Repräsentative Studie der DA Direkt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Andrea Beetz, Psychologin und Mensch-Tier-Beziehungsforscherin.
Frankfurt. Von einem ewigen Leben träumen manche Menschen nicht nur für sich selbst, sondern immer häufiger auch für ihr Haustier. Mittlerweile halten 12 Prozent der Haustierbesitzer in Deutschland es für eine gute Idee, einen genetischen Zwilling ihres verstorbenen Tieres zu erschaffen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Mensch-Haustier-Studie des Direktversicherers DA Direkt. Während 73 Prozent der Tierhalter das Verfahren ablehnen, zeigen sich 15 Prozent unentschlossen.
Diese Haltung steht für eine wachsende Bedeutung tierischer Gefährten für viele Menschen. Für neun von zehn Tierhaltern gehören sie zur Familie und über die Hälfte der (56 %) gibt an, dass sie ihrem Leben einen Sinn geben. Dass Tiere sogar zunehmend als Familien-Ersatz dienen, meinen nahezu ebenso viele befragte Tierbesitzer (55 %).
Klonen von Haustieren ist in Deutschland verboten
In Deutschland ist kommerzielles Klonen von Tieren nicht erlaubt. Es gilt als Tierversuch, darf daher nach dem Tierschutzgesetz nur zu bestimmten Zwecken wie Forschung und nur mit behördlicher Genehmigung durchgeführt werden. Durch Hormongaben und teils schweren Geburten kommt es laut Deutschem Tierschutzbund häufig sowohl bei Ammen- als auch Klontieren zu teils schweren Komplikationen. „Aus ethischen Gründen und auch aus unserer Sicht als Tierkrankenversicherer lehnen wir das Klonen von Haustieren entschieden ab. Solche schwerwiegenden Eingriffe sind nicht mit dem Tierwohl vereinbar“, sagt Christian Brodhun, Experte für Tierkrankenversicherungen bei der DA Direkt. Die ablehnende Haltung wird auch von der überwiegenden Mehrheit der Befragten geteilt.
Die äußerliche Ähnlichkeit eines geklonten Tieres mit seinem verstorbenen genetischen Zwilling kann außerdem zu Enttäuschungen führen. Denn das neue Tier wird durch die aktuelle soziale Umwelt geprägt und nicht durch die Erfahrungen des alten Tieres vor vielen Jahren. In anderen Worten: Auch wenn die Tiere im Aussehen identisch sind, können sie charakterlich völlig verschieden sein. „Es wird dem neuen Tier nicht gerecht, wenn ich es immer vergleiche mit dem alten Tier und eine bestimmte Erwartungshaltung habe“, sagt Prof. Dr. Andrea Beetz, Psychologin und Mensch-Tier-Beziehungsforscherin.
Statt sein verstorbenes Haustier zu klonen, empfiehlt Andrea Beetz, Trauerprozesse zuzulassen: „Wir sind im Leben immer mit Verlusten und Veränderung konfrontiert. Der Verlust eines Haustieres ist besonders für Kinder eine Gelegenheit, sich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen und deren Bewältigung zu lernen.“
Über die Mensch-Haustier Studie der DA Direkt
Das Marktforschungsunternehmen infas quo hat im Auftrag von DA Direkt 2.105 Menschen im Alter von 18 bis 79 Jahre repräsentativ nach Geschlecht und Bundesland befragt. Die Befragung wurde im März 2024 via Panelbasierte Online-Interviews (CAWI) durchgeführt.
Grafiken: © DA Direkt