Sachgerechter Parasitenschutz

Rohfleischfuetterung. © iStock EerikOsnabrück. Viele Hundehalter ernäh­ren ihre Vierbeiner auf Basis von rohem Fleisch. Welche Risiken dabei aus Sicht eines Parasitologen bestehen – und wie man die­sen vor­beu­gen kann – erklärt Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP und Direktor des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin:

Über rohes Fleisch und Innereien (z.B. Lunge oder Leber) kön­nen ver­schie­de­ne Parasiten auf Hunde über­tra­gen wer­den. Dazu zäh­len unter ande­rem Toxocara canis, der häu­figs­te Spulwurm in Deutschland, der klei­ne Hundebandwurm Echinococcus gra­nu­lo­sus und die Einzeller Neospora caninum.

Wie hoch das Risiko ist, dass sich Hunde über rohes Fleisch mit die­sen und ande­ren Erregern anste­cken, ist bis­her unbe­kannt. Sicher ist nur, dass es mög­lich ist und immer wie­der vorkommt.

Dies heißt jedoch nicht, dass Hunde aus para­si­to­lo­gi­scher Sicht grund­sätz­lich nicht roh ernährt wer­den dür­fen. Wichtig ist nur, dass das Fleisch vor dem Verfüttern aus­rei­chend tief und lan­ge ein­ge­fro­ren wird, um ent­hal­te­ne Parasitenstadien sicher abzu­tö­ten. Gewährleistet ist dies aber nur, wenn das Fleisch min­des­tens 1 Woche bei ‑17° bis ‑20° C tief­ge­fro­ren bleibt.

Wer nicht weiß, ob das von ihm gekauf­te Fleisch die­se Voraussetzungen erfüllt, selbst kein ent­spre­chen­des Einfrieren gewähr­leis­ten kann, aber den­noch roh füt­tern möch­te, der soll­te bei sei­nem Vierbeiner alle 6 Wochen eine Kotuntersuchung vor­neh­men las­sen oder aber ihn ent­wur­men. Denn: Auch wenn das Risiko einer Ansteckung über rohes Fleisch nicht beson­ders hoch ist, so kön­nen die gesund­heit­li­chen Folgen mög­li­cher Infektionen für Tier und Mensch erheb­lich sein.

Weitere Informationen und prak­ti­sche Tipps zum sach­ge­rech­ten Parasitenschutz bei Hunden und Katzen fin­den Tierhalter auf der Internetseite der unab­hän­gi­gen Expertenorganisation ESCCAP unter www​.esc​cap​.de.

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