Hundespaziergänge bei Schnee, Eis, Matsch und RegenStuttgart. Wind und Wetter trot­zen: Nasskalte Tage und die frü­he Dämmerung ver­lo­cken vie­le Menschen zu gemüt­li­chen Sofastunden mit ihren Lieblingen. Doch auch im Spätherbst und Winter benö­ti­gen Hunde genü­gend Bewegung und Auslastung, um fit und gesund zu blei­ben. Ein dich­tes Winterfell hält zwar warm, doch Minusgrade, Regen und Temperaturschwankungen zwi­schen drin­nen und drau­ßen machen auch Vierbeinern zu schaf­fen. Mit etwas Vorbereitung kön­nen Hundehalter Spaziergänge bei Schmuddelwetter auch für sen­si­ble Tiere ange­nehm und sicher gestal­ten. Monic Moll, Fachreferentin für tie­ri­sche Mitbewohner bei PETA, hat hilf­rei­che Tipps zusammengestellt.

„Hunde mit dün­nem Winterfell und auch Tiere, die sich nur lang­sam bewe­gen, frie­ren bei Spaziergängen in der kal­ten Jahreszeit leicht“, so Monic Moll. „Bewegung und ein zügi­ges Gehtempo regen den Kreislauf an und hal­ten warm – dabei muss die Laufgeschwindigkeit immer an die Möglichkeiten der Vierbeiner ange­passt wer­den. Älteren, kran­ken oder sehr kurz­haa­ri­gen und kurz­bei­ni­gen Vierbeinern hilft ein Hundemantel durch die Kälte und schützt vor Nässe. Kein Hund soll­te beim Spaziergang unter den fros­ti­gen Temperaturen lei­den müs­sen – das tie­ri­sche Wohlbefinden steht an ers­ter Stelle.“

Vorbereitungen für einen ange­neh­men Ausflug

  • Sicherheit: Bei Dunkelheit und in der Dämmerung sor­gen Leuchthalsbänder oder ‑anhän­ger am Hundegeschirr sowie reflek­tie­ren­de Leinen und Westen für bes­se­re Sichtbarkeit. Vor allem im Straßenverkehr soll­te der Vierbeiner immer gut zu sehen sein, aber auch im Wald oder auf Wiesen ist es von Vorteil, schnell von ande­ren wahr­ge­nom­men zu werden.
  • Hundekleidung: Bei Niederschlag kön­nen Tiere mit sehr kur­zem Fell, kur­zen Beinen, ohne Unterwolle und kran­ke oder älte­re Hunde durch einen Regenmantel vor Nässe und Auskühlung geschützt wer­den. Die Bekleidung darf nicht ein­schnü­ren, Scheuerstellen ver­ur­sa­chen oder die Bewegungsfreiheit ein­schrän­ken und soll­te bei Kälte aus­rei­chend gefüt­tert sein. Manche Hunde haben einen sehr spär­lich behaar­ten Bauch. Hundekleidung wärmt oft nur Brust und Rücken. Der Handel bie­tet inzwi­schen ver­schie­de­ne Modelle an, die auch den emp­find­li­chen Hundebauch vor Auskühlung und zusätz­lich belas­ten­der Nässe schützen.
  • Pfoten: Kann der Gang über Streusalz und Splitt nicht ver­hin­dert wer­den, so kön­nen die Ballen vor und nach dem Spaziergang mit einer Pfotenschutzcreme behan­delt wer­den. Hat der Hund bereits ris­si­ge Pfoten, so emp­feh­len sich Hundeschuhe, sofern der Vierbeiner die­se akzep­tiert, denn das Salz brennt in den Wunden und ver­hin­dert die Heilung. Oft hilft es auch, die Haare zwi­schen den Ballen der Pfoten zu kür­zen, denn dort bil­den sich häu­fig schnell klei­ne Schneeklumpen, die Hunde beim Gehen stören.

