Hamburg. Bei nahezu jedem Spaziergang sind sie zu beobachten: an der Leine ziehende oder zerrende Hunde. Werden die Vierbeiner dabei am Halsband geführt, besteht die Gefahr ernst zu nehmender Erkrankungen. VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz empfiehlt daher grundsätzlich die Verwendung eines Brustgeschirrs.
Um es vorwegzunehmen: Ein Brustgeschirr löst nicht das Problem des Leinenzerrens. Dessen Ursache ist häufig in mangelnder Bewegung, Erziehung und Beschäftigung der Vierbeiner zu suchen. Das Bewegungsbedürfnis wird von Hundehaltern oft unterschätzt. Hunde benötigen mehrere Stunden Auslauf am Tag, bei dem auch freies Laufen und Austoben möglich sein sollte.
„Ständiges Zerren an der Leine, aber auch kurze, scharfe Rucke zu Erziehungszwecken können leicht zu Verletzungen der Luftröhre oder zur Verschlimmerung bereits vorhandener Krankheitsbilder (z.B. Halswirbelsäulensyndrom, Bandscheibenverschiebung, etc.) führen“, erklärt Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN.
Für Hunde mit Erkrankungen an der Wirbelsäule oder generell des Bewegungsapparates empfiehlt sich grundsätzlich die Verwendung eines Brustgeschirrs, auch wenn sie nicht an der Leine ziehen. Gleiches gilt für Hunde einiger kleinwüchsiger Rassen, die eine verstärkte Neigung haben, an einem Luftröhrenkollaps zu erkranken.
Beim Kauf eines Brustgeschirrs ist zu beachten, dass das Material weich, leicht und waschbar sein sollte. Alle Ecken und Grate sollten gepolstert sein, damit es nicht zu Druck- oder Reibestellen kommt. Auch die Verschlüsse müssen darauf hin überprüft werden. Beim Anpassen gilt: Zwischen Achselhöhle und Seitengurt sollten beim Welpen drei Finger und beim erwachsenen Hund eine Handbreit Platz bleiben. Der Metallring, der sich bei einigen Geschirren am Brustkorb befindet, darf nicht auf dem Brustknochen liegen. Nach dem Spaziergang sollte das Geschirr vom Hundehalter wieder abgenommen werden.
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz