Gassi gehen bei Schnee und Eis -
Pfoten brau­chen beson­de­ren Schutz vor Kälte, Splitt, Streusalz

Wiesbaden. Die meis­ten Hunde – und das sind über 80 Prozent – leben mit uns in Städten, fast ein Drittel sogar in Großstädten. Im Winter bedeu­tet das für die Vierbeiner: Bei Eis und Schnee sind sie häu­fig auf gestreu­ten Straßen unter­wegs. Ob Berlin oder Buxtehude, ihre emp­find­li­chen Pfoten benö­ti­gen des­halb an fros­ti­gen Tagen beson­ders viel Pflege.

Hundepfoten im Winter schützenWenn die ers­ten wei­ßen Flocken fal­len, stür­men man­che Hunde hin­aus, ande­re möch­ten lie­ber in der war­men Stube blei­ben. „Achten Sie beim Spaziergang im Winter unbe­dingt dar­auf, ob Ihr Hund zit­tert”, emp­fiehlt Patrick Schwalm, Vorsitzender der Fachgruppe Heimtierpfleger beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF). „Besonders klei­ne Hunde mit kur­zem Fell und Welpen, auch älte­re oder kran­ke Tiere frie­ren schnell.” Bei nied­ri­gen Temperaturen, rät Schwalm, soll­ten sich die Hunde nicht zu lan­ge in der Kälte auf­hal­ten. „Gehen Sie kür­zer, dafür öfter spa­zie­ren statt ein­mal täg­lich eine gro­ße Runde zu laufen.”

Gestreute Flächen mög­lichst umgehen
Was im Winter für alle Vierbeiner zum Problem wer­den kann, ist Streusalz. „Streusalz kann den Pfoten zum einen Feuchtigkeit ent­zie­hen und die Ballen aus­trock­nen und zum ande­ren Schmerzen bei bereits sprö­den Ballen ver­ur­sa­chen”, erklärt Schwalm. „Schon kleins­te Hautrisse kön­nen ein unan­ge­neh­mes Brennen her­vor­ru­fen, wenn das im Tauwasser gelös­te Streusalz in die Poren der Ballen eindringt.”

Beim Gassigehen soll­ten mit Salz gestreu­te Gehwege und Straßen ver­mie­den wer­den. Wenn sich die­se Flächen nicht umge­hen las­sen, soll­ten die Ballen auf jeden Fall zusätz­lich gepflegt wer­den. Schwalm emp­fiehlt, nach dem Spaziergang das gelös­te Streusalz mit lau­war­mem Wasser gut von den Pfoten abzu­wa­schen. „Um auch Splitt zu ent­fer­nen, strei­chen Sie dabei mit den Fingern lang­sam durch den fel­li­gen Bereich zwi­schen den Hundezehen.”

Bei lang­haa­ri­gen Hunden soll­te das Fell zwi­schen den Ballen im Winter regel­mä­ßig mit einer abge­run­de­ten Schere vor­sich­tig gekürzt wer­den. „Auf die­se Weise blei­ben kei­ne Klümpchen aus Schnee und Schmutz an den Haaren haf­ten, die Ihren Hund beim Laufen behin­dern und Entzündungen her­vor­ru­fen kön­nen,” macht Schwalm deutlich.

Pfoten sorg­fäl­tig eincremen
Nach dem Fußbad soll­ten die Ballen gründ­lich abge­trock­net und mit einer Pfotenpflege behan­delt wer­den, um die Haut schön geschmei­dig zu hal­ten. Wer ver­hin­dern möch­te, dass der Hund über­all fet­ti­ge Abdrücke im Haus hin­ter­lässt, kann spe­zi­el­le Produkte auf Basis äthe­ri­scher Öle ver­wen­den, die schnel­ler ein­zie­hen. Vor dem Spaziergang sor­gen sehr fett­rei­che Produkte für zusätz­li­chen Schutz. Welche Pflegemittel sich für die Bedürfnisse ihrer Vierbeiner am bes­ten eig­nen, dazu kön­nen sich Halter im Zoofachhandel oder Hundesalon bera­ten lassen.

Um nicht nur die Pfoten der Vierbeiner zu schüt­zen, weist Schwalm auf eine wei­te­re Maßnahme hin: „Achten Sie dar­auf, dass Ihr Hund zu Hause sei­ne mit Streusalz in Berührung gekom­me­nen Pfoten nicht sau­ber leckt und auch beim Spaziergang mög­lichst kei­nen ver­schmutz­ten Schnee frisst.” Je nach­dem, ob und wie stark der Schnee näm­lich durch Streusalz oder Splitt ver­un­rei­nigt ist, kann dies die Magenschleimhaut rei­zen. Die Folgen kön­nen unter ande­rem Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein.

Besonders bei Tieren mit emp­find­li­chem Magen kann ver­un­rei­nig­ter Schnee zur aku­ten Entzündung der Magenschleimhaut, einer soge­nann­ten Gastritis, füh­ren. Wenn der Hund nach dem Spaziergang eines oder meh­re­re Symptome zeigt, soll­te ein Tierarzt kon­sul­tiert werden.

Damit Bello & Co. die Gassirunden im Winter mög­lichst unbe­schwert genie­ßen kön­nen, appel­liert der ZZF an Anlieger und Mieter, auf Streusalz zu ver­zich­ten und alter­na­ti­ve Streumittel wie Sand, Kies oder Asche ein­zu­set­zen. Das schont die Hundepfoten – und die Umwelt.

Foto: © WZF/Adobe Stock, Aleksandr Bryliaev