TASSO gibt Tipps für die tierfreundliche Reise

Sulzbach/Ts. Ferne Länder, exo­ti­sche Abenteuer und eine auf­re­gen­de Zeit – das wün­schen sich vie­le Urlauber, wenn sie auf Reisen gehen. Sie möch­ten Neues ent­de­cken und frem­de Kulturen erle­ben. Leider begeg­nen Reisende unter­wegs aber auch immer noch zahl­rei­che ver­meint­li­che Attraktionen, die für Tiere gro­ßes Leid bedeu­ten. So wird zum Beispiel vie­ler­orts ein Ritt auf Elefanten oder das Streicheln von Tigerbabys ange­bo­ten. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größ­tes Haustierregister betreibt, warnt vor tier­quä­le­ri­schen Angeboten und rät zu einem tier­freund­li­chen Urlaub.

Schon bei der Reiseplanung kön­nen sich Urlauber über tier­schutz­wid­ri­ge Angebote und Unterkünfte (zum Beispiel Hotelanlagen mit Tiergehegen oder gar Delfinarien) infor­mie­ren und die­se am bes­ten gar nicht erst buchen. Wer sei­nen Urlaub im Reisebüro plant, kann dort von Anfang an beto­nen, dass Reiseanbieter mit tier­schutz­wid­ri­gen Angeboten nicht infra­ge kom­men. Viele Veranstalter stel­len mitt­ler­wei­le bereits in ihren Reiseangeboten klar, dass sie auf der­ar­ti­ge Attraktionen verzichten.

Für Tiershows werden Großkatzen zum Teil aus der Wildnis gefangen und mit gewaltsamen Methoden gefügig gemacht (Foto: © TASSO e.V.)Am Urlaubsort soll­ten Veranstaltungen wie Stierkämpfe, Hahnenkämpfe und ähn­li­ches unbe­dingt gemie­den wer­den. Auch Tiershows soll­ten tier­schutz­in­ter­es­sier­te Touristen bewusst nicht besu­chen. Delfine, Orcas, Affen, Elefanten, Großkatzen, Reptilien und diver­se wei­te­re Wildtierarten wer­den für sol­che Veranstaltungen miss­braucht. Zum Teil wer­den sie aus der Wildnis gefan­gen, unter tier­schutz­wid­ri­gen Bedingung gehal­ten, mit gewalt­sa­men Methoden gefü­gig gemacht und dres­siert. Elefanten wer­den zum Beispiel „gezähmt“, indem sie gefes­selt und so lan­ge mit Stöcken geschla­gen wer­den, bis ihr Widerstand gebro­chen ist und sie sich ihrem Schicksal wil­len­los ergeben.

Urlauber soll­ten sich auch kei­nes­falls mit Tieren foto­gra­fie­ren las­sen, mit ihnen schwim­men, wan­dern, Kutsche fah­ren, auf ihnen rei­ten oder sie strei­cheln. Die Methoden hin­ter die­sen „Attraktionen“ sind per­fi­de: Tierbabys zum Streicheln, wie zum Beispiel klei­ne Löwen, wer­den ihren Müttern ent­ris­sen und per Hand auf­ge­zo­gen. Damit sie nie­man­den ver­let­zen kön­nen, wer­den ihnen manch­mal sogar die Zähne und Krallen ent­fernt. Auch medi­ka­men­tö­se Ruhigstellung wird prak­ti­ziert. Durch Reiten kön­nen Tiere, abhän­gig von ihrer Art, Größe und ihrem Allgemeinzustand, auch zusätz­lich kör­per­lich stark geschä­digt werden.

Einfache Tierbesichtigungen ohne Direktkontakt sind lei­der eben­falls nicht per se tier­schutz­kon­form, wenn sie zum Beispiel in Einrichtungen statt­fin­den, die Tiere pri­mär zum Zweck der Präsentation für Besucher hal­ten. Da hier in der Regel Wirtschaftlichkeit und Attraktivität für die Gäste und nicht der Tierschutz im Vordergrund ste­hen, soll­ten die­se Einrichtungen bes­ser gemie­den wer­den. Leider gibt es auch als „Waisenhaus“ oder „Auffangstation“ bezeich­ne­te unse­ri­ös geführ­te Tierhaltungen. Die dort leben­den Tiere wur­den nicht geret­tet und zu ihrem eige­nen Schutz auf­ge­nom­men, son­dern aus der Wildnis gefan­gen und wei­ter gezüchtet.

Souvenirs, die Teile tie­ri­schen Ursprungs auf­wei­sen, wie Leder, Elfenbein, Zähne, Knochen sowie auch gan­ze Tiere (tot oder sogar lebend), soll­ten nicht gekauft wer­den, weil man­gels Überprüfbarkeit vor Ort zunächst immer davon aus­ge­gan­gen wer­den muss, dass für die­se Produkte Tieren Leid zuge­fügt wur­de. Zudem ist die Einfuhr die­ser Produkte nach Deutschland häu­fig ver­bo­ten und steht unter Strafe.

„Nur wenn tier­quä­le­ri­sche Angebote nicht mehr in Anspruch genom­men wer­den, lässt sich lang­fris­tig eine Verbesserung für das Leben der Tiere errei­chen“, sagt Petra Zipp, die bei TASSO für den Auslandstierschutz zustän­dig ist. Sie schlägt aben­teu­er­lus­ti­gen Urlaubern daher vor, sich auf ihrer Reise von den frem­den Kulturen begeis­tern zu las­sen, die atem­be­rau­ben­de Natur zu bewun­dern und ande­re span­nen­de Ausflüge zu unter­neh­men. „All das ist ohne das Leid von Tieren mög­lich und garan­tiert eben­falls einen auf­re­gen­den Urlaub.“ Auch gebe es häu­fig die Gelegenheit, fried­li­che Begegnungen mit frei leben­den Tieren zu genie­ßen oder die­se aus ange­mes­se­ner Distanz ohne Störungen zu beob­ach­ten. „Wer unbe­dingt Kontakt zu Tieren haben möch­te, kann sich auch bei seriö­sen Tierrettungs- oder Hilfsaktionen vor Ort enga­gie­ren“, schlägt Petra Zipp vor. Dann ist es natür­lich wich­tig, sich bereits zu Hause gründ­lich über Einrichtungen vor Ort zu infor­mie­ren, damit das Engagement auch an der rich­ti­gen Stelle ankommt.

© TASSO e.V.