Deutscher Tierschutzbund kritisiert Rückschritt im Tierschutz
Bonn. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert ein Gesetzesvorhaben in der Türkei, das vorsieht, Straßenhunde zukünftig einzuschläfern, wenn sie nach 30 Tagen nicht vermittelt wurden. Nach dem Willen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan soll die derzeitige tierfreundliche Gesetzgebung zum „Fangen, Kastrieren und Freilassen“ von Straßenhunden rückgängig gemacht werden. Bereits in den vergangenen Monaten wurden Straßenhunde von städtischen Bediensteten oft brutal eingefangen und in städtische Tierheime gebracht, wie Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen.
„Die derzeitigen Entwicklungen stellen einen deutlichen Rückschritt für den Tierschutz in der Türkei dar. Es schockiert zutiefst, dass man anstelle des bestehenden tierfreundlichen Konzepts nun auf die grausame und sinnlose Tötung der Straßenhunde setzen will“, sagt Lisa Hoth-Zimak, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Aktuell sieht die türkische Gesetzgebung noch eine Kastration mit anschließender Kennzeichnung und Wiederfreilassung von Straßenhunden vor – ein Konzept, das vom Deutschen Tierschutzbund befürwortet wird und die Population der Straßenhunde im Laufe der Jahre erfahrungsgemäß sowohl nachhaltig als auch tierschutzgerecht verringern kann. Die Tötung der Tiere hingegen ist laut der Tierschützer tierschutzwidrig und erzielt langfristig nicht den gewünschten Effekt. Frei gewordene „Lücken“ in der Population werden in solchen Fällen meist schnell geschlossen, indem mehr Jungtiere nachfolgen oder Tiere von außerhalb einwandern.
Beispiel Rumänien zeigt: Tötungen sind nicht zielführend

Deutscher Tierschutzbund appelliert an politische Vertreter
Bereits im Oktober 2023 hatte sich der Deutsche Tierschutzbund an das zuständige türkische Landwirtschafts- und Forstministerium, die deutsche Botschaft in der Türkei, die türkische Botschaft in Deutschland sowie die deutsch-türkische Parlamentariergruppe im Bundestag gewandt und deutlich gemacht, dass es erforderlich sei, das Management mit Straßenhunden nach dem bewährten Konzept „Fangen, Kastrieren, Freilassen“ fortzusetzen. Eine Reaktion auf die Schreiben blieb bislang aus.
Deutscher Tierschutzbund e.V.








































