Auch im Ausland funktioniert die Rückvermittlung

Sulzbach/Ts. Ob vor der eige­nen Haustür, hun­der­te oder gar tau­sen­de Kilometer von zu Hause ent­fernt: Mit der Kennzeichnung und Registrierung eines Tieres in einem über­re­gio­na­len Heimtierregister stei­gen die Chancen enorm, einen ent­lau­fe­nen Vierbeiner wie­der in die Arme schlie­ßen zu kön­nen. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größ­tes kos­ten­lo­ses Heimtierregister betreibt, hilft dabei, ver­miss­te Tiere wie­der mit ihren Menschen zu ver­ei­nen. Ländergrenzen spie­len dabei kei­ne Rolle, denn das TASSO-Prinzip funk­tio­niert weltweit.

Kater Kläuschen ist im rhein­land­pfäl­zi­schen Örtchen Hamm unbe­merkt auf ein Frachtschiff geschlüpft und als blin­der Passagier bis ins 400 Kilometer ent­fern­te nie­der­län­di­sche Rotterdam geschip­pert. Hündin Luna wie­der­um erschrak sich im Kroatienurlaub bei einem Ausflug so sehr, dass sie ihrem Halter davon­lief. So unter­schied­lich die­se Geschichten auch sind, eines haben Kläuschen und Luna gemein­sam: Durch das TASSO-Prinzip der Kennzeichnung und anschlie­ßen­den Registrierung konn­ten die bei­den zwei­fels­frei iden­ti­fi­ziert wer­den und nach Hause zu ihren Menschen zurückkehren.

Hund am Strand mit TASSO-Plakette_© TASSO e.V.Das funk­tio­niert so: Die Kennzeichnung des Tieres erfolgt mitt­les Transponder (auch Chip genannt) in einer Tierarztpraxis. Auf dem Transponder selbst wer­den jedoch weder per­sön­li­che Daten gespei­chert noch kann er geor­tet wer­den. Wichtig ist daher, dass Tierhalter:innen ihren Hund oder ihre Katze anschlie­ßend in einem Heimtierregister regis­trie­ren. Bei der Registrierung wird die auf dem Transponder gespei­cher­te 15-stel­li­ge Nummer gemein­sam mit den Tier- und Halterdaten in der TASSO-Datenbank hin­ter­legt. „Wenn das Tier ein­mal ent­lau­fen soll­te, kön­nen auf­merk­sa­me Finder den Transponder in einer Tierarztpraxis oder im Tierheim mit einem spe­zi­el­len Lesegerät aus­le­sen las­sen und uns infor­mie­ren. Wir ver­su­chen dann umge­hend, den Halter oder die Halterin des Tieres zu errei­chen und einer zeit­na­hen Zusammenführung steht nichts mehr im Wege“, erklärt Heike Wempen-Dany, Leiterin der TASSO-Notrufzentrale.

Zuverlässiger Schutz über Ländergrenzen hinweg
Auch im Ausland funk­tio­niert die Rückvermittlung nach dem glei­chen Prinzip. So wur­de Kater Kläuschen bei­spiels­wei­se nach sei­ner wei­ten Reise von sei­nem Finder in Holland in eine Tierarztpraxis gebracht. Da Transponder einer ISO-Norm, also inter­na­tio­na­len Standards ent­spre­chen müs­sen, konn­te Kläuschens Transpondernummer dort pro­blem­los aus­ge­le­sen wer­den. Anschließend frag­te der Tierarzt die Transpondernummer zuerst in einem regio­na­len Register ab. Da er dort nicht fün­dig wur­de, star­te­te er eine Abfrage über eine Metasuchmaschine und erhielt bin­nen kür­zes­ter Zeit die Information, dass Kater Kläuschen in Deutschland bei TASSO regis­triert ist. „TASSO ist an die Metasuchmaschinen euro​pet​net​.com und pet​ma​xx​.com ange­bun­den, die eine euro­pa- oder sogar welt­wei­te Transponderabfrage ermög­li­chen und das ange­schlos­se­ne Register anzei­gen, in dem das Tier regis­triert ist“, erläu­tert Wempen-Dany.

Bei Hunden ist der Gang in eine Tierarztpraxis oft­mals gar nicht nötig: Viele von ihnen tra­gen eine TASSO-Plakette am Halsband. Diese wird den Halter:innen nach der Registrierung auto­ma­tisch zuschickt. Damit kann es dann manch­mal trotz gro­ßer Entfernung rich­tig schnell gehen. Heike Wempen-Dany erin­nert sich dabei an einen ganz beson­de­ren Anruf aus New York City: „Der ame­ri­ka­nisch spre­chen­de Mann am ande­ren Ende der Leitung erzähl­te uns, dass er im Central Park einen Hund gefun­den hät­te. Zwar sag­te ihm der Name TASSO nichts, doch er wähl­te intui­tiv die Telefonnummer, die auf der TASSO-Plakette stand und wir konn­ten der Halterin bin­nen weni­ger Minuten Bescheid geben.“

Egal ob in Deutschland oder im Ausland lebend, Tierhalter:innen aus der gan­zen Welt kön­nen ihr Tier in dem über­re­gio­na­len Register von TASSO regis­trie­ren und so vor dem end­gül­ti­gen Verschwinden schüt­zen. Aktuell ver­zeich­net das Register elf Millionen Tiere.

© TASSO e.V.