer Sichtweite gelegt. Damit ist das Lieblingsteil des Hundes auch vor dem Kind ‚geschützt‘“, so Winkler.

Eltern als Streitschlichter zwi­schen Kind und Hund
Grundsätzlich gilt: Haben Hundefreunde bereits ein Baby oder Kleinkind und möch­ten sich einen Vierbeiner anschaf­fen, müs­sen sie wis­sen, dass vor allem Junghunde mit Vorliebe an Gegenständen wie Spielzeug knab­bern. „Gerade in der Phase des Zahnwechsels, wenn die Tiere ihre Milchzähne ver­lie­ren, ist die Verlockung enorm, sich bei­spiels­wei­se an Kinderspielzeug zu bedie­nen und dar­auf zu kau­en“, sagt Winkler. Wenn zu die­sem Zeitpunkt ein erwach­se­ner Hund ein­zie­hen soll, gibt die Expertin Folgendes mit auf den Weg: „Bei einem älte­ren Hund ist immer schlecht zu beur­tei­len, ob er even­tu­ell Ressourcen ver­tei­digt. Dazu gehö­ren für einen Hund vor allem Futter, aber auch Spielzeug.“ Und egal ob Hund oder Kind sich uner­laubt am Spielzeug des ande­ren bedie­nen, es gilt aus­nahms­los: „Die Eltern sind die Streitschlichter und in der Verantwortung, die­se Situationen zu klären.“

Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.