Draußen gilt es dann vor allem, in Bewegung zu blei­ben, um nicht aus­zu­küh­len. Außerdem:

  • Vor dem Herumtoben immer auf­wär­men: Auch agi­le Vierbeiner kön­nen sich bei­spiels­wei­se Zerrungen zuzie­hen. Schnelles Gehen, leich­tes Joggen und klei­ne Übungen machen Muskeln und Sehnen von Hund und Mensch start­klar. Aber Vorsicht: Tempo und Intensität soll­ten immer indi­vi­du­ell an das Tier ange­passt werden.
  • Gegen den Herbstblues: Abwechslung bie­ten, zum Beispiel neue Waldwege gehen und ver­schie­de­ne Aktivitäten ein­bau­en. Ideal sind Schnüffel- und Suchspiele – sie for­dern Körper und Geist, machen Spaß und moti­vie­ren Hunde auch bei weni­ger gutem Wetter dazu, sich drau­ßen auf­zu­hal­ten. Gerade leicht frie­ren­de Tiere zie­hen kür­ze­re, span­nen­de Abenteuerspaziergänge oft lan­gen Ausflügen im Schlendertempo vor. Oft macht ein Spaziergang bei Schmuddelwetter auch mehr Spaß, wenn ande­re Vier- und Zweibeiner mit dabei sind und so für Unterhaltung sorgen.
  • Achtung, Rutschgefahr: Bei Glatteis soll­ten Hundehalter gut auf ihre Begleiter ach­ten und sie gege­be­nen­falls an die Leine neh­men, da sie aus­rut­schen und sich ver­let­zen kön­nen. Ein Brust- oder Sicherheitsgeschirr ist hier­bei Pflicht, um die Vierbeiner bes­ser zu schüt­zen. Verletzungsgefahr besteht auch beim Klettern auf nas­sen Holzstapeln, da Hunde mit ihren Pfoten in die Zwischenräume rut­schen kön­nen. Zugefrorene Seen ohne offi­zi­el­le Freigabe sind tabu. Die Gefahr, im Eis ein­zu­bre­chen, ist zu groß und bringt Mensch und Vierbeiner schnell in Lebensgefahr.
  • Bei Schnee macht Spazierengehen beson­ders Spaß. Doch Achtung: Schneebälle fan­gen und her­un­ter­schlu­cken soll­ten Hunde nicht. Die wei­ße Pracht kann Bauchschmerzen ver­ur­sa­chen, wenn mit dem Schnee Streusalz und Verunreinigungen auf­ge­nom­men wer­den. Zudem kön­nen Schnee und Eis die Magenschleimhäute rei­zen und zu Erbrechen füh­ren. Die Aufnahme von Schnee kann nicht immer ver­hin­dert wer­den, den­noch soll­te man dar­auf ach­ten, dass es nicht zu viel wird und zu Beschwerden führt.

Wieder zu Hause angekommen

  • Trockenrubbeln: Nach dem Spaziergang soll­ten Hundehalter ihren Liebling immer gut mit einem Handtuch abtrock­nen und dabei den Bauch nicht vergessen.
  • Pfotenkontrolle: Nach dem Gassi-Gang emp­fiehlt sich ein lau­war­mes Pfotenbad, um Salzreste und Pfotenschutzcreme abzu­wa­schen. Dabei stets kon­trol­lie­ren, ob sich noch Splitt zwi­schen den Zehen befin­det. Kleine Steine und Salzreste kön­nen zu schmerz­haf­ten Entzündungen führen.
  • Regelmäßiges Bürsten ent­fernt abge­stor­be­nes Haar, för­dert die Durchblutung und sorgt für ein gesun­des Nachwachsen des Winterfells. Ist der Hund so schmut­zig, dass er geba­det wer­den muss, dann ist es rat­sam, ein spe­zi­el­les Hundeshampoo zu ver­wen­den – Produkte für Menschen sind nicht geeig­net. Welches Produkt für wel­chen Vierbeiner infra­ge kommt, erfah­ren Hundehalter in der tier­ärzt­li­chen Praxis des Vertrauens.
  • Gesunde Hunde mit kräf­ti­ger Unterwolle sind dank­bar, wenn die Heizung in der Nähe ihres Schlafplatzes nicht zu hoch ein­ge­stellt wird, da ihnen sonst leicht zu warm wer­den kann.